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Marc Márquez (2./Honda): «Startete wie eine Rakete»

Von Kay Hettich
Marc Marquez biss in Sepang auf die Zähne

Marc Marquez biss in Sepang auf die Zähne

Nach einer unruhigen Nacht brauste Marc Márquez im MotoGP-Rennen auf dem Sepang International Circuit als Elfter der Startaufstellung auf Platz 2 im Ziel. «Mein Bruder hat mich beflügelt», sagte der Honda-Star.

Als Marc Márquez im Qualifying der MotoGP in Sepang in der entscheidenden Phase per Highsider stürzte und seine Honda nur in der vierten Reihe auf Platz 11 stellen konnte, glaubte man nicht mehr einen weiteren Husarenritt des Spaniers. Nach 20 Rennrunde brauste der Repsol Honda-Piloten jedoch drei Sekunden hinter Sieger Maverick Vinales (Yamaha) als Zweiter ins Ziel!

Unglaublich: Nach seinem Sturz in Austin wurde Márquez 15 Mal in Folge Sieger oder Zweiter! «Mein schlechtestes Finish», sagte der Honda-Pilot grinsend über seinen zweiten Platz. «Aber wir sind ja nur als Elfter ins Rennen gegangen, dazu haben wir in Sepang normalerweise immer Probleme – trotzdem haben wir es geschafft.»

Dass Márquez überhaupt in die Nähe des Podiums kam, hatte er einen unglaublichen Start zu verdanken. In der ersten Kurve hatte sich der achtfache Weltmeister bereits geschickt auf Platz 3 durchgemogelt, ab der dritten Runde belegte der 26-Jährige den zweiten Platz, den er bis ins Ziel brachte.

«Die erste Runde war unglaublich, aber auch die von Dovi – sein Start war außergewöhnlich», schilderte der Überflieger. «Ich kam wie eine Rakete von der linken Seite der Startaufstellung und konnte ein paar gute Haken schlagen. Ich schaute auf Maverick, weil ich wusste, dass er die beste Pace hatte. Mir war klar, dass wenn ich hinter ihm bin, kann ich ihm folgen – ähnlich wie auf Phillip Island. In den ersten zwei Runden habe ich aber zu viel Zeit wegen Miller verloren. Dadurch ging eine Lücke von einer Sekunde zu Vinales auf. Ich versuchte alles, aber er war einfach schneller. Es war unmöglich, ihm näher zu kommen. Er war der schnellste Mann auf der Strecke und ich versuchte, das Rennen bestmöglich zu beenden. Als ich ihm mal ein wenig näher kam, machte ich einen Fehler in Kurve sieben und musste neben die Strecke.»

«Unser größtes Fragezeichen war der Hinterreifen. Ich bevorzugte den weichen, das Team den mittleren und wir haben gestritten. Wir haben aber Fahrer- und Herstellerwertung gewonnen, es geht noch um die Teamwertung. Also sagte ich, dass wir ihre Entscheidung nehmen, das Team aber das Risiko trägt, wenn es schief geht – aber sie haben wohl Recht gehabt.»

Seine körperlicher Zustand macht die Leistung von Márquez umso bemerkenswerter.

«Als ich am Sonntag aufwachte, tat mir alles weh», gab der 55-fache MotoGP-Sieger zu, der dennoch ausgiebig den Moto2-WM-Titel seines Bruders feierte. «Bei der Siegerehrung von Alex ging es mir besser – ich gab alles und vergaß die Schmerzen im Knie und vor allem die in meiner rechten Hand. Mein Bruder gab mir diese Portion Extra-Motivation, um aufs Podium zu fahren. Diese Nacht wird lang. Ich bin sehr glücklich über mein Rennen und natürlich auch glücklich über meinen Bruder. Ich bin sehr stolz auf ihn.»

«Bei aller Freude dürfen wir aber nicht vergessen, dass es hier auch traurige Nachrichten gab», erinnerte Márquez an das tragische Ereignis im Talent Cup, das das Meeting in Sepang überschattete. «Wir haben am Samstag Afridza Munandar verloren, einen jungen und talentierten Fahrer aus Indonesien. Ich kannte ihm vom letzten Meeting, als wir Zeit miteinander verbrachten. Nun hat jeder mitbekommen, welche Risiken wir auf der Strecke eingehen. Wir tun es für diese süßen Momente, die auch er anstrebte. Heute haben wir es für ihn getan.»

Ergebnis MotoGP in Sepang:
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. M. Viñales Yamaha 40:14.632 min
2. M. Marquez Honda + 3,059 sec
3. A. Dovizioso Ducati + 5,611
4. V. Rossi Yamaha + 5,965
5. A. Rins Suzuki + 6,350
6. F. Morbidelli Yamaha + 9,993
7. F. Quartararo Yamaha + 12,864
8. J. Miller Ducati + 17,252
9. D. Petrucci Ducati + 19,773
10. J. Mir Suzuki + 22,854
11. P. Espargaro KTM + 24,821
12. F. Bagnaia Ducati + 30,251
13. A. Espargaro Aprilia + 30,447
14. J. Lorenzo Honda + 34,215
15. M. Kallio KTM + 34,461
16. H. Syahrin KTM + 44,319
17. K. Abraham Ducati + 47,343

MotoGP-WM-Stand nach 18 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 395 (Weltmeister). 2. Dovizioso 256. 3. Viñales 201. 4. Rins 194. 5. Petrucci 176. 6. Quartararo 172. 7. Rossi 166. 8. Miller 149. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 115. 11. Pol Espargaró 94. 12. Mir 83. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 56. 15. Bagnaia 54. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 25. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 8. 24. Guintoli 7. 25. Abraham 7. 26. Kallio 3.

Konstrukteurs-WM nach 18 von 19 Rennen

1. Honda 401. 2. Ducati 302. 3. Yamaha 301. 4. Suzuki 223. 5. KTM 105. 6. Aprilia 81.

Team-WM nach 18 von 19 Rennen

1. Ducati Team 432. 2. Repsol Honda Team 430. 3. Monster Energy Yamaha 367. 4. Petronas Yamaha SRT 287. 5. Team Suzuki Ecstar 281. 6. LCR Honda 210. 7. Pramac Racing 203. 8. Red Bull KTM Factory Racing 124. 9. Aprilia Racing Team Gresini 99. 10. Red Bull KTM Tech3 41. 11. Reale Avintia Racing 25.

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