Hockenheim: SBK-WM ein Hoch-Risiko-Spiel

Die nicht ganz ernst gemeinten Vorsätze der WM-Stars

Kolumne von Michael Scott
Marc Márquez

Marc Márquez

Der Jahreswechsel bietet den WM-Piloten eine gute Gelegenheit, Bilanz zu ziehen und die guten Vorsätze für 2020 zu formulieren – wir leisten Schützenhilfe und präsentieren hier augenzwinkernd unsere Vorschläge.

Es ist wieder soweit: Die vergangene Saison ist gelaufen, doch die neue hat noch nicht begonnen. Die neuen Motorräder sind nur zur Hälfte bereit, die Fahrer und Fans genauso, schliesslich war es ein hartes Jahr. Nun haben wir ein wenig Zeit, um uns über die Vergangenheit Gedanken zu machen und in die Zukunft zu blicken. Und um alle unfassbar wichtigen Neujahrsvorsätze festzulegen. Manche halten vielleicht sogar bis zu den ersten Tests im Februar an!

Diese Kolumne enthält einzigartige und nicht ganz ernst gemeinte Einblicke, was sich die Stars der besten Rennserien für 2020 vornehmen sollten.

Marc Marquez: «Es einfach aussehen zu lassen, aber alle haushoch zu schlagen. Ausser meinen Bruder Alex. Obwohl, auch meinen Bruder. Aber ihn nicht so hoch.»

Andrea Dovizioso: «Endlich sagen zu können, dass die Ducati die Kurve geschafft hat – wortwörtlich und bildlich gesprochen».

Valentino Rossi: «Es ist ein neues Jahr? Ganz im Ernst, das sind nur Zahlen. Wen interessiert das schon?»

Jack Miller: «So weitermachen wie 2019, nur ein wenig besser und öfter. Und niemals so aussehen, als hätte ich keinen Spass dabei».

Maverick Viñales: «Niemals so aussehen, als hätte ich Spass. Obwohl ich den habe.»

Cal Crutchlow: «Endlich wieder geradeaus laufen können, bitte Herr Doktor. Ich werde alles dafür tun, um zu helfen. Ausser langsamer und vorsichtiger zu werden.»

Alex Rins: «Ich muss aufhören, jeden Satz mit dem Wort ‚Nicht‘ zu beenden, nicht? Das ist derselbe Vorsatz wie letztes Jahr, nicht?»

Fabio Quartararo: «Mir fällt gerade wirklich nichts ein. Aber ich muss aufhören, immer Zweiter zu werden. Vielleicht sollten die Rennen eine Runde kürzer werden.»

Danilo Petrucci: «Ich muss aufhören, von all den grossartigen Mahlzeiten zu träumen, die ich verpasse.»

Jorge Lorenzo: «Nichts zu bedauern. Nein, wirklich – ich bedaure nichts. Bitte glaubt mir. Kein Bedauern. Keines.»

Takaaki Nakagami: «Ein neues Jahr? Ich glaube, ihr versteht den Japanischen Kalender nicht.»

Johann Zarco: «Mhmm, können wir die Vorsätze für dieses Jahr einmal vergessen? Letztes Jahr hatte ich ein paar wirklich gute. Ich hatte Vertrauen in mich selbst. Wie ihr wisst, ist alles schief gelaufen, sodass ich mich jetzt lieber aufs Glück verlasse. Obwohl ich nie welches hatte. Ich musste mir alles erarbeiten. Niemand hat mich je wirklich verstanden. Ich konzentriere mich auf mich selbst und nehme das Maximum... Rede ich zu viel?»

Brad Binder: «Weiterhin altmodische Worte wie ‚stoked’ (aufgeregt sein) und ‚my bike was insane’ (mein Motorrad war verrückt) benutzen. So wissen die Leute, dass ich einzigartig bin.»

Pol Espargaró: «Weiterhin dieses dieses zänkische KTM-Biest zu bezwingen. Und angenehme Freunde finden, die mich davon ablenken.»

Aleix Espargaró: «Weiter zu glauben. Aprilia hat versprochen, beim neuen Motorrad alles besser zu machen.»

Andrea Iannone: «Niemals aufzugeben, ganz egal, wie es mit Aprilia weitergeht. Und ein mutiges Gesicht aufzusetzen. Mein Schönheitschirurg hat einen eigenen Abschnitt dafür in seinem Katalog.»

Miguel Oliveira: «Weiterhin schnell und sicher fahren – weil, wenn ich aufhören würde, müsste ich als Zahnarzt arbeiten. Und wer würde schon gerne jeden Tag in offene Münder starren?»

In der Moto2

Remy Gardner: «Ein neues MotoGP-Angebot zu akzeptieren, wenn ich es bekomme. Sogar, wenn es Aprilia ist.»

Joe Roberts: «Auf Regen zu hoffen. Jeden Tag.»

Augusto Fernandez: «Nicht zu einem anderen Team zu wechseln, nachdem ich bereits den Vertrag unterschrieben habe. Nicht nochmals, auf jeden Fall.»

Aron Canet: «Keine weiteren Tattoos, weil kein Platz mehr dafür da ist.»

In der Superbike-WM

Jonathan Rea: «Nichts zu verändern.»

Alvaro Bautista: «Alles zu verändern.»

Scott Redding: «Nichts zu verlieren.»

Das Management

Renndirektor Mike Webb: «Diesen frechen Moto3-Kindern eine Lektion zu erteilen. Erneut. Und immer wieder. Bis es nicht mehr geht.»

Honda-Teammanager Alberto Puig: «Meine Vorsätze sind es, hundertprozentig zu versuchen, so erfolgreich wie möglich zu sein und aus allem das Maximum herauszuholen. Aber das geht euch eigentlich nichts an.»

Yamaha-Teammanager Lin Jarvis: «Weiterhin nach vorne zu blicken und zwar proaktiv und nicht reaktiv als Stakeholder eines grossen Sport-Unternehmens. Die Ziele zu erreichen, ohne alles über den Haufen zu werfen. Und ausserhalb der Grenzen zu denken, und…» (aus Platzgründen abgeschnitten)

Dorna-Kommentatoren (diejenigen, die sich noch nicht festgelegt haben): «Den Namen Stefano (egal ob Manzi oder Nepa) richtig auszusprechen. Es hört sich mehr an wie Buffalo, nicht wie Banana. Oder sogar Veranda’.»

Die Dorna-Statistik-Streber: «Sich zu erinnern, dass der letzte Südafrikaner, der vor Brad Binder in die Punkte gefahren ist, nicht der 250/350ccm-Weltmeister Kork Ballington war, sondern der 350ccm-Weltmeister Jon Ekerold.»

Stewards-Vorsitzender Freddie Spencer: «Aufhören auszusehen, als würde ich es geniessen, Fahrer zu bestrafen.»

Aprilia: «Aufhören Versprechungen zu machen, die wir nicht halten können.»

Triumph: «Uns selbst auf den Rücken zu klopfen.»

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