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Lin Jarvis: Yamaha optimistischer als vor einem Jahr

Von Nora Lantschner
Lin Jarvis sieht Yamaha auf dem richtigen Weg

Lin Jarvis sieht Yamaha auf dem richtigen Weg

Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis zieht nach der MotoGP-Saison 2019 Bilanz und blickt voraus. Maverick Viñales landete auf WM-Rang 3, Valentino Rossi hinter dem Senkrechtstarter Fabio Quartararo.

«Es war ein Jahr der Veränderung», fasste Lin Jarvis rückblickend zusammen – und bezog sich damit nicht nur auf das neue Yamaha-Kundenteam Petronas SRT. «Wenn man sich die Platzierungen, die wir im Vorjahr und 2019 erreicht haben, anschaut, dann gibt es da keinen großen Unterschied. Aber ich glaube, dass die Geschichte dieses Jahres schon ein bisschen anders war.»

Der interne Umschwung passierte bei Yamaha schon vor dem Saisonstart: Hiroshi Itou kam als General Manager in die Motorsport-Entwicklungsabteilung und Takahiro Sumi ersetzte Kouji Tsuya als MotoGP-Projektleiter.

«Wir hatten vor allem im Winter interne Veränderungen, die uns auf einen neuen Weg geführt haben», erinnerte sich Jarvis. «Das hat am Ende des letzten Jahres begonnen, als der neue Projektleiter Takahiro Sumi zu uns gekommen ist. Dann gab es auch Veränderungen im General Management, wir haben mit Hiroshi Itou einen neuen General Manager. Ich würde sagen, dass wir dadurch Fehler aus der Vergangenheit korrigiert und einen neuen Weg eingeschlagen haben. Ich glaube, dass man das in der zweiten Saisonhälfte gesehen hat. Wir werden ganz klar konkurrenzfähiger, wir haben die Fehler aus der Vergangenheit korrigiert – aber es fehlt uns immer noch etwas, vor allem Power und Topspeed. Das macht es für unsere Fahrer schwierig vor allem gegen Honda und Ducati zu kämpfen. Wenn dir in der Hitze des Gefechts im Rennen der Speed und die Power fehlt, dann kannst du in anderen Bereichen der Strecke zwar aufholen, aber es ist schwierig zu gewinnen», weiß auch der Yamaha-Renndirektor.

2019 bescherte Viñales Yamaha in Assen und Sepang die einzigen zwei Saisonsiege. Mit insgesamt sieben Podestplätzen schob sich der 24-jährige Spanier noch auf WM-Rang 3 nach vorne. Valentino Rossi startete besser in die Saison, aber es blieb für den 40-Jährigen bei den zwei Podestplätzen in Las Termas/Argentinien und Austin/Texas – am Ende stand nur der siebte Gesamtrang zu Buche. Damit war der neunfache Weltmeister nur der drittbeste Yamaha-Pilot – hinter dem fünftplatzierten Sensationsrookie Fabio Quartararo, der Petronas Yamaha SRT sieben Top-3-Platzierungen und sechs Pole-Positions bescherte. Der WM-Zehnte Franco Morbidelli trug seinen Teil dazu bei, dass der Rennstall aus Malaysia im Debüt-Jahr in der Königsklasse auf Anhieb das beste Independent-Team war.

«Wir haben mit Maverick zwei Siege eingefahren, in Sepang hatte Valentino auch die schnellste Rennrunde. Maverick landete in der Weltmeisterschaft auf Platz 3, was dasselbe Ergebnis des Vorjahres ist, damals allerdings mit Valentino. Unser Level ist insgesamt also ähnlich, aber wir sind viel optimistischer als vor einem Jahr», unterstrich Jarvis.

Die Performance von Petronas SRT bezeichnete der Yamaha-Renndirektor als sensationell: «Ich glaube, dass Petronas Yamaha eine willkommen Ergänzung im Paddock ist – ein gut organisiertes und gut finanziertes Independent-Team. Wir arbeiten sehr gut mit ihnen zusammen. Natürlich habe wir vor allem einen phänomenalen Fabio Quartararo gesehen, mit sechs Pole-Positions. Er muss noch ein Rennen gewinnen, aber das ist ganz klar nur eine Frage der Zeit. Ich glaube, dass diese Zusammenarbeit und die Performance dieser zwei jungen Fahrer, Quartararo und Morbidelli, auch dem Werksteam geholfen und uns in einigen Moment angespornt hat. Ich glaube, wir sind in einer guten Situation und wir arbeiten für die Zukunft. Hoffentlich kann 2020 noch besser werden.»

Der Topspeed erwies sich allerdings auch 2019 immer wieder als Achillesferse der M1. Nach den ersten Tests mit der neuen Motorenspezifikation sprachen die Yamaha-Werksfahrer Ende November zwar von Fortschritten, der Weg sei aber noch weit. Liegt der Hauptfokus im japanischen Werk für die MotoGP-Saison 2020 also darauf?

«Das ist das größte Defizit, das wir wettmachen müssen. Ich würde nicht sagen, dass es der Hauptfokus ist», entgegnete Jarvis. «Der Hauptfokus liegt darauf, das schön ausgeglichene Paket und den insgesamt guten Kompromiss, den wir haben, beizubehalten. Wir werden nicht alle Anstrengungen darauf ausrichten, den Topspeed zu verbessern, und dafür in anderen Bereichen verlieren. Aber klar, das ist der Bereich, wo wir Mühe haben. Das liegt wahrscheinlich an den PS, der Aerodynamik, der Beschleunigung. Wir müssen daran arbeiten und das korrigieren.»

MotoGP-WM-Endstand nach 19 Rennen:

1. Marc Márquez 420. 2. Dovizioso 269. 3. Viñales 211. 4. Rins 205. 5. Quartararo 192. 6. Petrucci 176. 7. Rossi 174. 8. Miller 165. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 115. 11. Pol Espargaró 100. 12. Mir 92. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 63. 15. Bagnaia 54. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 28. 20. Rabat 23. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 9. 24. Abraham 9. 25. Guintoli 7. 26. Kallio 7.

Konstrukteurs-WM:
1. Honda 426. 2. Yamaha 321. 3. Ducati 318. 4. Suzuki 234. 5. KTM 111. 6. Aprilia 88.

Team-WM:
1. Repsol Honda Team 458. 2. Ducati Team 445. 3. Monster Energy Yamaha 385. 4. Petronas Yamaha SRT 307. 5. Team Suzuki Ecstar 301. 6. Pramac Racing 219. 7. LCR Honda 210. 8. Red Bull KTM Factory Racing 134. 9. Aprilia Racing Team Gresini 106. 10. Red Bull KTM Tech3 42. 11. Reale Avintia Racing 32.

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