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Jorge Lorenzo: «Der erste Tag war fast perfekt»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo fuhr in Sepang an seinem ersten Tag mit der Werks-Yamaha so schnell wie im GP-Qualifying 2019 mit der Honda. Die Begeisterung war ihm anzusehen.

«Das war heute ein sehr emotionaler Tag», erklärte Jorge Lorenzo heute in Malaysia nach dem ersten Test nach 1117 Tagen mit der Werks-Yamaha YZR-M1. «Denn ich bin nach drei Jahren zu Yamaha zurückgekehrt, um als Testfahrer des Teams zu agieren. Yamaha hat mich für diesen Test aufgeboten, und die ersten Runden waren wirklich eine sehr emotionale Angelegenheit. Ich habe erkannt, dass sich die Charakteristik des Bikes in meiner Abwesenheit nicht stark verändert hat. Das ist sehr positiv, denn ich hatte gewissse Bedenken, dass sich die Charakteristik der M1 in manchen Bereichen zu meinem Nachteil verändert haben könnten. Aber es hat sich nichts Bedeutendes verändert. Dieses Motorrad hat viel Potenzial, es ist ja bereits konkurrenzfähig. Und ich habe bereits ein paar Ideen, wie man die Yamaha in Zukunft noch schlagkräftiger machen könnte. Ich habe Informationen für die Ingenieure, wie man unsere Schwachstellen ausmerzen könnte. Aber die M1 hat auch viele starke Seiten, deshalb habe ich einen großartigen Tag erlebt.»

«Die Yamaha stellt körperlich keine übertriebenen Anforderungen. Ich habe am ersten Tag konditionell keine Probleme gespürt, mein körperlicher Zustand ist in Ordnung. Ich spüre keine Schmerzen im Rücken mehr. Deshalb war das ein sehr zufriedenstellender Tag. Natürlich brauche ich mehr Runden und mehr Testtage, bis ich das Maximum aus dem Bike herausholen kann. Ich bin ja am ersten Tag nur 40 oder 45 Runden gefahren. Aber ich bin immerhin schon 2:005,5 min gefahren. Das ist eine sehr gute Rundenzeit. Und hoffentlich kann ich mich ja am nächsten Testtag noch steigern.»
Lorenzo wird auch am IRTA-Test in Sepang (7. bis 9.2.) zwei Tage fahren, voraussichtlich am Freitag und am Sonntag, das muss noch im Detail geplant werden.

Der 32-jährige Mallorquiner fuhr im Quali beim Sepang-GP 2019 mit der Hondas RC213V mit 2:00,478 min auf den 18. Startplatz. Heute legte er mit der Yamaha bereits 2:00,506 min vor.

Jorge erinnert sich noch sehr genau an seinen ersten MotoGP-Titelgewinn 2010 in Malaysia – mit der Yamaha. «Das war ein besonderer Tag für den spanischen Motorradsport, denn ich war der zweite Fahrer nach Alex Crivillé, der in der Königsklasse Weltmeister geworden ist. Auch das Datum war speziell – es war der 10.10.2010. Es war mein erster MotoGP-Titel, das war das Maximum, was ich mir als Rennfahrer wünschen konnte. Es war einer der glücklichsten Tage in meinem Leben. Wir haben dann in Kuala Lumpur eine fantastische Party gemacht. Ich werde nie vergessen, wie ich als Champion über den Zielstrich gefahren bin. Die Freude war grenzenlos.»

Lorenzo gewann 2012 und 2015 zwei weitere Titel mit Yamaha. «Aber es kam der Tag, an dem ich etwas Neues beginnen wollte», sagt Lorenzo. «Ich habe bei Yamaha eine fabelhafte Zeit verbracht, wir haben viele Rennen gewonnen, viele Pole-Position erreicht und zahlreiche Podestplätze. Wir haben neun gemeinsame Jahre verbracht und sind dreimal Weltmeister geworden. Aber dann wollte ich eine neue Motivation finden, neue Motorräder probieren und eine neue Herausforderung meistern. Aber ich war nicht so erfolgreich wie mit Yamaha. Ich habe einige Rennen mit Ducati gewonnen, aber das Honda-Jahr war schwierig. Und es ist mir nicht gelungen, mit einem anderen Fabrik Weltmeister zu werden. Jetzt bin ich zurück bei Yamaha, aber in einer anderen Rolle als früher. Ich habe jetzt weniger Tage auf dem Bike, weniger Druck. Aber am Feeling hat sich nichts geändert. Ich bin leidenschaftlich gern Motorradrennfahrer. Jetzt kann ich dieser Aufgabe wieder nachgehen. Ich werde zwar nicht mehr den Genuß spüren, um Siege fighten zu können. Aber immerhin kann ich dem Team helfen, noch konkurrenzfähiger zu werden. Das freut mich. Der erste Tag war fast perfekt.»

Shakedown-Test: Kombinierte Zeitenliste nach drei Tagen

1. Pol Espargaró, KTM, 1:59.444
2. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:59.622, +0.178 sec
3. Dani Pedrosa, KTM, 1:59.841, +0.397
ferner:
8. Stefan Bradl, Honda, 2:00.441, +0.997 sec

Shakedown-Test, Sepang, Dienstag 4. Februar:

1. Pol Espargaro, KTM, 1:59,444 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:59,62
3. Miguel Oliveira, KTM, 1:59,748
4. Michele Pirro, Ducati, 1:59,922
5. Brad Binder, KTM, 2:00,4099
6. Stefan Bradl, Honda, 2:00,441
7. Mika Kallio, KTM, 2:00,472
8. Jorge Lorenzo, Yamaha, 2:00,506
9. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:00,655
10. Iker Lecuona, KTM, 2:01,659
11. Yamaha-Test 1, 2:01,908
12. Yamaha-Test 2, 2:02,704
13. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:02,795
14. Yamaha-Test 3, 2:02,843

Shakedown-Test, Sepang, Montag 3. Februar:

1. Dani Pedrosa, KTM, 1:59,841 min
2. Pol Espargaró, KTM, 1:59,972
3. Alex Márquez, Honda, 2:00,270
4. Miguel Oliveira, KTM, 2:00,695
5. Michele Pirro 1, Ducati, 2:00,695
6. Stefan Bradl, Honda, 2:00,749
7. Brad Binder, KTM, 2:00,899
8. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:01,125
9. Bradley Smith, Aprilia, 2:01,240
10. Iker Lecuona, KTM, 2:01,946
11. Yamaha Test 1, 2:02,713
12. Yamaha Test 3, 2:03,348
13. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:03,606

Shakedown-Test, Sepang, Sonntag 2. Februar:

1. Dani Pedrosa, KTM, 2:00,625 min
2. Michele Pirro, Ducati, 2:00,642
3. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2;00,909
4. Alex Márquez, Honda, 2:01,317
5. Brad Binder, KTM, 2:01,616
6. Stefan Bradl, Honda, 2:01,637
7. Bradley Smith, Aprilia, 2:02,760
8. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:04,888

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