MotoGP: Marquez oder Martin ins Ducati-Werksteam?

Valentino Rossi: «Mein Ziel ist Weiterfahren»

Von Günther Wiesinger
«Ich fahre nur weiter, wenn ich in der ersten Saisonhälfte konkurrenzfähig bin», sagte Valentino Rossi am Donnerstag in Sepang. Die Tendenz geht zum Weitermachen.

Der Englänger Lin Jarvis, Managing-Director von Yamaha Motor Racing, hatte nach dem Valencia-GP kaum einen freien Tag. Denn er musste die Weichen stellen für 2021 und hat jetzt neben Maverick Viñales den jungen Fabio Quartararo für das Monster Yamaha-Werksteam 2021 und 2022 engagiert. Dazu hat er einen Riesencoup gelandet, indem er Testfahrer Jonas Folger durch Jorge Lorenzo ersetzt und mit Valentino Rossi vereinbart hat, dass er 2021 einen Werksvertrag bei Petronas-Yamaha haben kann, wenn er sich bis zum Sommer zum Weitermachen entschließt.

Da Rossi vor der Saison keine Zusicherung für eine weitere Saison geben wollte, musste Yamaha sozusagen eine Vorausbuchung vornehmen – und sich auf Viñales und Quartararo festlegen.
Rossi muss also nach 15 Jahren das Werksteam verlassen, wenn er auch 2021 fahren will.

Wird dadurch sein Rücktritt wahrscheinlicher? «Einerseits war es eine schwierige Entscheidung für mich. Denn ich wollte Abwarten, und das ist nicht ohne Konsequenzen geblieben. Das heißt, ich habe für 2021 keinen Platz mehr im Factory-Team. Aber anderseits will ich nicht weiterfahren, wenn ich nicht konkurrenzfähig bin. In jedem Sport musst du dich gehörig anstrengen, wenn du an der Spitze bleiben willst, besonders wenn du nicht mehr der Jüngste bist. In der modernen MotoGP-Welt musst du dich jeden Tag abrackern, wenn du an der Spitze mithalten willst. Das kannst du dir nur abverlangen, wenn du Motivation und Freude hast. Und die Ergebnisse sind der wichtigste Teil…»

«Ich habe Yamaha um Unterstützung gebeten. Denn mein vorrangiges Ziel ist, 2021 weiterzufahren. Yamaha hat mit Petronas ein erstklassiges Team, sie haben im Vorjahr demonstriert, dass sie sehr konkurrenzfähig sind und sich auf einem sehr hohen Niveau befinden. Am Ende würde sich für mich nicht viel ändern, wenn ich dorthin wechseln würde. Ob ich meine bisherige Crew mitnehmen könnte, weiß ich nicht. Das haben wir noch nicht besprochen. Es wird auch von Fabio abhängen. Vielleicht will er ein paar Techniker von Petronas mitnehmen, vielleicht alle aus seinem Team. Anderseits: Wenn ich eine Änderung mache, warum nicht einen kompletten Wechsel? Wichtig für mich ist, dass Yamaha bereit wäre, mit mir weiterzumachen und dass sie immer noch Vertrauen in mich haben. Sie haben mir Werksmaschinen und maximalen Werks-Support angeboten.»

Was sagt Rossi zur Verpflichtung von Fabio Quartararo? «Ich habe schon letztes Jahr oft erwähnt, wie stark Fabio ist. Er war viermal Zweiter, bei Rennen wie in Misano, Buriram und Valencia hat er nur knapp gegen den überlegenden Marc Márquez verloren. Yamaha hat die richtige Wahl getroffen. Er war letztes Jahr eindrucksvoll. Man hat ihm einiges zugetraut, aber solche Leistungen durfte man nicht erwarten. Er hat alle überrascht. Er ist sehr, sehr, sehr jung – und sehr stark. Die Entscheidung von Yamaha war richtig. Und ich fahre ja nur weiter, wenn ich konkurrenzfähig bin.»

Aber Quartararo war in den kleinen Klassen nie überzeugend, er hat noch kein MotoGP-Rennen gewonnen. Rossi: «Ja, aber Honda und Márquez waren 2019 auf einem anderen Level als die Gegner. Das ist ein Grund, warum Quartararo nie gewonnen hat. Und für einen Rookie in einem Privatteam ist das Gewinnen nicht so einfach…»

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