Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Miguel Oliveira: «Ich will bester KTM-Fahrer werden»

Von Günther Wiesinger
Miguel Oliveira

Miguel Oliveira

Der portugiesische Red Bull-Tech3-KTM-Pilot Miguel Oliveira sorgte mit Platz 11 in Sepang für eine positive Überraschung. Aber der künftige Zahnarzt will weiter nach vorne.

Miguel Oliveira beendete den MotoGP-Shakedown-Test in Sepang/Malaysia an dritter Stelle. Sein Red Bull-KTM-Tech3-Teamchef Hervé Poncharal rechnete dann mit einem Top-Ten-Ergebnis beim IRTA-Test. Nach drei weiteren Tagen verpasst der Portugiese diese Vorgabe nur knapp – er landete an elfter Position.

Oliveira machte in Malaysia erstmals Bekanntschaft mit der KTM RC16 des Jahrgangs 2020. «Der größte Unterschied – er ist positiv. Wir haben uns bemüht, die Fahrbarkeit zu verbessern und das Cornering mit den Bremsen, und KTM hat in dieser Hinsicht wirklich schöne Fortschritte gemacht. Auch beim Motor sieht es etwas besser aus. Aber wir müssen das Package jetzt noch besser zum Funktionieren bringen, denn das Feedback vom Motorrad unterscheidet sich stark vom letztjährigen. Die KTM ist jetzt leichter zu handhaben, deshalb mussten wir das Setting anpassen. Wir haben den Test mit dem Setting begonnen, das zum Bike von 2019 gepasst hat. Wir haben dann zuerst wenig geändert. Aber es hat sich gezeigt, dass das neue Bike mehr Spielraum für Verbesserungen zulässt.»

Oliveira war letztes Jahr nach dem Sepang-GP an der lädierten rechten Schulter operiert worden, Iker Lecuona hat ihn dann in Valencia ersetzt. «Ich will keine Prozentzahl zu meiner Fitness sagen. Ich kann nur versichern, dass ich noch nicht bei 100 Prozent bin», stellte der KTM-Pilot und zweifache Vizeweltmeister fest. «Aber ich bin optimistisch, dass ich bis zum Rennen in Katar fit bin und dort die GP-Distanz problemlos durchstehen kann, das ist mein Ziel. Mein körperlicher Zustand ist bereits besser als nach meiner Verletzung in Silverstone. Ich kann also gut testen, ich kann konstante Zeiten fahren, ich bin körperlich am Abend nicht völlig am Ende gewesen. Das war wichtig, um bei diesem Test gute Arbeit leisten zu können.»

Oliveira schaffte 2019 als Rookie mit Platz 8 beim Spielberg-GP sein bestes MotoGP-Ergebnis. Miguel ist für sein starkes Selbstvertrauen bekannt und hat sich für die Saison 2020 ein klares Ziel gesetzt. «Mein Ziel ist es, jedes Jahr höher hinaus zu wollen», sagt er schmunzelnd. «Natürlich würde ich gerne in der Tabelle der beste KTM-Fahrer sein. Sicher. Das ist das Ziel jedes Fahrers, der gegen Piloten derselben Marke fährt. Davon abgesehen möchte ich auf positive Art möglichst viel zum KTM-Projekt beitragen. Damit wir ein stärkeres Motorrad bauen und während dieser Saison eine glänzende Zukunft sehen können. Ich rechne mit einer positiven Saison, was die Ergebnisse betrifft. Aber wir stehen erst am Beginn. Ich bevorzuge es, mit den Füssen auf dem Boden zu bleiben und die Arbeit fortzusetzen.»

Der Tech3-KTM-Pilot reiste zufrieden aus Malaysia ab. «Ich fühle mich jetzt wesentlich wohler auf dem Motorrad als vor einem Jahr. Damals habe ich als Rookie in Sepang an sechs Tagen mit Ach und Krach zwei Runden unter 2:00 min geschafft, mit weichen Reifen und viel Risiko. Jetzt kann ich konstant 1:59 min fahren. Aber die rechte Schulter, die im November operiert wurde, hat von Tag zu Tag mehr Beschwerden verursacht. Am Sonntag war ich nach dem dritten Run mit der Kraft in der Schulter am Ende. Die Ärzte sagen, ich werde erst in eineinhalb Monaten komplett schmerzfrei sein.»

Am Sonntag stieg Oliveira bereits zu Mittag vom Motorrad, er hatte ja von 2. bis 4.2. schon den Shakedown-Test bestritten. Gehst du am Nachmittag noch einmal raus, fragte ihn der SPEEDWEEK.com-Reporter? «Ja, raus vom Fahrerlager», lachte er.

Übrigens ernährt sich Oliveira jetzt vegetarisch. «Ich habe 3 kg weniger als vor einem Jahr», versicherte der hager gewordene Portugiese.

MotoGP-IRTA-Test Sepang, Sonntag, 9. Februar:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,349 min
2.
Cal Crutchlow, Honda, 1:58,431 min, + 0,082 sec
3. Alex Rins, Suzuki, 1:58,450, + 0,101
4. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,502, + 0,153
5. Valentino Rossi, Yamaha, 1:58,541, + 0,192
6. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,606, + 0,257
7. Pol Espargaró, KTM, 1:58,610, + 0,261
8. Jack Miller, Ducati, 1:58,616, + 0,267
9. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,694, + 0,345
10. Joan Mir, Suzuki, 1:58,736, + 0,387
11. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,764, + 0,415
12. Marc Márquez, Honda, 1:58,772, + 0,423
13. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:58,838, + 0,489
14. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:58,859, + 0,510
15. Johann Zarco, Ducati, 1:58,951, + 0,602
16. Alex Márquez, Honda, 1:59,042, + 0,693
17. Brad Binder, KTM, 1:59,104, + 0,755
18. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,169, + 0,820
19. Tito Rabat, Ducati, 1:59,549, + 1,200
20. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:59,697, + 1,348
21. Bradley Smith, Aprilia, 1:59,841, + 1,492
22. Takaaki Nakagami, Honda, 1:59,860, + 1,511
23.
Iker Lecuona, KTM, 1:59,898, + 1,549
24. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:00,100, + 1,751
25. Mika Kallio, KTM, 2:00,148, + 1,799

MotoGP-IRTA-Test Sepang, kombinierte Zeitenliste:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,349 min
2. Cal Crutchlow, Honda, 1:58,431 min, + 0,082 sec
3. Alex Rins, Suzuki, 1:58,450, + 0,101
4. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,502, + 0,153
5. Valentino Rossi, Yamaha, 1:58,541, + 0,192
6. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,606, + 0,257
7. Pol Espargaró, KTM, 1:58,610, + 0,261
8. Jack Miller, Ducati, 1:58,616, + 0,267
9. Dani Pedrosa, KTM, 1:58,662, + 0,313
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,694, + 0,345
11. Joan Mir, Suzuki, 1:58,731, + 0,382
12. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,764, + 0,415
13. Marc Márquez, Honda, 1:58,772, + 0,423
14. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:58,831, + 0,482
15. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:58,859, + 0,510
16. Maverick Viñales, Yamaha, 1:58,893, + 0,544
17. Johann Zarco, Ducati, 1:58,951, + 0,602
18. Alex Márquez, Honda, 1:59,042, + 0,693
19. Brad Binder, KTM, 1:59,104, + 0,755
20. Tito Rabat, Ducati, 1:59,549, + 1,200
21. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:59,697, + 1,348
22. Bradley Smith, Aprilia, 1:59,841, + 1,492
23. Takaaki Nakagami, Honda, 1:59,860, + 1,511
24. Iker Lecuona, KTM, 1:59,898, + 1,549
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:00,100, + 1,751
26. Mika Kallio, KTM, 2:00,148, + 1,799
27. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:03,150, + 4,801
28. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:03,674, + 5,325

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 22.12., 13:30, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 14:15, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 15:05, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 15:50, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 22.12., 16:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 17:30, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 18:15, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 19:13, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • So. 22.12., 20:30, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212054515 | 5