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Bradley Smith (Aprilia): «Warten hat sich gelohnt»

Von Nora Lantschner
Beim MotoGP-Test in Sepang gab die RS-GP 20 das von den Aprilia-Piloten herbeigesehnte Debüt auf der Rennstrecke. Nicht nur Aleix Espargaró zeigte sich beeindruckt, auch Bradley Smith lobte den Hersteller aus Noale.

Aprilia beendete die MotoGP-WM 2019 auf dem sechsten und letzten Platz der Konstrukteurs-WM, Aleix Espargaró und Neuzugang Andrea Iannone musste sich mit den WM-Rängen 14 und 16 abfinden und warteten vergeblich auf Fortschritte an ihren MotoGP-Bikes. Nach der Ankunft des neuen Aprilia-Rennchefs Massimo Rivola im Januar 2019 konzentrierten sich die Ingenieure in Noale auf die RS-GP 20, die erst beim Shakedown-Test in Sepang vor einer Woche die ersten Meter auf einer Rennstrecke absolvierte.

Aleix Espargaró sprach nach den ersten IRTA-Testfahrten des Jahres, die er auf Rang 10 beendete, von einer Revolution – und sogar vom Kampf um die Podestplätze. Die Zuverlässigkeit lasse allerdings noch zu wünschen übrig.

Auch Testfahrer Bradley Smith war zufrieden. «Das neue Bike wurde natürlich sehnlichst erwartet. Um ehrlich zu sein kam es ein bisschen später als ursprünglich geplant – aber das Warten hat sich gelohnt», betonte der 29-jährige Brite nach dem Sepang-Test.

«Es hat sich bezahlt gemacht, sich die zusätzliche Zeit zu nehmen – und die ganzen Extra-Stunden der Ingenieure, um wirklich durch die gesamten Informationen zu gehen, die wir im Vorjahr durch die Tests gesammelt und von Aleix und Andrea bekommen haben. Die Jungs haben es wirklich verstanden und waren in der Lage – nicht exakt alles – aber doch in vielen Bereichen die Verbesserungen, die wir brauchten, umzusetzen. Das ist nicht immer einfach, weil es an einem MotoGP-Bike so viele Variablen gibt. Aber sie haben es geschafft, viele Dinge zu finden», lobte Smith die Techniker in Noale.

«Das war auch nötig, denn die Philosophie des 2019er-Bikes war schon drei Jahre alt», ergänzte der Aprilia-Testfahrer. «Uns gingen die Möglichkeiten aus, um jenes Motorrad noch zu entwickeln. Deshalb brauchten wir – wie Aprilia sagt – einen Durchbruch. Ich glaube, auf dieser Strecke ist es definitiv ein Schritt nach vorne – und ich freue mich darauf, es auch auf anderen Strecken zu sehen.»

Technical Director Romano Albesiano erklärte in Malaysia unter anderem, dass die neue RS-GP viel ausbalancierter sei. «Ja, einer der Hauptaugenmerke lag darauf, beide Reifen so gut wie möglich zu nutzen – in der Bremsphase, in der Kurvenmitte und auch im Kurvenausgang. Das ist etwas, was die besten Bikes in der Startaufstellung vorgemacht haben. Wenn wir uns die Motorräder mit der besten Performance über die vergangenen zwei Jahre anschauen, dann geht es sicher in die Richtung Kurvenspeed, Turning und auch Agilität. In meiner Rolle als Testfahrer habe ich bestmöglich versucht, das Projekt in diese Richtung zu lenken. Die Ingenieure haben es verstanden und konnten es im neuen Bike umsetzen. Das ist gut.»

Vom 22. bis 24. Februar wird die Arbeit am neuen MotoGP-Bike beim Katar-Test fortgesetzt, ehe am 8. März der Startschuss in die neue Saison fällt. Aprilia wartete noch auf das Urteil im Dopingfall Andrea Iannone, aber ganz unabhängig davon wird Smith auch 2020 zumindest einige Rennen bestreiten. «Wie im Vorjahr planen vier oder fünf Wildcard-Einsätze, wir haben aber noch nicht alles zu 100 Prozent festgelegt. Die Idee ist aber, erstmals in Mugello zu starten und dann gleich in Barcelona», verriet der Brite.

MotoGP-IRTA-Test Sepang, kombinierte Zeitenliste:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,349 min
2. Cal Crutchlow, Honda, 1:58,431 min, + 0,082 sec
3. Alex Rins, Suzuki, 1:58,450, + 0,101
4. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,502, + 0,153
5. Valentino Rossi, Yamaha, 1:58,541, + 0,192
6. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,606, + 0,257
7. Pol Espargaró, KTM, 1:58,610, + 0,261
8. Jack Miller, Ducati, 1:58,616, + 0,267
9. Dani Pedrosa, KTM, 1:58,662, + 0,313
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,694, + 0,345
11. Joan Mir, Suzuki, 1:58,731, + 0,382
12. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,764, + 0,415
13. Marc Márquez, Honda, 1:58,772, + 0,423
14. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:58,831, + 0,482
15. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:58,859, + 0,510
16. Maverick Viñales, Yamaha, 1:58,893, + 0,544
17. Johann Zarco, Ducati, 1:58,951, + 0,602
18. Alex Márquez, Honda, 1:59,042, + 0,693
19. Brad Binder, KTM, 1:59,104, + 0,755
20. Tito Rabat, Ducati, 1:59,549, + 1,200
21. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:59,697, + 1,348
22. Bradley Smith, Aprilia, 1:59,841, + 1,492
23. Takaaki Nakagami, Honda, 1:59,860, + 1,511
24. Iker Lecuona, KTM, 1:59,898, + 1,549
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:00,100, + 1,751
26. Mika Kallio, KTM, 2:00,148, + 1,799
27. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:03,150, + 4,801
28. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:03,674, + 5,325

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