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Pit Beirer (KTM): «Wir haben die Stoppuhr vergessen»

Von Günther Wiesinger
Bei der Frage nach den Rundenzeiten vom Spielberg-MotoGP-Test mit Pol Espargaró und Dani Pedrosa wurde das Red Bull-KTM-Team einsilbig.

Das Red Bull KTM-MotoGP-Werksteam wollte dem WM-Elften Pol Espargaró beim zweitägigen Test in Spielberg nicht all zu viel Testarbeit zumuten. «Wir haben keine spektakulären Neuigkeiten vorbereitet gehabt wie im November», stellte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer fest. «Wir haben im letzten November sicher mehr neue Komponenten ausprobiert, weil wir sie für die Saisonvorbereitung gebraucht haben. Pol Espargaró hat diesen Test in Spielberg zuerst einmal genutzt, um sich nach drei Monaten Pause wieder richtig einzufahren und sich das Motorrad zu gewönnen. Bei Testfahrer Dani Pedrosa haben wir hingegen ganz normal Dinge abgearbeitet, die wir schon länger fertig gehabt haben, aber wegen der Coronakrise nicht testen konnten, obwohl das dringend nötig gewesen wäre.»

Beirer: «Wir haben bei diesem Test keine spektakulären Erkenntnisse am Motorrad gesucht und gefunden, sondern wir wollten endlich wieder einmal richtig MotoGP fahren. Beide Piloten mussten sich nach der 86-tägigen Testpause zuerst wieder einige Runden lang an den Speed, an die Bremspunkte und so weiter gewöhnen. In dieser Rennserie kannst du dich nicht ohne Vorbereitung gleich wieder in ein Rennwochenende reinstürzen. Das wäre nicht zu empfehlen. Darum wird auch der zusätzliche Trainingstag in Jerez am 15. Juli vor dem GP-Weekend für alle Teilnehmer wichtig sein.»

Pol Espargaró genehmigte sich am Mittwoch allerdings nur rund zwei Stunden für das Warmfahren. Dann war er schon neugierig auf neue Teile und neue Abstimmungen. Es ging in erster Linie um Chassis-Versionen und neue Elektronik-Set-ups, die in Munderfing ausgetüftelt wurden und jetzt auf eine Beurteilung durch Pedrosa und Espargaró warteten.

Bei der Frage nach den Rundenzeiten wurden Race-Manager Mike Leitner und Pit Beirer recht einsilbig. «Wir haben leider die Stoppuhren vergessen», bedauerte der KTM-Motorsport-Direktor, der über alle Serien hinweg 55 Werksfahrer zu betreuen hat und ca. 450 Teammitglieder.

«Aber mit den Zeiten, die trotzdem gestoppt wurden, waren wir sehr zufrieden», räumte der 250-ccm-Motocross-Vizeweltmeister von 1999.

Auch Pol Espargaró versicherte, er habe am ersten Tag in Spielberg bereits eine ähnliche Performance abgeliefert wie beim Katar-Test (22. bis 24. Februar).

Mike Leitner erklärte vor einer Woche, KTM könnte von der für die «concession teams» (neben KTM gehört auch Aprilia dazu) bis 29. Juni verlängerten Homologation nicht viel profitieren. Aber Honda, Yamaha, Suzuki und Ducati mussten die «engine specification» bereits Anfangs März abliefern, also ca. drei Monate früher, wenn wir den Shutdown (Betriebssperre bei KTM von Mitte März bis Ostern) abrechnen.

Und da KTM im Juni einen weiteren MotoGP-Test in Spielberg plant, wird diese Frist bis Ende Juni nicht ungenutzt verstreichen. «Ja, klar, wir können die Zeit nutzen», bestätigt Pit Beirer. «Sobald wieder erste Anzeichen von Normalität zurückgekehrt sind, hatten unsere Ingenieure wieder Ideen. Und dann wollten wir wieder neue Teile probieren, und wenn sie besser sind als die bisherigen, wollen sie wir natürlich bei den Rennmotorrädern einbauen. In der MotoGP-Klasse bleibt die Entwicklung nie stehen. Deshalb werden wir uns bei jeder noch so kleinen Entwicklung bemühen, sie so schnell wie möglich ans Motorrad zu bauen. Aber man muss vernünftig sein und nicht übertreiben. Alles was wir in den Saure-Gurken-Monaten diskutiert haben, ist jetzt nicht mit einem Schlag weggewischt. Es existiert ein Kostendruck, denn alle Motorradhersteller haben jetzt nicht nur im Motorsport zwei oder drei Monate Stillstand hinter sich, sondern viele auch in der Produktion. Deshalb gilt es für alle Teamchefs und Hersteller, das hergestellte Material jetzt vernünftig aufzubrauchen und nicht ungenutzt wegzuschmeißen, weil alles neu entwickelt wird. Deshalb werden die neuen Entwicklungsteile vorläufig sehr behutsam auf die Seite gelegt. Wir fahren zuerst einmal mit den Motorrädern, die wir für den Motorrad-GP vom 8. März vorbereitet haben.»

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