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Dani Pedrosa (KTM): Unklarheit bei Einreise in Wien

Von Günther Wiesinger
Der MotoGP-Test von Dani Pedrosa in Spielberg verlief ohne Zwischenfälle. Aber bei der Einreise in Wien kam es zu Ungereimtheiten wegen seines Covid-19-Tests.

Bisher hat es noch keines der 42 Motorrad-GP-Teams geschafft, mit zwei Werksfahrern auf eine aktuelle GP-Strecke zurückzukehren. Vorläufig haben es Rossi, Morbidelli, Pirro, Schrötter, Bendsneyder und Co. nur geschafft, mit getunten Superbikes oder Supersport-Maschinen in Assen, Spielberg oder Misano ihre Runden zu drehen.

Nur das Red Bull KTM-MotoGP-Werksteam hat am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche mit dem WM-Elften Pol Espargaró und Testfahrer Dani Pedrosa in Spielberg als weltweit erstes GP-Team wieder auf einer GP-Rennstrecke getestet, wenn auch mit Abstandsregeln (in Österreich 1 Meter), strengen Hygienevorschriften, vorherigen Covid-19-Tests und unter ständigem Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken.

Aber es war eine logistische Herausforderung für KTM Factory Racing, die 22 Teammitglieder und Fahrer in die Steiermark zu bringen – aus Spanien, aus den Niederlanden, aus England und Italien. Bei Werksfahrer Brad Binder scheiterte die Anreise aus Südafrika an den Flugverboten und Quarantänebestimmungen.

Auch der in der französischen Schweiz wohnhafte 33-jährige Testfahrer Dani Pedrosa wäre beinahe in den Fängen der Corona-Bestimmungen hängen geblieben.

Der Spanier überlegte anfangs, ob er auf dem Landweg mit dem Auto in einer zehnstündigen Fahrt nach Spielberg reisen sollte. Aber er fand dann einen Flug, der ihn nach Wien-Schwechat brachte.

«Wir haben am Dienstagabend trotzdem einige Stunden lang gezittert, weil Dani am Flughafen in Wien zwar mit einem aktuellen, negativen Covid-19-Test eingetroffen ist, der noch nicht einmal einen Tag alt war. Aber er hatte die dazugehörigen Laborwerte nicht dabei, nur das negative Ergebnis», berichtet KTM-Rennchef Pit Beirer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Da er die Laborwerte bei den Behörden nicht vorweisen konnte, wurde er am Airport in Wien gleich in ein Quarantäne-Hotel gesteckt.»

Doch die KTM-Verantwortlichen nahmen am Dienstagabend sofort Kontakt mit dem Labor in der Schweiz auf. Es wurden alle Unterlagen aus der Schweiz per E-Mail übermittelt. Die Quarantäne-Wächter der niederösterreichischen Polizei besuchten Dani Pedrosa danach in seinem Hotelzimmer auf – und entließen ihn gegen 21 Uhr in die Freiheit. Am nächsten Tag kurz nach 8 Uhr stand der dreifache Weltmeister pünktlich für den MotoGP-Testbeginn im Paddock des Red Bull Rings.

«Österreich nimmt den Schutzauftrag weiter sehr ernst», bemerkte Pit Beirer. «Aber wir waren froh, dass sich die Behörden um eine Lösung bemüht haben. Sie hätten Dani ja auch mit dem nächsten Flugzeug wieder in die Schweiz zurückschicken können. Dieses Vorkommnis ist aber ein Zeichen, dass das Reisen in den nächsten Wochen nicht ganz einfach wird, wenn der MotoGP-Tross mit ca. 1500 Leuten aus fast 20 Nationen durch Europa reisen muss. Trotzdem: Dieser Test war der erste Schritt zurück zur Normalität. Das hat uns richtig Spaß gemacht.»

Der KTM-Mannschaft fiel auf: Der leidenschaftliche Motorsportler Pit Beirer lauschte dem Motorenlärm der beiden KTM RC16 in den ersten Runden am Mittwoch um ca. 9.50 Uhr voller Sehnsucht und Andacht. «Das ist doch so viel besser als Corona-Zahlen zu studieren», seufzte er erleichtert.

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