MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Iker Lecuona (KTM/Aufgabe): Von Hitze geschlagen

Von Helmut Ohner
Lecuona mit harten Infight mit Zarco, Alex Marquez und Tito Rabat

Lecuona mit harten Infight mit Zarco, Alex Marquez und Tito Rabat

Beim Gran Premio Red Bull de España in Jerez de la Frontera düsten drei KTM-Piloten in die WM-Punkteränge. Nur Iker Lecuona ging bei seiner MotoGP-Premiere trotz einer erstaunlichen Leistung leer aus.

Beim Start der MotoGP-Saison 2020 auf dem Circuito de Jerez-Angel Nieto zeigte sich der Wettergott besonders unbarmherzig. 25 mörderische Runden warteten bei sengender Hitze auf die 20 Fahrer. Die Mehrheit von ihnen suchte vor dem Rennstart noch den Schatten ihrer Box oder versuchten mit mehr oder weniger großen Kühlbeuteln die Temperatur ihres Körpers zu senken.

Von der letzten Startposition fand Lecuona sofort den Weg vorbei an Tito Rabat, Alex Marquez und Johann Zarco und den Anschluss an seinen an der elften Position liegenden Red Bull KTM Tech 3-Teamkollegen Miguel Oliveira. Auf dem Weg zu seinen ersten MotoGP-WM-Punkten musste der erst 20-jährige Spanier fünf Runden vor Schluss das Rennen aufgeben.

«Um ehrlich zu sein, bedauere ich bereits meine Entscheidung, in die Garage zurückgekehrt zu sein», ärgerte sich Lecuona über seine Entscheidung, das Rennen aufzugeben. «Es waren nur noch fünf Runden, ich hätte einfach ein bisschen Tempo rausnehmen und versuchen sollen, das Rennen zu Ende zu fahren. WM-Punkte wären auch so in Reichweite gewesen.»

«Nachträglich betrachtet wäre sogar ein Top-10-Platz möglich gewesen. Mir war aber schwindelig und ich wollte auf keinen Fall einen Sturz riskieren und damit vielleicht auch andere Fahrer in Gefahr zu bringen. Davor habe ich mich stark gefühlt. Ich war immer in Schlagdistanz zu Miguel und habe mich mit Petrucci duelliert. Umso größer ist jetzt meine Enttäuschung.»

Auch wenn Lecuona nicht punkten konnte, liegt KTM nach dem Saisonstart vor Honda, Suzuki und Aprilia an der dritten Stelle der Konstrukteurs-WM. «Wir wussten nach den Wintertests, dass wir besser abschneiden würde als letztes Jahr, aber wir konnten es erst an diesem Wochenende unter Beweis stellen. Dies ist das Ergebnis all der hervorragenden Bemühungen aller Mitarbeiter der Fabrik und aller mit dem Projekt verbundenen Personen», freute sich Red Bull KTM-Rennleiter Mike Leitner.

«Pol hat ein kluges Rennen gezeigt. Auch mit dem Wissen, dass ihm in der verkürzten Saison ein Fehler im ersten Grand Prix teuer zu stehen kommen kann, hat er unglaublich gekämpft und mit Paltz 6 das Maximum herausgeholt. Auch Brad hat abgeliefert. Er konnte sich lange in der Spitzengruppe halten. Nachdem er beinahe gestürzt wäre, hat er eine tolle Aufholjagd gezeigt. Seine Rundenzeiten waren unglaublich. Er hat heute seine Lektion gelernt.»

«Miguel hatte im Training Probleme. Im Warmup lief es besser und mit Rang 8 kann er zufrieden sein. Wir hätten heute drei Motorräder in den Top-10 haben können. Iker lernte, wie hart diese Kategorie sein kann und wie die Fahrer mit ihren Motorrädern an ihre Grenzen gehen. Er hat uns gezeigt, dass er schnell ist, sich aber noch besser auf die MotoGP vorbereiten muss. Wir sind jedoch nicht besorgt. Er ist der Jüngste in unserer Gruppe und wird es lernen», fand Leitner auch zu den Fahrern im Team von KTM Tech3 lobende Worte.

Ergebnisse MotoGP Jerez/E:
1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 25 Runden in 41:23,796 min
2.
Maverick Vinales (E), Yamaha, +4,603 sec
3. Andrea Dovizioso (I), Ducati, +5,946
4. Jack Miller (AUS), Ducati, +6,668
5. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +6,844
6. Pol Espargaro (E), KTM, +6,938
7. Franco Bagnaia (I), Ducati, +13,027
8. Miguel Oliveira (P), KTM, +13,441
9. Danilo Petrucci (I), Ducati, +19,651
10. Takaaki Nakagami (J), Honda, +21,553
11. Johann Zarco (F), Ducati, +25,100
12. Alex Márquez (E), Honda, +27,350
13. Brad Binder (ZA), KTM, +29,640
14.
Tito Rabat (E), Ducati, +32,898
15. Bradley Smith (GB), Aprilia, +39,682

WM-Stand entspricht dem Ergebnis

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