Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Ärgerlich: Reisewarnungen für GP-Regionen in Spanien

Von Günther Wiesinger
Auch das Motorland Aragón liegt in einem Risikogebiet

Auch das Motorland Aragón liegt in einem Risikogebiet

Deutschland hat gestern für die drei spanischen Regionen Aragonien, Katalonien und Navarra neue Reisewarnungen ausgesprochen. In zwei dieser Gebiete stehen noch drei Grand Prix auf dem Programm.

Die Motorrad-GP-Weltmeisterschaft 2020 wurde zwar gestern um ein 14. Rennen (Portimão am 22. November) bereichert, die MotoGP-Saison bleibt wegen der wieder zunehmenden Verbreitung des Coronavirus eine Zitterpartie für alle Funktionäre und Teammitglieder. Jeder lokale Cluster kann zu neuen strengen Maßnahmen und Reisewarnungen führen. So wurden zum Beispiel gestern in Deutschland wieder drei spanische Regionen zu Risikogebieten erklärt. Wenn sich die Situation verschlimmert, könnte das Auswirkungen auf die GP-Saison haben.

Im Fußball und im Tennissport haben wir bereits die Übersicht verloren, was die Anzahl der Corona-infizierten Sportler betrifft. Seit Donnerstag ist auch der mexikanische Formel-1-Pilot Sergio Perez mit einem positiven Test aufgefallen, er muss in Silverstone zuschauen, Racing Point hat Nico Hülkenberg als Ersatz engagiert.

Auch beim ersten Superbike-WM-Event seit Ausbruch der Covid-19-Seuche kam es in Jerez bereits zu einem Skandal. Das Team 2R Racing Kawasaki aus Ravenna, für das Victor Nunez (E) und Alessandro Zanca (I) in der Supersport-300-WM starten sollten, wurde aus der Weltmeisterschaft 2020 ausgeschlossen. Die Teammitglieder wurden am Donnerstagabend dabei erwischt, als sie es mit dem gemütlichen Zusammensitzen übertrieben, sie trugen keine Masken und luden Menschen aus befreundeten Teams zum Essen ein.

Nach den aktuellen Vorschriften mit dem sieben Seiten langen Protokoll ist das alles streng verboten. Das Team musste am Freitag einpacken.

Auch in Deutschland befinden sich die Infektionszahlen wieder im Steigen. Gestern wurde ein Zuwachs um 680 Personen gemeldet. In Österreich, wo im August zwei Grand Prix stattfinden, wurden gestern 175 neue Infektionen gemeldet. Tschechien lag zuletzt bei täglich mehr als 100 Neuinfizierten, in Brünn wird am 9. August gefahren.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) und das deutsche Außenamt entschlossen sich deshalb am Freitag, drei Regionen Spaniens, dem liebsten Urlaubsland der Deutschen, zu Risikogebieten zu erklären.

Mehr als 800 neue Covid-19-Fälle am Tag gab es in Deutschland zuletzt, eine Steigerung im Vergleich zu den Wochen davor. Der Großteil der neuen Fälle betrifft die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. «Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und wird vom RKI weiter sehr genau beobachtet. Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden», hieß es dazu in einer Erklärung letzte Woche. Die neuen Covid-19-Fälle werden zunehmend unter Reiserückkehrern identifiziert.»

Da sieben von 14 MotoGP-Rennen in Spanien stattfinden, zwei sind schon gelaufen, befinden sich auch die deutschen GP-Teams von Sterilgarda Husvqarna Max Racing, Intact und Prüstel immer wieder unter den Spanien-Heimkehrern.

Das RKI entschied sich gestern dazu, die drei Regionen Aragonien, Katalonien und Navarra neu als Risikogebiete zu bezeichnen. In diesen drei Gebieten wurde laut dem deutschen Gesundheitsministerium die Schwelle von mehr als 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten. In der EU führte das RKI bisher lediglich Luxemburg in dieser Kategorie. In Aragón und im katalanischen Barcelona-Catalunya sind drei Grand Prix geplant, auch auf dem Weg nach Valencia muss Katalonien durchquert werden.

Für Reiserückkehrer aus den offiziell eingestuften Risikogebieten soll in der kommenden Woche eine Testpflicht eingeführt werden, die über freiwillige Tests hinausgeht, die für alle Einreisenden aus dem Ausland nach Deutschland kostenfrei möglich sein sollen.

Ab dem heutigen Samstag kann sich bereits jede Person, die nach Deutschland einreist, innerhalb von 72 Stunden beim Gesundheitsamt oder einem Arzt einem kostenlosen Test unterziehen. Außerdem kann je nach Herkunftsbundesland eine Pflicht zur Quarantäne bestehen. Das deutsche Auswärtige Amt rät seit Dienstag von touristischen Reisen in die drei spanischen Regionen ab. Die neue formelle Reisewarnung ermöglicht den Urlauberinnen und Urlaubern die kostenlose Stornierung von Buchungen.

Der Motorrad-GP-Kalender 2020 (Stand 31.7.)

08. März: Doha/Q (ohne MotoGP)
19. Juli: Jerez (GP von Spanien)
26. Juli: Jerez (GP von Andalusien)
09. August: Brünn (GP von Tschechien)
16. August: Spielberg (GP von Österreich)
23. August: Spielberg (GP der Steiermark)
13. September: Misano (GP San Marino e Della Riviera di Rimini)
20. September: Misano (GP Emilia Romagna e Della Riviera)
27. September: Barcelona-Catalunya (GP Catalunya)
11. Oktober: Le Mans (GP von Frankreich)
18. Oktober: Aragón (GP von Aragonien)
25. Oktober: Aragón (GP von Teruel)
08. November: Valencia (GP von Europa)
15. November: Valencia (GP Comunitat Valenciana)
22. November: Portimão (GP Portugal)

Ersatzlos gestrichen:
22. März: Buriram/TH
19. April: Termas de Río Hondo/AR
31. Mai: Mugello/I
21. Juni: Sachsenring/D
28. Juni: Assen/NL
12. Juli: KymiRing/FIN
30. August: Silverstone/GB
18. Oktober: Motegi/J
25. Oktober: Phillip Island/AUS
01. November: Sepang/MAL
15. November: Texas/USA

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