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Zarco: «Die Bikes hätten Valentino vernichten können»

Von Ivo Schützbach
Dass bei der Kollision von Franco Morbidelli und Johann Zarco im MotoGP-Rennen in Spielberg kein anderer Fahrer verletzt wurde, gleicht einem Wunder. Ihre fahrerlosen Motorräder waren lebensgefährlich.

Als Franco Morbidelli Johann Zarco auf der Geraden aufs Hinterrad fuhr, hätte das der Beginn einer Katastrophe sein können. Als ihre Motorräder durch die folgende Kurve 3 flogen, eine Kehre mit zirka 135 Grad, wurden Maverick Vinales und Valentino Rossi nur um Zentimeter verfehlt. Beide Yamaha-Piloten können zukünftig am 16. August einen weiteren Geburtstag feiern, sie hatten alles Glück.

«Als ich bremste, wurde Morbidelli überrascht und hat mich berührt», schilderte Zarco den Beginn des Unglücks. «Zuerst wurde mir vorgeworfen, ich wäre eine ungewöhnlich weite Linie gefahren, aber ich fuhr kaum anders als sonst. Es lag keine Absicht vor, wir haben miteinander geredet und jetzt weiß jeder, was geschehen ist. Das Schlimmste war, dass die Motorräder Valentino hätten vernichten können. Wobei es keinen Unterschied macht, ob es ihn oder einen anderen getroffen hätte. Das war furchteinflößend. Er sagte mir, dass er Angst hatte, ich fühle mich sehr schlecht deswegen.»

«Mir tut es auch sehr leid für Franco», hielt Zarco fest. «Er wurde schlimmer verletzt als ich und hat Kopfschmerzen. Ich habe einige Verbrennungen am Arm, der Hüfte und dem Bein, aber es ist nichts gebrochen. Meine Linie war nicht irre, auch wenn das anfänglich alle sagten. Ich bin nicht in seine Linie gefahren, um ihn zu stoppen. Es wäre verrückt und viel zu gefährlich, so etwas zu tun.»

Zarco erschien am Sonntagabend 15 Minuten zu spät zum Mediengespräch, er wollte erst mit Rossi und Morbidelli reden. «Aus dem Lager von Morbidelli und auch von ihm selbst kamen schlimme Kommentare über mich», bemerkte Zarco. «Er war aber schon weg, als ich erneut mit ihm sprechen wollte. Dafür konnte ich zehn Minuten mit Vale reden, jetzt geht es mir viel besser. Das war ein schlimmes Ereignis in diesem Rennen, das niemand wollte. Glücklicherweise wurde niemand schlimmer verletzt. Ich wollte ihm darlegen, dass ich kein Verrückter bin. Wir hatten 280 km/h drauf, da kannst du nicht einfach im letzten Moment deine Linie wechseln, wie in der Moto3-Klasse. Vale legte mir ans Herz, dass ich vorsichtig sein soll – was ich eh bin. Ich konnte nicht weiter nach links, das hat Franco überrascht.»

War dein Manöver rückblickend zu riskant, Morbidelli an dieser Stelle zu überholen? «Ich würde sagen nein, weil mein Motor an dieser Stelle viel stärker war als seiner», so Zarco. «Als ich ihn überholte, waren wir im fünften Gang, das war zirka 300 Meter vor dem Bremspunkt. Ich war über eine Sekunde an ihm vorbei, als es passierte. Deshalb war das kein verrücktes Überholmanöver. Ich fuhr auf der Geraden nach links, weil rechts kein Platz war. Als ich dann etwas nach rechts kam, erwischte er meinen Windschatten.»

Ergebnisse MotoGP Spielberg, 16. August:

1. Andrea Dovizioso, Ducati
2. Joan Mir, Suzuki, +1,377 sec
3. Jack Miller, Ducati, +1,549
4. Brad Binder, KTM, +5,526
5. Valentino Rossi, Yamaha, +5,837
6. Takaaki Nakagami, Honda, +6,403
7. Danilo Petrucci, Ducati, +12,498
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +12,534
9. Iker Lecuona, KTM, +14,117
10. Maverick Vinales, Yamaha, +15,276
11. Aleix Espargaro, Aprilia, +17,772
12. Michele Pirro, Ducati, +23,271
13. Bradley Smith, Aprilia, +24,868
14. Alex Marquez, Honda, +24,943
15. Cal Crutchlow, Honda, +27,435
16. Tito Rabat, Ducati, +28,502
17. Stefan Bradl, Honda, +28,609

WM-Stand nach 4 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 67 Punkte. 2. Dovizioso 56. 3. Viñales 48. 4. Binder 41. 5. Rossi 38. 6. Nakagami 37. 7. Miller 36. 8. Morbidelli 31. 9. Mir 31. 10. Zarco 28. 11. Petrucci 20. 12. Rins 19. 13. Pol Espargaró 19. 14. Oliveira 18. 13. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 11. 17. Bagnaia 9. 18. Smith 8. 19. Lecuona 7. 20. 17. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 4 von 14 Rennen: 1. Yamaha 81. 2. Ducati 67. 3. KTM 57. 4. Suzuki 44. 5. Honda 37. 6. Aprilia 16.

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