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Aleix Espargaró: Was das Stewards-Panel ändern muss

Von Nora Lantschner
Aleix Espargaró vertritt eine klare Meinung

Aleix Espargaró vertritt eine klare Meinung

Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró spricht über seine Anhörung und die Arbeit des FIM MotoGP Stewards Panels um Freddie Spencer. Seine Meinung zum Unfall zwischen Zarco und Morbidelli hat sich nicht geändert.

Nach der gestenreichen Diskussion im Q1 wurden Aleix Espargaró und Danilo Petrucci bereits am Samstag zum FIM MotoGP Stewards Panel zitiert. Johann Zarco, Franco Morbidelli, Pol Espargaró und Miguel Oliveira werden nach den Stürzen im MotoGP-Rennen am Sonntag dagegen erst heute von Freddie Spencer, Bill Cumbow und Ralph Bohnhorst angehört.

Zu seiner Anhörung erklärte der Aprilia-Werksfahrer: «Sie haben sich einfach nur meine Sichtweise angehört, weil man in so einem Fall mit beiden Fahrern sprechen muss. Aus ihrer Sicht war das, was ich getan habe, nicht gefährlich. Ich habe ihn im Hinblick auf die Performance auch nicht aufgehalten. Deshalb gab es keine Strafe.»

Dass die anderen Vorfälle erst nach vier Tagen behandelt werden, sorgte auch schon für Kritik. Wie steht der 31-jährige Spanier zur Arbeit der Regelhüter? «Ich bin beim Stewards-Panel bei vielen Dingen nicht einverstanden, ich glaube, wir können viele Aspekte verbessern. Aber es hängt nicht von mir ab. Klar, ich verstehe, dass es für sie nicht einfach ist – aber für mich ist es auch nicht einfach zu versuchen, mit der Aprilia in die Top-10 zu kommen. Es ist nicht einfach für meine Ingenieure – es ist auch für meine Frau nicht einfach, Mutter zu sein. Für alle ist es schwierig und ich glaube, dass es Raum für Verbesserungen gibt.»

«Das sehe nicht nur ich so, wir sind uns einig. Jeder Fahrer in der Safety Commission ist nicht super happy damit», ergänzte der Ältere der Espargaró-Brüder. «Ich weiß, dass es nicht einfach ist. Aber was wir Fahrer bemängeln: Sie bewerten dieselben Aktionen nicht immer gleich. Es hängt davon ab, ob der Fahrer stürzt oder nicht; ob er das Rennen anführt oder nicht; ob es Moto3 oder MotoGP ist. Aber eine Regel ist eine Regel. Es ist egal, ob zwei Jungs um die Top-20 in der Moto3 kämpfen oder es sich um Marc Márquez und Valentino Rossi handelt. Eine Regel ist eine Regel. Ich glaube, in dem Aspekt können wir etwas verbessern. Und bei gewissen Aktionen sind wir auch überhaupt nicht einverstanden. Aber vor allem bei der Gleichberechtigung kann am meisten verbessert werden», bekräftigte er.

2019 übernahm mit Freddie Spencer ein dreifacher Weltmeister den Vorsitz des FIM MotoGP Stewards Panels. Hätte Aleix erwartet, dass der inzwischen 58-Jährige in der Position mehr von seiner Erfahrung einbringen kann? «Ich habe vollen Respekt für Freddie Spencer, aber wann ist er zuletzt ein MotoGP-Bike gefahren? Es ist nicht einfach, aber ich glaube, wir brauchen jemanden, der vor fünf, sechs oder acht Jahren MotoGP gefahren ist. Jemanden, der in der höchsten Klasse gefahren ist, aber auch das MotoGP-Feeling versteht. Aber wie gesagt: Es ist kein einfacher Job, vor allem in diesem Jahr, wenn die Ausgeglichenheit aller Fahrer und Bikes in der Klasse auf dem Maximum angelangt ist. Es ist schwierig, aber so sehe ich das.»

Zum Horror-Crash zwischen Zarco und Morbidelli bezog Aleix Espargaró schon am Sonntag Stellung. Am Donnerstag machte er noch einmal deutlich: «Zarco musste sich viele Vorwürfe anhören, weil die Folgen sehr, sehr schlimm hätten sein können. Aber davon abgesehen war die reine Aktion für mich unverantwortlich.»

Der Aprilia-Pilot führte seine Sicht der Dinge auch aus: «Der erste Punkt ist: Es ist eine sehr schwierige Kurve, die für die MotoGP nicht sicher genug ist. Der zweite Punkt ist: Die Kurve ist nicht neu, alle Fahrer wissen das. Und wenn du es weißt, dann musst du etwas vorsichtiger sein und die anderen Fahrer etwas mehr respektieren. Wenn man den Crash von der Onboard-Kamera des nachfolgenden Fahrers analysiert, kann man sehen, dass Zarco eine sehr weite Linie gefahren ist, als er Morbidelli überholt hat. Das machst du, um zu verhindern, dass der andere Fahrer dich gleich wieder überholen kann. Aber es gibt einige Dinge, die man bei mehr als 300 km/h nicht machen kann. Das ist meine Meinung.»

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