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Brad Binder (KTM): «Rechne mit einem guten Rennen»

Von Günther Wiesinger
Brad Binder

Brad Binder

Brad Binder verpasste in Spielberg den direkten Einzug ins Q2 um 0,003 Sekunden. Er sprach von einem schwierigen Samstag, traut sich im Rennen aber einiges zu.

Brünn-Sieger Brad Binder scheiterte im Qualifying 1 beim GP der Steiermark um Haaresbreite am Einzug ins Qualifying 2. Aber der MotoGP-Rookie aus dem Red Bull KTM Factory Team hat in diesem Jahr schon öfter bewiesen, dass er auch von Startplätzen um Rang 15 noch unter die Top-5 brausen kann.

«Dass ich nicht ins Q2 gekommen bin, lag an meiner Leistung im FP3 am Samstagvormittag. Denn da haben mit 0,003 Sekunden zum zehnten Platz gefehlt, der mich direkt ins Q2 befördert hätte. Im Qualifying 1 habe ich mich dann wirklich angestrengt, aber leider hat es nicht für das Weiterkommen gereicht. Es lässt sich nicht mehr ändern», stellte der 25-jährige Südafrikaner fest, der in der WM nach Platz 1 in Brünn und Rang 4 in Spielberg bereits Gesamtvierter ist. «Die Zeiten liegen auf dieser Strecke blödsinnig eng beisammen. Ich freue mich auf den Sonntag. Ich rechne mit einem guten Comeback. Wir werden hart fighten und schauen, was wir erreichen können.»

«Samstagfrüh habe ich im zweiten Sektor viel Zeit verloren. In erster Linie, weil ich nicht gut aus den Kurven rausgefahren bin. Diese Fehler haben mich um die Q2-Chance gebracht. Ich habe mich dann im Sektor 2 am Nachmittag angestrengt und mich verbessert, dafür bin ich dann an allen anderen Stellen schlechter gefahren. Die MotoGP ist manchmal wirklich harte Arbeit! Trotzdem bin ich insgesamt ziemlich happy. Ich fühle mich gut mit dem Motorrad. Heute war es war kein leichter Tag, keiner, den ich in Erinnerung behalten möchte. Aber morgen ist ein neuer Tag. Und hoffentlich werden wir dann bessere Arbeit leisten.»

Wie stark ist die körperliche Belastung in den vielen heftigen Bremszonen auf dem Red Bull Ring, besonders für einen MotoGP-Neuling? Binder: «Wenn du dich zu stark beansprucht fühlst und Mühe hast, ist es sinnvoll, wenn man sich ein Stück zurücknimmt, mal richtig durchatmet und sich entspannt. Es ist unglaublich, um wie viel besser es funktioniert, wenn man sich etwas zur Ruhe zwingt und relaxt. Es ist seltsam, denn manchmal wird die Rundenzeit sogar besser, wenn du super gechillt bist und nicht mit der Brechstange ans Werk gehst. Es ist verrückt, wenn du auf dem Bildschirm die verschiedenen Fahrstile und die unterschiedlich hohen Herzschläge beobachtest. Die Kombination zwischen mir und meinem Bike sind bei den Herzschlägen auf der hohen Seite. Deshalb trainieren wir während der Woche so hart.»

Brad Binder wird nachgesagt, er steuere die MotoGP-KTM RC16 immer noch wie eine Moto2-Maschine. Ist er sich dessen bewusst? Will er das ändern?

«Ja, es ist schwierig. Auf dem flüssigen Pisten, auf denen wir gefahren sind, fühle ich mich viel besser. Auf so einer Stop-and-Go-Piste wie in Spielberg mit den heftigen Bremszonen, habe ich viel mehr Mühe, wenn es um das Rausbeschleunigen aus den Kurven geht. Ich nutze dann beim Gasgeben die Power zu wenig aus. Das hat viel damit zu tun, dass ich lernen muss, wie man die Wheelies und das ganze Zeug kontrolliert. Auch den Kurvenausgang muss ich besser beherrschen. Aber auch im letzten Bruchteil einer Sekunde, wenn ich das Bike vor den Kurven in Schräglage umwerfe, da fahre ich ‚sideways‘, das passiert unabsichtlich, ich möchte das eigentlich vermeiden. Denn das stört mich. Wir haben stark geschuftet heute, um das besser unter Kontrolle zu bekommen. Es ist besser geworden. Deshalb freue ich mich auf den Wettkampf morgen. Ich spüre, wir haben eine gute Rennpace. Aber das FP4 war Zeitverschwendung, weil der Reifen vom FP3 nicht mehr richtig funktioniert hat und keinen Grip mehr hatte.»

Ergebnis MotoGP Q2, Spielberg, 22. August

1. Pol Espargaró, KTM, 1:23,580 min
2. Nakagami, Honda, 1:23,602
3. Zarco, Ducati, 1:23,632*
4. Mir, Suzuki, 1:23,678
5. Miller, Ducati, 1:23,700
6. Viñales, Yamaha, 1:23,778
7. Rins, Suzuki, 1:23,782
8. Oliveira, KTM, 1:23,797
9. Dovizioso, Ducati, 1:23,849
10. Quartararo, Yamaha, 1:23,866
11. Morbidelli, Yamaha, 1:24,021
12. Petrucci, Ducati, 1:24,174

Die weitere Startaufstellung
12. Lecuona, KTM, 1:23,928
13. Binder, KTM, 1:23,932
14. Rossi, Yamaha, 1:24,127
15. Pirro, Ducati, 1:24,273
16. Alex Márquez, Honda, 1:24,370
17. Crutchlow, Honda, 1:24,401
18. Smith, Aprilia, 1:24,416
19. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:24,429
20. Bradl, Honda, 1:24,667
21. Rabat, Ducati, 1:24,916

*Johann Zarco muss aus der Boxengasse starten.

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