Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Franco Morbidelli (Yamaha/15.): «Nicht schon wieder»

Von Maximilian Wendl
Franco Morbidelli hatte mit seiner Yamaha große Probleme

Franco Morbidelli hatte mit seiner Yamaha große Probleme

Nur eine Woche nach dem Unfall beim Österreich-GP sind Franco Morbidelli und Johann Zarco in Spielberg wieder aufeinandergetroffen. Diesmal ging alles gut. Aus Sicht des Italieners ließ das Wochenende zu wünschen übrig.

Die Kollision mit Johann Zarco hat bei Franco Morbidelli bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Yamaha-Pilot konnte dem Franzosen, der für seine Fahrweise bestraft wurde, in der Vorwoche beim Österreich-GP nicht mehr ausweichen und fuhr ihm drauf. Beide stürzten heftig und beinahe wären durch die herumfliegenden Trümmerteile auch noch Valentino Rossi und Maverick Vinales verletzt worden.

Beim Steiermark-GP kam es auf der Strecke zum Wiedersehen. In der Schlussphase überholte Zarco Morbidelli im Kampf um die letzten WM-Punkte. «Ich war insgesamt in Kurve 2 etwas zurückhaltend. Viele Fahrer waren das aber. Ich habe gesehen, dass Johann sich nähert und habe gehofft, dass wir nicht schon wieder in Kurve 2 aneinandergeraten», gibt Morbidelli zu. «Er hat mich dann in Turn 9 überholt, und zwar sehr sauber. Das war ein schönes Manöver.»

Morbidelli sprach dem Konkurrenten ein Lob aus, selbst erlebte der Moto2-Weltmeister von 2017 hingegen ein schwieriges Wochenende. «Ich dachte, wir könnten vielleicht um die Plätze 5 bis 7 kämpfen, aber wir hatten zu große Probleme mit den Bremsen.» Der Pilot des Petronas Yamaha SRT-Teams ist nach dem Schreckensmoment in der Vorwoche froh, dass er überhaupt einen Punkt mitnehmen darf. Mit dem Red Bull Ring freundet sich der Italiener wohl so schnell nicht mehr an: «Dieser Kurs ist für uns schlimm. Wenn man die Wahl hätte und die zehn schlimmsten Kurven aneinanderreihen würde, dann würde für uns Yamaha-Piloten dieses Layout herauskommen.»

Woran liegt das? Morbidelli meint: «Es liegt vielleicht einfach am Motorrad. Ich weiß es nicht. Wir haben beim Anbremsen große Probleme, größere als der Rest, aber wir haben keine Ahnung, woran das liegt. Der Speed in der Kurve ist in Ordnung, aber das reicht hier nicht.»

In den Tagen von Spielberg haben die Drähte zu den Mitarbeitern vom Bremsen-Hersteller Brembo geglüht. «Der Umgang war sehr professionell. Sie haben versucht, uns bestmöglich zu unterstützen. Wir werden von Jahr zu Jahr schneller und müssen uns einfach alle verbessern und dranbleiben», sagt Morbidelli, der in der Gesamtwertung auf Rang 11 abgerutscht ist. «Der einzige Yamaha-Fahrer, der konstant Leistung bringt, das ist Valentino», lobt Morbidelli den neunfachen Champion. «Wir anderen Fahrer haben viele Schwankungen.»

In Misano soll die Formkurve dann wieder nach oben zeigen, hofft der 25-jährige Römer: «Die Strecke dort hat mehr Kurven, daher bin ich zuversichtlich. Außerdem ist es mein Heim-Grand-Prix.»

Und Auftrieb sollte Morbidelli die Tatsache geben, dass dort gleich zwei Mal nacheinander gefahren wird. Vorher steht aber erst einmal eine zweiwöchige Pause auf dem Programm. Nach den emotionalen Tagen in Österreich nimmt Morbidelli diese Ruhephase gerne mit.

MotoGP-Ergebnisse Steiermark-GP:

1. Miguel Oliveira, KTM, 12 Runden, 16:56,015 min
2. Jack Miller, Ducati, +0,316 sec
3. Pol Espargaro, KTM, + 0,540
4. Joan Mir, Suzuki, + 0,641
5. Andrea Dovizioso, Ducati, + 1,414
6. Alex Rins, Suzuki, + 1,450
7. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,864
8. Brad Binder, KTM, + 4,150
9. Valentino Rossi, Yamaha, + 4,517
10. Iker Lecuona, KTM, + 5,068
11. Danilo Petrucci, Ducati, + 5,918
12. Aleix Espargaró, KTM, + 6,411
13. Fabio Quartararo, Yamaha, + 7,406
14. Johann Zarco, Ducati, 7,454
15. Franco Morbidelli, Yamaha, + 10,191
16. Alex Márquez, Honda, + 10,524
17. Cal Crutchlow, Honda, + 11,447
18. Stefan Bradl, Honda, + 11,943
19. Bradley Smith, Aprilia, + 12,732
20. Michele Pirro, Ducati, + 14,349
21. Tito Rabat, Ducati, + 14,458

WM-Stand nach 5 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 70 Punkte. 2. Dovizioso 67. 3. Miller 56. 4. Binder 49. 5. Vinales 48. 6. Nakagami 46. 7. Rossi 45. 8. Mir 44. 9. Oliveira 43. 10. Pol Espargaró 35. 11. Morbidelli 32. 12. Zarco 30. 13. Rins 29. 14. Petrucci 25. 15. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 15. 17. Lecuona 13. 18. Bagnaia 9. 19. Smith 8. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 5 von 14 Rennen:

1. Yamaha 88. 2. Ducati 87. 3. KTM 82. 4. Suzuki 57. 5. Honda 46. 6. Aprilia 20.

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