Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Rossi: Weshalb Suzuki vorne fährt und Yamaha nicht

Von Ivo Schützbach
Fünf von sechs Podestplätze in den beiden MotoGP-Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg eroberten Fahrer mit einem V-Motor. Joan Mir und Valentino Rossi sind sich einig, dass das nichts mit dem Konzept zu tun hat.

Den ersten Spielberg-GP gewann Andrea Dovizioso (Ducati) vor Joan Mir (Suzuki) und Jack Miller (Ducati). Im zweiten Rennen triumphierte Miguel Oliveira (KTM) vor Miller und Pol Espargaro (KTM).

Ducati und KTM setzen auf einen V4-Motor, Honda und Aprilia ebenso. Suzuki und Yamaha sind hingegen seit Jahren mit einem Reihenvierzylinder unterwegs.

Nach den Rennen auf dem Red Bull Ring und fünf von sechs Podestplätzen von Fahrern mit V4-Bikes kam wieder einmal die Frage auf, ob der Reihenmotor das richtige Konzept für Strecken ist, auf denen viel Motorleistung gefragt ist.

Dabei hätte der Steiermark-GP auch anders ausgehen können. Vor dem Rennabbruch wegen des Sturzes von Maverick Vinales (Bremsversagen), führte Suzuki-Werksfahrer Joan Mir überlegen mit 2,4 sec Vorsprung auf Takaaki Nakagami (Honda) und Miller. Wäre es so ausgegangen, würde heute niemand über die Nachteile des Reihenmotors reden.

«Das Problem beim Topspeed ist nicht der Reihenmotor», hielt Yamaha-Star Valentino Rossi fest, der sich schon länger über das schwachbrüstige Aggregat der M1 beklagt. «Die Suzuki verfügt in der Beschleunigung über besseren Grip als wir, der Motor ist auch schneller. Ich war hinter Rins, zwischen einer Kurve und der nächsten konnte er viel schneller beschleunigen als ich. Das bedeutet, dass Suzuki auf die richtige Art und Weise gearbeitet hat. Wir hoffen, dass wir uns verbessern können.»

Auffällig: Suzuki war nicht nur in Spielberg stark, sondern auch schon im Rennen davor in Brünn, wo Alex Rins den dritten Platz nur um eine gute Zehntelsekunde verpasste. Brünn und Spielberg sind Strecken, auf denen die V-Motoren traditionell erfolgreich sind.

«Wir haben ein großartiges Motorrad», unterstrich der WM-Achte Joan Mir. «Wenn wir in Österreich mit der Suzuki um den Sieg kämpfen können, mit deutlich weniger PS als die anderen, dann unterstreicht das, wie gut ausbalanciert unser Bike ist. Ich bin stolz auf mein Team und Suzuki. Suzuki ist dieses Jahr ein Titelkandidat.»

MotoGP-Ergebnisse Steiermark-GP:

1. Miguel Oliveira, KTM, 12 Runden, 16:56,015 min
2. Jack Miller, Ducati, +0,316 sec
3. Pol Espargaro, KTM, +0,540
4. Joan Mir, Suzuki, +0,641
5. Andrea Dovizioso, Ducati, +1,414
6. Alex Rins, Suzuki, +1,450
7. Takaaki Nakagami, Honda, +1,864
8. Brad Binder, KTM, +4,150
9. Valentino Rossi, Yamaha, +4,517
10. Iker Lecuona, KTM, +5,068
11. Danilo Petrucci, Ducati, +5,918
12. Aleix Espargaro, Aprilia, +6,411
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +7,406
14. Johann Zarco, Ducati, +7,454
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +10,191
16. Alex Marquez, Honda, +10,524
17. Cal Crutchlow, Honda, +11,447
18. Stefan Bradl, Honda, +11,943
19. Bradley Smith, Aprilia, +12,732
20. Michele Pirro, Ducati, +14,349
21. Tito Rabat, Ducati, +14,548

WM-Stand nach 5 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 70 Punkte. 2. Dovizioso 67. 3. Miller 56. 4. Binder 49. 5. Vinales 48. 6. Nakagami 46. 7. Rossi 45. 8. Mir 44. 9. Oliveira 43. 10. Pol Espargaró 35. 11. Morbidelli 32. 12. Zarco 30. 13. Rins 29. 14. Petrucci 25. 15. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 15. 17. Lecuona 13. 18. Bagnaia 9. 19. Smith 8. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM: 1. Yamaha 88. 2. Ducati 87. 3. KTM 82. 4. Suzuki 57. 5. Honda 46. 6. Aprilia 20.

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