Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Pol Espargaró (KTM/10.): «Zarco hat mich aufgehalten»

Von Günther Wiesinger
Packende Fights: Pol Espargaró (44) vor Bruder Aleix (41) und Petrucci

Packende Fights: Pol Espargaró (44) vor Bruder Aleix (41) und Petrucci

Red Bull-KTM-Werkspilot Pol Espargaró fuhr nach drei Stürzen im Training nur aus der 4. Reihe los. zarco hielt ihn auf, dazu kamen Bremsprobleme. Immerhin schnappte er sich noch Binder und Oliveira.

Pol Espargaró hielt sich zu Beginn des 27-Runden-Rennens in Misano lange Zeit an zwölfter Position, sein Vorwärtsdrang hielt sich in Grenzen, und trotz des Stürze von Quartararo und des Rückfalls von Zarco reichte es am Ende nur für den zehnten Platz – nach einem spannenden Schlagabtausch mit seinen KTM-Kollegen Brad Binder und Miguel Oliveira. In der WM hält sich der 29-jährige Spanier an elfter Position, nur noch zwei Plätze hinter Binder, der heute von P4 auf Platz 9 abrutschte. Und in der Marken-WM verteidigte KTM Platz 3 hinter Yamaha und Ducati.

«Buh, es gibt nicht viel Positives zu berichten. der Start war nicht überwältigend, wenn man aus der vierten Reihe wegfährt, ist es immer schwierig», stellte der Red Bull-KTM-Werksfahrer fest. «Am Anfang habe ich im Verkehr viel Zeit verloren. Nachher bin ich hinter Johann stecken geblieben. Er war sehr langsam, aber ich kam nicht vorbei, denn seine Ducati war auf den Geraden sehr schnell. Und ich hatte leider Probleme beim Abbremsen der Maschine. Das Hinterrad hat dauernd blockiert, seltsam, denn beim Test haben wir dieses Problem nie gehabt. An diesem Wochenende ist es von Tag zu Tag schlimmer geworden. Ich wusste vor dem Start, dass uns dieses Problem Sorgen machen würde. Ich konnte lange nicht viel gegen Johann ausrichten, aber am Ende des Rennens ist er immer weiter zurückgefallen. Als ich Zarco überholen wollte, hat mich Miguel geschnappt, weil wir plötzlich beide sehr langsam waren. Dann hat mich auch noch Brad überrumpelt.»+

Pol weiter: «Ich kam also sehr spät an Johann vorbei. Die Gruppe vor uns hatte sich zu diesem Zeitpunkt längst aus dem Staub gemacht. Ich bin dann schneller geworden, meine beste Runde bin ich drei Runden vor dem Ende gefahren. Immerhin habe ich dann noch die beiden KTM überholt und sie im Ziel hinter mir gelassene. Aber es fehlen uns zwölf Sekunden auf den Sieger. Das war sicher nicht unser Ziel und unser Anspruch. Wir haben also einiges zu tun beim Test am Dienstag hier.»

Aber die Freitag-Zeiten sowie der Beginn des FP3 haben gezeigt, dass Pol durchaus auch in Misano mit den Top-5 mithalten kann. «Das Resultat heute ist nicht gut», räumte er ein. «Aber ich habe immer gesagt, dass wir nicht überall so konkurrenzfähig sein werden wie in Österreich. Es wäre ja unglaublich, wenn wir überall um die Rennsiege kämpfen würden. Wir wussten, wir sind in Italien und Yamaha war hier an allen Tagen sehr schnell. Und die Fahrer sahen beim Fahren so aus, als würde ihnen das nicht einmal sehr schwer fallen. Auch die Ducati-Kollegen spielen hier immer die Stärken aus. Für uns war das immer eine trickreiche Strecke, auch wenn ich 2019 Siebter geworden bin. Aber immerhin waren wir im Rennen acht Sekunden näher am Sieger dran als letztes Jahr. Dabei sind wir von Platz 12 gestartet, letztes Jahr von Startplatz 2. Und wie gesagt: Das Ergebnis entspricht nicht unseren Erwartungen. Es muss besser werden. Das ist sicher.»

Ergebnis, MotoGP, San Marino-GP

1. Morbidelli, Yamaha, 27 Runden in 42:02,,272 (= 162,8 km/h)
2. Bagnaia, Pramac Ducati, + 2,217 sec
3. Mir, Suzuki, + 2,290
4. Rossi, Yamaha, + 2,643
5. Rins, Suzuki, + 4,044
6. Viñales, Yamaha, + 5,383
7. Dovizioso, Ducati, + 10,358
8. Miller, Pramac Ducati, + 11,155
9. Nakagami, Honda, + 10,839 (eine Position zurückversetzt)
10. Pol Espargaró, KTM, +12,030
11. Oliveira, KTM, + 12,376
12. Binder, KTM, + 12,405
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,142
14. Lecuona, KTM, + 19,914
15. Zarco, Ducati, + 20,152
16. Petrucci, Ducati, + 22,094
17. Alex Márquez, Honda, + 22,473
18. Bradl, Honda, + 37,856
19. Smith, Aprilia, + 1:18,831 min

Fahrer-WM nach 6 von 14 Rennen

1. Dovizioso 76 Punkte. 2. Quartararo 70. 3. Miller 64. 4. Mir 60. 5. Viñales 58. 6. Rossi 58. 7. Morbidelli 57. 8. Binder 53. 9. Nakagami 53. 10. Oliveira 48. 11. Pol Espargaró 41. 12. Rins 40. 13. Zarco 31. 14. Bagnaia 29. 15. Petrucci, 25.

Konstrukteurs-WM nach 6 von 14 Rennen

1. Yamaha 113 Punkte. 2. Ducati 107. 3. KTM 88. 4. Suzuki 73. 5. Honda 53. 6. Aprilia 23.

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