MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Fabio Quartararo (2.): «Der Start ist der Schlüssel»

Von Maximilian Wendl
Fabio Quartararo startet von P2

Fabio Quartararo startet von P2

Franco Morbidelli hat Fabio Quartararo überrumpelt. Obwohl der Yamaha-Teamkollege vom ersten Startplatz ins Rennen geht, kann Quartararo dem Samstag eine ganze Menge Positives abgewinnen. Sein Ziel ist das Podium.

Damit hatte Fabio Quartararo wahrlich nicht gerechnet: Sein Petronas Yamaha SRT-Teamkollege Franco Morbidelli schnappte ihm die Pole-Position beim Catalunya-GP vor der Nase weg. Mit dem zweiten Startplatz konnte der Franzose aber dennoch zufrieden sein: «Ich bin wirklich glücklich. Wichtig ist es, dass ich es in die erste Startreihe geschafft habe. Somit haben wir unser Ziel erreicht.»

Ein Lob hatte er für den Stallrivalen aber auch parat: «Franco war wirklich schnell. Ich habe erwartet, dass er schnell ist, aber so schnell dann doch nicht. Generell freut es mich sehr, dass es fünf Yamaha unter die Top 5 geschafft haben.» Besonders im letzten Sektor zauberte Morbidelli eine Fabelzeit auf den Asphalt und ließ die Konkurrenz staunend zurück. Quartararos Rückstand beträgt etwas mehr als zwei Zehntelsekunden.

Er befindet sich also in Schlagdistanz. Nun geht es für den WM-Zweiten darum, sich den richtigen Plan für das Rennen zurechtzulegen. Quartararo sagt: «Für unser Motorrad ist es der Schlüssel, einen guten Start hinzulegen. Es ist entscheidend, wer nach der ersten Runde ganz vorne liegen wird.»

Eine ebenfalls entscheidende Rolle wird die Reifenwahl spielen. Die kühleren Temperaturen erschweren die Wahl noch einmal zusätzlich, bestätigt der 20-Jährige: «Am Samstagmorgen hatte ich auf der linken Seite des Vorderreifens große Probleme. Die Moto2-Piloten hatten diese Schwierigkeiten ebenfalls. Von ihnen sind viele gestürzt. Wir haben alle Probleme, Wärme in die Reifen zu bekommen. Das ist alles ein bisschen komisch.»

Und welche Reifen wird Quartararo dann letztendlich aufziehen lassen? Er hat sich noch nicht endgültig entschieden, hat aber eine Wunschvorstellung: «Vorne und hinten die weiche Mischung, das wäre super. Aber es ist so schwierig. Der weiche Reifen hilft am Anfang des Rennens mehr, baut dafür aber am Ende schneller ab. Es kommt ja auch drauf an, wie die Verhältnisse sind.»

Und dann darf natürlich eine Frage nicht fehlen, schließlich ist der Pilot aus Nizza mit 83 Punkten der erste Verfolger von WM-Leader Andrea Dovizioso (84 Punkte). Da Dovizioso auch in Montmeló Probleme zu haben scheint, hat Quartararo eine große Chance, die Führung zu übernehmen. Er meint: «Jeder Moment ist der beste Moment, um zu gewinnen. Es stimmt, dass wir morgen eine große Möglichkeit haben werden. Ich denke, dass unsere Pace gut ist und ich werde natürlich mein Bestes geben, um den Sieg einzufahren.»

Auf der anderen Seite ist es auch schon eine ganze Weile her, dass Quartararo das letzte Mal auf dem Podest stand (26. Juli beim Andalusien-GP). Seine Herangehensweise: «Wenn ich eine Möglichkeit sehe, dann will ich die Chance nutzen. Ich will aber auch nicht zu großes Risiko eingehen. Wenn ich nicht auf dem Podium stehen sollte, dann will ich zumindest die bestmögliche Platzierung sichern.»

Dennoch heißt für Quartararo: Visier runter und volle Attacke, denn die WM-Führung ist ein großer Anreiz zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte.

Catalunya-GP, MotoGP, Q2:

1. Morbidelli, Yamaha, 1:38,798 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:39,008
3. Rossi, Yamaha, 1:39,129
4. Miller, Ducati, 1:39,225
5. Viñales, Yamaha, 1:39,371
6. Zarco, Ducati, 1:39,378
7. Pol Espargaró, KTM, 1:39,495
8. Mir, Suzuki, 1:39,628
9. Petrucci, Ducati, 1:39,641
10. Binder, KTM, 1:39,659
11. Nakagami, Honda, 1:39,713
12. Oliveira, KTM, 1:40,188

Die weitere Startaufstellung:
13. Rins, Suzuki, 1:39,751
14. Bagnaia, Ducati, 1:39,777
15. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,973
16. Crutchlow, Honda, 1:39,988
17. Dovizioso, Ducati, 1:40,109
18. Alex Márquez, Honda, 1:40,164
19. Lecuona, KTM, 1:40,490
20. Bradl, Honda, 1:40,721
21. Smith, Aprilia, 1:40,838
22. Rabat, Ducati, 1:41,013

Fahrer-WM nach 7 von 14 Rennen:

1. Dovizioso 84 Punkte. 2. Quartararo 83. 3. Viñales 83. 4. Mir 80. 5. Morbidelli 64. 6. Miller 64. 7. Nakagami, 63. 8. Oliveira 59. 9. Rossi 58. 10. Pol Espargaró 57. 11. Binder 53. 12. Rins 44. 13. Zarco 36. 14. Petrucci 31. 15. Bagnaia 29. 16. Alex Márquez 24. 17. Aleix Espargaró 18. 18. Lecuona 15. 19. Smith 11. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 7 von 14 Rennen:

1. Yamaha 138 Punkte. 2. Ducati 115. 3. KTM 104. 4. Suzuki 93. 5. Honda 63. 6. Aprilia 26.

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