Honda: «Kein Grund zur Sorge wegen Marc Márquez»
Marc Márquez trainiert fleissig an seiner Fitness
Es hätte ein Comeback in Rekordzeit werden sollen, doch am Ende musste Marc Márquez am 3. Augist (vor dem Brünn-GP) noch einmal operiert werden: Der Repsol-Honda-Werkspilot hatte sich durch einen Highsider am 19. Juli im Rahmen des MotoGP-Auftakts in der dritten Kurve des Jerez-Rundkurses den rechten Oberarm gebrochen. Zwei Tage später wurde die Fraktur von Dr. Xavier Mir mit einer Titanplatte und zwölf Schrauben fixiert.
Der Champion stieg nur vier Tage nach dem Eingriff wieder auf sein Rennmotorrad, doch nach wenigen Trainingsrunden musste der Rennfahrer aus Cervera nach der «out lap» im Qualifying 1 einsehen, dass ihm die Kraft fehlte, um nur eine Woche nach dem Oberarmbruch wieder ein Rennen zu bestreiten. Stattdessen musste er sich nach einem Haushaltsunfall noch einmal operieren lassen, um die Titanplatte zu ersetzen. Dr. Mir erklärte damals, dass der erste Eingriff zwar erfolgreich gewesen sei. «Es war aber nicht zu erwarten, dass die Platte unzureichend sein würde. Deshalb wurde sie entfernt und ersetzt.»
Nicht lange nach der neuerlichen OP machte HRC alle Hoffnungen der Honda-Fans auf ein baldiges Comeback des 27-Jährigen zunichte. Der achtfache Champion werde «für zwei bis drei Monate ausfallen», teilten die Verantwortlichen beim Österreich-GP im August mit. Einen genauen Termin für die Rückkehr nannten sie nicht. Sicher ist: Auch beim zweiten Aragón-GP wird Marc nicht mitmischen.
Damit bleiben dem früheren Dauersieger noch die beiden Valencia-Rennen am 8. und 15. November sowie das Finale in Portimão, um noch in diesem Jahr in den WM-Zirkus zurückzukehren. Der MotoGP-Star trainiert denn auch fleissig im Kraftraum, um sich für sein Comeback zu rüsten – und lässt die Öffentlichkeit mit vielen Bildern in den sozialen Medien daran teilhaben. Auf dem Motorrad sieht man ihn aber noch nicht.
Das wirft die Frage auf, ob Marc Márquez überhaupt noch in diesem Jahr zurückkehrt – zumal die Honda RC213V momentan kein Sieger-Bike ist und sowohl Fahrer- als auch Team- und Marken-WM-Titel längst verloren sind. Manager Emilio Alzamora sowie Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig wollen tunlichst vermeiden, die Fehler des Blitz-Comebacks zu wiederholen.
Das Repsol Honda Team versichert dennoch, dass sich die Genesung des 82-fachen GP-Siegers wie geplant entwickle. «Obwohl es sich um eine lange und intensive Genesung handelt, haben Marc Márquez und sein Team keinen Grund zur Sorge», lautete am Mittwochabend eine Mitteilung seitens der Werksmannschaft der Japaner.
Vorher hatten Medien in Spanien und Italien gemutmasst, Marc müsse ein drittes Mal operiert werden und werde 2021 die ersten zwei, drei Rennen versäumen.
Darauf gibt es aber bisher keine konkreten Hinweise, obwohl der Oberarmknochen vor der zweiten OP übel zugerichtet war.
Vor seiner Verletzungspause war der MotoGP-Champion der letzten vier Jahre bei etwa 30 Stürzen pro Saison fast immer mit dem Schrecken davongekommen. Selbst als er 2013 in Mugello auf der Zielgeraden einen 338-km/h-Crash einstecken musste, war sein Schutzengel zur Stelle – der Spanier blieb unversehrt. 2018 und 2019 musste er sich zwar nach der Saison jeweils an der Schulter operieren lassen. In beiden Fällen erholte er sich rechtzeitig zum Saisonstart – wobei er vom Corona-bedingten späten Auftakt in dieser Saison profitierte.
Fahrer-WM-Stand nach 10 von 14 Rennen:
1. Mir, 121 Punkte. 2. Quartararo 115. 3. Viñales 109. 4. Dovizioso 106. 5. Nakagami 92. 6. Morbidelli 87. 7. Rins 85. 8. Miller 82. 9. Pol Espargaró 77. 10. Oliveira 69. 11. Binder 67. 12. Alex Márquez 67. 13. Petrucci 65. 14. Rossi 58. 15. Zarco 53. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaró 27. 18. Crutchlow 21. 19. Lecuona 20. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 183. 2. Ducati 160. 3. Suzuki. 4. KTM 130. 5. Honda 112. 6. Aprilia 35.
Team-WM:
1. Team Suzuki Ecstar 206. 2. Petronas Yamaha SRT, 202 Punkte. 3. Ducati Team 171. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 167. 5. Red Bull KTM Factory Racing 144. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 113. 8. Red Bull KTM Tech3 89. 9. Repsol Honda Team 75. 10. Esponsorama Racing 61. 11. Aprilia Racing Team Gresini 38.