Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Stefan Bradl: «Jeder muss seinen eigenen Weg gehen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl in Aragón: Im Rennspeed klar verbessert

Stefan Bradl in Aragón: Im Rennspeed klar verbessert

Stefan Bradl schaffte beim Aragón-GP die Plätze 16 (FP4) und 12 (Warm-up), aber er muss im Quali besser werden. «Bei Honda muss jeder Fahrer beim Set-up seine eigene Richtung finden», sagt er.

Stefan Bradl absolviert beim Teruel-GP in Aragón seinen neunten MotoGP-Einsatz in diesem Jahr als Ersatz für Weltmeister Marc Márquez. Er musste aber beim zweiten Misano-GP nach dem FP1 einpacken, weil er die Nachwirkungen seiner Ellbogen-Operation («nervus ulnaris zu stark belastet, deshalb rechts Taubheitsgefühle in den zwei kleinen Fingern) spürte.

Der Bayer hoffte auf erste WM-Punkte im Trockenen in Aragón-1, aber nach dem 21. Startplatz musste er mit Platz 17 vorliebnehmen, da auch nur ein Ausfall (Sturz von Bagnaia) verzeichnet wurde. Bei HRC wird nicht offen darüber geredet, aber offenbar existiert ein neues «Linkage» für das Federbein, das zusammen mit dem neuen Öhlins-Federbein für eine verbesserte Traktion mit der neuen Michelin-Reifengeneration am Hinterrad sorgt. So konnte Cal Crutchlow am Samstag im Q2 den dritten Startplatz sicherstellen. Alle drei Podestfahrer (Rins, Márquez und Mir) waren am Sonntag mit dem neuen Öhlins-Federbein unterwegs.

Es ist kein Geheimnis, dass die Honda-Fahrer mit den 2020-Werks-Bikes bisher nie das Potenzial der neuen weichen Michelin-Hinterreifen ausnutzen konnten. Das wirkte sich besonders in den freien Trainings, im Qualifying und in den ersten Rennrunden aus.

«Sogar Ducati hat Mühe mit dem Compound der neuen Generation von Michelin-Reifen», sagt Bradl. «Aber es hängt bei ihnen von Strecke zu Strecke ab. Am Sonntag in Aragón waren sie nicht wirklich konkurrenzfähig. In Valencia kann zum Beispiel wieder alles anders ausschauen. Diese Saison ist in jedem Aspekt ziemlich seltsam.»

In Aragón war zu hören, das neue «holeshot device» von Honda sei wieder ausgebaut und zurück nach Japan geschickt worden. Testfahrer Stefan Bradl widerspricht diesen Gerüchten.
«Ich kann dazu nur sagen, wir haben es beim ersten Aragón-Rennen wegen der kurven Startgeraden nicht verwendet», stellte der 30-jährige Bayer fest. «Deshalb haben wir es nicht gebraucht. Aber es bleibt eine Option, zum Beispiel für das kommende Wochenende. Wenn diese Startvorrichtung zum Beispiel Alex Rins beim Start sehr deutlich geholfen hat, werden wir es eventuell in Betracht ziehen.»

Stefan Bradl ist der Ansicht, Alex Márquez habe sich von Marc emanzipiert und gehe beim Set-up seinen eigenen Weg. «Er arbeitet mit seiner Crew und steigert sich. Das gilt auch für Taka. Sein Bike unterscheidet sich zwar etwas von den 2020-Modellen. Aber jeder arbeitet in die Richtung, die für ihn am besten ist. Dann hast du jemand wie Marc, der für alle Honda-Fahrer normal die Referenz ist. Aber im Grund muss jeder herausfinden, welche für ihm am zielführendsten ist. Klar, man kann anderes Set-up kopieren oder analysieren, was die anderen Jungs machen. Das muss jeder für sich entscheiden. Ich freue mich jedenfalls für Alex. Er ist in keiner einfachen Situation. Aber er lernt dazu und verbessert sich beständig. Das ist sehr positiv.»

Ergebnis, MotoGP-Rennen, Aragón (18.10.):

1. Rins, Suzuki, 41:54,391 min
2. Alex Márquez, Honda, + 0,263 sec
3. Mir, Suzuki, + 2,644
4. Viñales, Yamaha, + 2,880
5. Nakagami, Honda, + 4,570
6. Morbidelli, Yamaha, + 4,756
7. Dovizioso, Ducati, + 8,639
8. Crutchlow, Honda, + 8,913
9. Miller, Ducati, + 9,390
10. Zarco, Ducati, + 9,617
11. Binder, KTM, + 13,200
12. Pol Espargaró, KTM, + 13,689
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 14,598
14. Lecuona, KTM, + 15,291
15. Petrucci, Ducati, + 15,941
16. Oliveira, KTM, + 18,284
17. Bradl, Honda, + 20,136
18. Quartararo, Yamaha, + 21,498
19. Smith, Aprilia, + 25,300
20. Rabat, Ducati, + 25,558

Fahrer-WM-Stand nach 10 von 14 Rennen:

1. Mir, 121 Punkte. 2. Quartararo 115. 3. Viñales 109. 4. Dovizioso 106. 5. Nakagami 92. 6. Morbidelli 87. 7. Rins 85. 8. Miller 82. 9. Pol Espargaró 77. 10. Oliveira 69. 11. Binder 67. 12. Alex Márquez 67. 13. Petrucci 65. 14. Rossi 58. 15. Zarco 53. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaró 27. 18. Crutchlow 21. 19. Lecuona 20. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 183. 2. Ducati 160. 3. Suzuki. 4. KTM 130. 5. Honda 112. 6. Aprilia 35.

Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar 206. 2. Petronas Yamaha SRT, 202 Punkte. 3. Ducati Team 171. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 167. 5. Red Bull KTM Factory Racing 144. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 113. 8. Red Bull KTM Tech3 89. 9. Repsol Honda Team 75. 10. Esponsorama Racing 61. 11. Aprilia Racing Team Gresini 38.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 00:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Mo. 23.12., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 23.12., 01:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Mo. 23.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 05:45, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Mo. 23.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212212015 | 5