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Aleix Espargaró: «Mir und Suzuki am stärksten»

Von Nora Lantschner
Aleix Espargaró blieb in Aragón bisher hinter den Erwartungen

Aleix Espargaró blieb in Aragón bisher hinter den Erwartungen

Aleix Espargaró beklagt, dass die Aprilia bei kühlen Bedingungen nicht funktioniert. Das macht ihm auch im Hinblick auf den MotoGP-Kalender 2021 Sorgen. Für die 2020 noch ausstehenden Rennen sieht er Suzuki vorne.

Aleix Espargaró wurde im ersten Aragón-GP mit Platz 13 seinen eigenen Erwartungen nicht gerecht und bemängelte anschließend, dass mit der RS-GP einfach keine entscheidenden Fortschritte gelingen würden. Als Grund machte er auch die Bedingungen aus.

«Ich habe mehr erwartet, weil ich hier in den vergangenen Jahren konkurrenzfähig war. Das Bike arbeitet hier sehr gut – und ich habe auch schon oft wiederholt, dass die RS-GP 20 die beste Maschine ist, die ich bei Aprilia je gefahren bin. Ich habe also ein gutes Rennen erwartet», erzählte die 31-jährige Aprilia-Speerspitze. «Wir haben alles analysiert und leider funktioniert unser Motorrad nicht gut, wenn es kalt ist. Wir können den Grip am Hinterrad nicht nutzen, wir haben eigentlich gar keinen Grip. Wir leiden sehr. Wir haben zwar viele Dinge ausprobiert das Wochenende über, wir hatten auch viele technische Probleme, aber das Hauptproblem im Rennen war, dass ich einfach keinen Grip hatte. Ich bin das ganze Rennen über gerutscht.»

Vor dem Teruel-GP ergänzte Aleix: «Ich hoffe, dass wir uns an diesem Wochenende – bei etwas höheren Temperaturen – ein bisschen verbessern können. Wir haben geplant, das Set-up ziemlich stark zu verändern, damit der Hinterreifen etwas besser arbeitet. Die drei Honda hatten zum Beispiel viel Traktionen und waren im Rennen sehr stark. Die Yamaha und die Ducati haben in Sachen Grip am Hinterrad auch gelitten. Ich hoffe, dass wir uns an diesem Wochenende steigern können.»

Das Problem: Bis zum Ende der Saison werden kühlere Bedingungen erwartet, weil ausschließlich in Europa gefahren wird. «Ich bin sehr besorgt, ich hasse es, bei diesen Bedingungen zu fahren, weil das Motorrad nicht funktioniert, wir haben keinen Grip. In Katar oder Malaysia dagegen, zu Beginn des Jahres, bei den höchsten Temperaturen, war das Motorrad sehr, sehr gut: Viel Grip, viel mehr Traktion. Aber seit wir kühle Bedingungen vorfinden, leiden wir sehr. Es fehlt an Grip», seufzte der ältere Espargaró-Bruder.

Auf der anderen Seite sieht er die aktuelle Saison auch als Chance, um die RS-GP zu verbessern: «Es ist natürlich eine gute Herausforderung. Ich werde versuchen, das Set-up des Motorrads zu verbessern. Zuerst müssen wir aber analysieren und verstehen, warum es so ist. Mit den Ingenieuren haben wir uns einige Ideen überlegt, um den Grip am Hinterrad zu verbessern. Aber es wird nicht einfacher, in Valencia wird es kalt sein. Mal schauen, beim Portimão-Test war es zum Beispiel viel wärmer und wir hatten viel Traktion und viel Grip. Das war eine ganz andere Geschichte. Dann sind wir nach Le Mans gekommen und es war vorbei, der Grip war weg, weil es kalt war.»

«In diesem Jahr ist es, aufgrund der Corona-Pandemie, bei jedem Rennen sehr kalt. Das ist keine Entschuldigung, das ist die Wahrheit. Wir müssen uns versuchen anzupassen und das Bike bei diesen Bedingungen zu verbessern», gab Aleix als Ziel aus.

Auch weil der Spanier im Hinblick auf 2021 fürchtet: «Es sieht so aus, dass auch das nächste Jahr einen ähnlichen Kalender haben könnte, mit vielen Rennen in Europa gegen Ende des Jahres. Normalerweise bin ich in der ersten Hälfte der Saison schneller, wenn es wärmer ist, und wenn wir in Übersee Rennen fahren. Aber das wird auch im nächsten Jahr schwierig.»

Welches Paket sieht der Aprilia-Werksfahrer bei diesen Bedingungen im Titelkampf am stärksten? Die Top-4 trennen bekanntlich nur 15 Punkte. «Das ist eine schwierige Frage», grübelte er kurz, gab dann aber doch eine eindeutige Antwort: «Ich habe schon im Vorjahr gesagt, dass ich es sehr gut finde, wie Joan Mir fährt und wie die Suzuki auf der Strecke liegt, sie verfügen über eine sehr gute Stabilität und können einen sehr hohen Kurvenspeed fahren. Joan fährt super gut, er macht keine Fehler und ist bei allen Bedingungen schnell. Für mich ist er der Mann, den es in diesem Jahr zu schlagen gibt. Aber man weiß nie.»

Vom dreifachen MotoGP-Vizeweltmeister Andrea Dovizioso hält Espargaró bekannt viel. Allerdings weiß er auch: «Dovizioso ist in diesem Jahr zum Beispiel nicht schnell genug, aber er liegt nur 15 Punkte zurück. Andrea ist meiner Meinung nach einer der besten Fahrer auf der Welt, er kann auch schnell sein – aber der Punkt ist, die vier ausstehenden Rennen finden nur auf drei Strecken statt. Es wird nicht einfach, weil ich glaube, dass die Suzuki in Valencia und Portimão sehr konkurrenzfähig sein wird. Das sind sehr enge strecken, wo sich die Suzuki super gut anpassen wird. Wenn Ducati es hier in Aragón nicht schafft, Suzuki zu schlagen, dann glaube ich, dass Joan und Suzuki die stärksten Titelanwärter sind.»

Fahrer-WM-Stand nach 10 von 14 Rennen:

1. Mir, 121 Punkte. 2. Quartararo 115. 3. Viñales 109. 4. Dovizioso 106. 5. Nakagami 92. 6. Morbidelli 87. 7. Rins 85. 8. Miller 82. 9. Pol Espargaró 77. 10. Oliveira 69. 11. Binder 67. 12. Alex Márquez 67. 13. Petrucci 65. 14. Rossi 58. 15. Zarco 53. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaró 27. 18. Crutchlow 21. 19. Lecuona 20. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 183. 2. Ducati 160. 3. Suzuki. 4. KTM 130. 5. Honda 112. 6. Aprilia 35.

Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar 206. 2. Petronas Yamaha SRT, 202 Punkte. 3. Ducati Team 171. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 167. 5. Red Bull KTM Factory Racing 144. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 113. 8. Red Bull KTM Tech3 89. 9. Repsol Honda Team 75. 10. Esponsorama Racing 61. 11. Aprilia Racing Team Gresini 38.

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