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Marc Márquez: Üble Spekulationen – was dahintersteckt

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez

Marc Márquez

Da HRC und Repsol-Honda wenig aufschlussreiche Neuigkeiten zum Gesundheitszustand von Marc Márquez melden, kommen oft üble Spekulationen ans Tageslicht. SPEEDWEEK.com bemüht sich um Aufklärung.

Vor drei Monaten wurde Marc Márquez zum zweiten Mal am rechten Oberarmknochen operiert, der nach dem spektakulären Highsider beim ersten Jerez-GP am 18. Juli entzwei gegangen war. Die Honda Racing Corporation (HRC) und Repsol-Honda sind seither bei der Kommunikation sehr zurückhaltend. Im August wurde angekündigt, die Genesung werde «zwei bis drei Monate» an Anspruch nehmen. Vor zwei Wochen verkündete HRC: «Das Repsol-Honda-Team möchte bestätigen, dass die Genesung von Marc Márquez wie geplant voranschreitet. Obwohl es eine lange und intensive Rehabilitation ist, haben Marc und das Team keinen Grund zur Besorgnis.»

HRC reagierte mit den zwei erwähnten Statements auf zwei unterschiedliche Spekulationen in den spanischen und italienischen Medien. Im August wurde gemutmaßt, Marc Márquez könnte sich bereits beim zweiten Spielberg-Event (21. bis 23. August) wieder auf die Honda RC213V schwingen. Oder zumindest in Misano.

Zuletzt machten ganz andere Spekulationen und Gerüchte die Runde. Weltmeister Márquez müsse ein drittes Mal operiert werden und werde womöglich 2021 die ersten zwei oder drei Grand Prix verpassen, wurde berichtet.

Im Lager der Honda-Konkurrenz wurde sogar kolportiert, Marc Márquez habe durch die drei Operationen im Bereich des rechten Oberarms und der rechten Schulter einen irreparablen Nervenschaden erlitten. Er müsse deshalb seine Karriere unterbrechen oder gar beenden. Andrea Dovizioso werde deshalb 2021 neben Pol Espargaró das Repsol-Honda-Werksteam bilden.

Aber die Wahrheit sieht nach Recherchen von SPEEDWEEK.com anders aus.

Inzwischen darf man davon ausgehen, dass der Oberarmbruch schon am 19. Juli komplizierter ausgefallen ist, als die Ärzte damals einräumten. Dann kam es zur Entzündung durch die enorme Belastung am Samstag (25. Juli) beim zweiten Jerez-GP durch das leichtsinnig frühe Comeback vier Tage nach der ersten Operation.

Beim Öffnen einer Terrassentür ging der Oberarm am Montag vor dem Brünn-GP vor drei Monaten wieder in die Brüche. Bei dieser Gelegenheit sollen die spanischen Ärzte von Dr. Xavier Mir sogar einen Trümmerbruch diagnostiziert haben, ist im Paddock zu hören.

Der ehemalige GP-Arzt Dr. Claudio Costa erklärte dann, er habe nicht verstanden, warum nicht schon beim ersten Bruch ein stabiler Marknagel statt der filigranen Platte und Schrauben verwendet wurde. Mögliche Erklärung: Der Bruch war schon beim ersten Mal komplizierter als die Mediziner damals Glauben machen wollten, um die Gegner nicht in Sicherheit zu wiegen.

Marc Márquez hat bei HRC einen neuen Vertrag bis Ende 2024 unterschrieben. HRC-Teammanager Alberto Puig und Márquez-Manager Emilio Alzamora wissen, in der Fahrer-WM, Konstrukteurs-WM und Team-WM ist 2020 nichts mehr zu retten. Sie wollen deshalb den folgenschweren Fehler vom Juli nicht wiederholen und den Superstar am liebsten erst wieder im Februar auf die MotoGP-Maschine setzen.

Aber Marc Márquez ist unberechenbar. Das wusste seine Mannschaft schon bei der ersten Schulter-Operation nach der Saison 2018. Deshalb zerlegten sie damals alle seine motorisierten Kräfträder in der privaten Garagenhalle in Cervera in ihre Einzelteile, um ein heimliches Motorrad-Training des Champions zu verhindern.

Momentan postet Marc in den sozialen Medien nur Fotos vom Rennradfahren und aus dem Fitness-Centre. Er muss den Muskelschwund in der rechten Schulter unbedingt wettmachen. Das Motorradfahren wurde ihm bisher untersagte. Deshalb vermutet Stefan Bradl, dass er auch die letzten drei Rennen mit der Repsol-Honda fahren wird.

Übrigens: Die Karriere von Mick Doohan endete 1999 nach einem üblen Crash in Turn 3 auf dem Circuito de Jerez.

Diese ominöse Kurve 3 wurde am 19. Juli auch Marc Márquez zum Verhängnis.

Aber seine Karriere wurde nur unterbrochen. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Auch wenn sich das manche Rivalen und gegnerische Teams heimlich wünschen.

Ergebnisse MotoGP Teruel-GP, 25.10.

1. Franco Morbidelli, Yamaha, 23 Runden in 41:47,652 min
2. Alex Rins, Suzuki, +2,205 sec
3. Joan Mir, Suzuki, +5,376
4. Pol Espargaró, KTM, +10,299
5. Johann Zarco, Ducati, +12,915
6. Miguel Oliveira, KTM, +12,953
7. Maverick Viñales, Yamaha, +14,262
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,720
9. Iker Lecuona, KTM, +17,177
10. Danilo Petrucci, Ducati, +19,519
11. Cal Crutchlow, Honda, +19,708
12. Stefan Bradl, Honda, +20,591
13. Andrea Dovizioso, Ducati, +22,222
14. Tito Rabat, Ducati, +26,496
15. Bradley Smith, Aprilia, +31,816
– Aleix Espargaró, Aprilia
– Alex Márquez, Honda
– Pecco Bagnaia, Ducati
– Takaaki Nakagami, Honda
– Brad Binder, KTM
– Jack Miller, Ducati

Stand Fahrer-WM nach 11 von 14 Rennen:

1. Mir, 137 Punkte. 2. Quartararo 123. 3. Viñales 118. 4. Morbidelli 112. 5. Dovizioso 109. 6. Rins 105. 7. Nakagami 92. 8. Pol Espargaró 90. 9. Miller 82. 10. Oliveira 79. 11. Petrucci 71. 12. Binder 67. 13. Alex Márquez 67. 14. Zarco 64. 15. Rossi 58. 16. Bagnaia 42. 17. Lecuona 27. 18. Aleix Espargaró 27. 19. Crutchlow 26. 20. Bradl 12. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha, 208 Punkte. 2. Ducati 171. 3. Suzuki 163. 4. KTM 143. 5. Honda 117. 6. Aprilia 36.

Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar, 242 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 235. 3. Ducati Team 180. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 176. 5. Red Bull KTM Factory Racing 157. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 118. 8. Red Bull KTM Tech3, 106. 9. Repsol Honda Team 79. 10. Esponsorama Racing 74. 11. Aprilia Racing Team Gresini 39.

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