Valentino Rossi sucht das Glück

Valentino Rossi (Yamaha): «Sicher nicht glücklich»

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi blickt kritisch auf seine Saison zurück

Valentino Rossi blickt kritisch auf seine Saison zurück

Valentino Rossi spricht über seine verkorkste MotoGP-Saison 2020, den anstehenden Abschied vom Yamaha-Werksteam und den Knackpunkt, der die Moto2-Titelträume seines Bruders Luca Marini in weite Ferne rücken ließ.

Valentino Rossi kommt nur als WM-15. zum Saisonfinale in Portugal, nachdem er bei der ersten Station in Jerez im Andalusien-GP noch seinen 199. Podestplatz in der «premier class» gefeiert hatte. Wie bewertet der neunfache Weltmeister seine Saison auf einer Skala von 1 bis 10? «Es ist schwierig, eine Note zu geben, aber ich bin sicher nicht glücklich», seufzte er am Donnerstag in Portimão. «Es war eine schwierige Saison, vor allem weil wir nicht viele Punkte mitgenommen haben. Manchmal ist es mir auch nach Jerez 2 gelungen, schnell zu sein. Aber leider habe ich kein weiteres Podium geschafft. Deshalb würde ich sagen eine 5. Das Motorrad hat aber viel gewonnen, deshalb gebe ich der Yamaha eine 7.»

Yamaha bleibt der «Dottore» zwar treu, seine Zeit im Werksteam findet an diesem Wochenende aber ein Ende. «Der Sonntag wird ein spezieller Moment, weil wir eine lange gemeinsame Geschichte haben, die in zwei Teile geteilt ist. Ich muss allen danken, dass sie mir nach den zwei Ducati-Jahren noch eine Chance gegeben haben, weil ich ziemlich verzweifelt war. Es war für mich entscheidend, in das Factory Team zurückzukehren. Auch der zweite Part war sehr lang, wir haben ein bisschen weniger gewonnen, aber es war trotzdem eine großartige Erfahrung mit vielen unvergesslichen Erinnerungen. Ich werde das Team sicher sehr vermissen.»

Der 41-jährige Superstar hofft auf einen versöhnlichen Abschluss. Denn in Valencia fuhr er am vergangenen Sonntag zwar erstmals nach sechs Nullern in Serie wieder Punkte ein, allerdings nur auf Platz 12. «Ich komme von einem sehr schwierigen Moment, nach der Covid-19-Infektion hatte ich in Valencia leider nach nur vier Runden ein Problem am Motorrad. Aber das zweite Rennen bin ich zu Ende gefahren. Ich war nicht sehr schnell, aber es ist ein Startpunkt. Dieses Wochenende ist sehr wichtig, weil wir es besser machen wollen. Wir wollen versuchen, konkurrenzfähiger zu sein. Ich hoffe, dass ich ein gutes Gefühl mit dem Motorrad und den Reifen habe, wenn wir auf die Strecke gehen. Das Ziel ist, konkurrenzfähig zu sein. Es ist das letzte Rennen der Saison. In der WM-Tabelle liege ich auf keiner wichtigen Platzierung, aber ich will versuchen, das Wochenende über stark und schnell zu sein», bekräftigte «Vale».

Um mehr geht es in der Moto2-Klasse für seinen Halbbruder Luca Marini, der allerdings mit 18 Punkten Rückstand in das Finale geht. «Luca hätte meiner Meinung nach mit mehr Punkten zu diesem Rennen kommen können. Es ist schade. Es ist zwar noch nicht vorbei, aber der Rückstand ist ziemlich groß. Es ist also nichts, dass er aus eigener Kraft entscheiden könnte, man muss auch sehen, was die anderen zeigen – vor allem Bastianini», weiß auch Rossi.

«Luca hatte einen schwierigen Moment nach dem Abflug in Le Mans, das war ein ziemlicher Schlag, auch wenn er sich nicht schwerwiegend verletzt hat. Leider fand das Rennen in Le Mans dann bei schwierigen Bedingungen statt. Und wenn du von einem heftigen Abflug kommst, ist es das schlimmste, bei solchen Verhältnissen zu fahren. Und dann die zwei Rennen in Aragón – das waren die drei Rennen, wo er nur wenige Punkte geholt und wahrscheinlich die Weltmeisterschaft verspielt hat. Es ist schade, weil er gezeigt hat, dass er vom Speed her hätte gewinnen können», ergänzte der Yamaha-Star.

Stand Fahrer-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Mir, 171 Punkte (Weltmeister). 2. Morbidelli 142. 3. Rins 138. 4. Viñales 127. 5. Quartararo 125. 6. Dovizioso 125. 7. Pol Espargaró 122. 8. Miller 112. 9. Nakagami 105. 10. Oliveira 100. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 71. 14. Alex Márquez 67. 15. Rossi 62. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 34. 18. Crutchlow 29. 19. Lecuona 27. 20. Bradl 18. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Suzuki, 201 Punkte. 2. Ducati 201. 3. Yamaha 188. 4. KTM 175. 5. Honda 133. 6. Aprilia 43.

Team-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Team Suzuki Ecstar, 309 Punkte (Weltmeister). 2. Petronas Yamaha SRT 230. 3. Red Bull KTM Factory Racing 209. 4. Ducati Team 203. 5. Monster Energy Yamaha MotoGP 169. 6. Pramac Racing 163. 7. LCR Honda 134. 8. Red Bull KTM Tech3 127. 9. Repsol Honda Team 85. 10. Esponsorama Racing 81. 11. Aprilia Racing Team Gresini 46.

Moto2-Fahrer-WM nach 14 von 15 Rennen:

1. Bastianini 194 Punkte. 2. Lowes 180. 3. Marini 176. 4. Bezzecchi 171. 5. Martin 150. 6. Gardner 110. 7. Nagashima 89. 8. Roberts 85. 9. Schrötter 77. 10. Vierge 73. 11. Lüthi 72. 12. Canet 66. 13. Di Giannantonio 65. 14. Baldassarri 64. 15. Garzo 63. Ferner: 28. Aegerter 4.

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