Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Stefan Bradl (10.): «Verhältnis zu HRC immer besser»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl in Portimão

Stefan Bradl in Portimão

Stefan Bradl war acht Monate auf keiner MotoGP-Maschine gesessen, als ihn HRC in Brünn statt Marc Márquez fahren ließ.

Stefan Bradl hatte erwartet, dass sich auf dem hügeligen und 4,692 km langen «Autódromo Internacional do Algarve» (sechs Linkskurven, neun Rechtskurven, längste Gerade: 969 Meter) die Vorteile seiner Streckenkenntnisse spätestens nach dem Freitag-Training verflüchtigen würden. Doch der Repsol-Honda-Pilot verlor im FP3 am Samstagvormittag nur 0,364 sec auf die Bestzeit und ließ den dreifachen Saisonsieger Morbidelli hinter sich, Brünn-Sieger Binder, dazu Weltmeister Mir und andere Stars.

Aufmerksame Beobachter erinnern sich, dass der Bayer sein bestes MotoGP-Ergebnis (Pole-Position, Platz 2 hinter Marc Márquez) 2013 in Laguna Seca erzielt hat, auch in Kalifornien glänzte er auf einer Berg- und Talbahn.
«Diese Strecke ist außergewöhnlich, kaum mit einer anderen Piste zu vergleichen», stellte Bradl fest. «Es gibt hier in Portimão viele Stellen, an denen der Fahrer den Unterschied machen kann. Du musst viel Speed in die Kurven mitnehmen, ungefähr sieben von ihnen sind blind. Hier kommt uns zugute, dass wir unser Motorrad am Kurveneingang verbessert haben. Hier biegt man mit vielen Speed in die Kurven ein und verzögert das Bike dann am Scheitelpunkt. Dafür haben wir kaum ‚straight line braking areas’, also kaum Stellen, an denen Man das Motorrad auf einer Geraden ohne Schräglage abbremsen muss. Diese Rennstrecke ist beim Fahren sehr unterhaltsam und abwechslungsreich. Gleichzeitig stellt sie körperlich sehr starke Ansprüche an den Fahrer. Sie verlangt dir einiges ab. Deshalb ist es wichtig, das Motorrad für die 25 Rennrunden zu zähmen, damit wir die Renndistanz überleben können.»

«Aber ich bestreite jetzt den 12. Grand Prix innerhab von 15 Wochen, dazu habe ich in dieser Zeit vier private Tests mit HRC erledigt. Ich bin also in einem guten Rhythmus und körperlich in Form. Ich bin ja in letzten Zeit sozusagen nonstopp gefahren», rechnete Stefan vor, der 2020 mit Platz 8 im regen von Le Mans sein bisher bestes Saisonergebnis erreicht und bisher in der MotoGP-Klasse 51 Top-Ten-Plätze errungen hat.

Stefan Bradl weiß seit einigen Wochen, dass er auch 2021 Testfahrer bei Honda sein wird – es wird seine vierte Saison. «Natürlich bin ich happy, dass wir uns auf einen neuen Vertrag geeinigt haben. Wir haben schon früh darüber diskutiert, deshalb haben ich mir nie ernsthafte Sorgen gemacht. Klar, es stand auch Dovizioso zur Diskussion. Aber ich bin davon ausgegangen, dass Honda notfalls etwas andere Aufgaben für mich findet. Teamchef Alberto Puig hat unsere Vereinbarung gestern offiziell bestätigt. Das Verhältnis und die Zusammenarbeit mit Honda klappt ausgezeichnet. Es wurde immer sehr offen und direkt mit mir kommuniziert. Ich wusste deshalb immer, woran ich bin. Honda hat mir viel Arbeit aufgebürdet. Aber ich habe immer gespürt, dass sie meine Leistung sehr zu schätzen wissen. Deshalb macht mir meine Aufgabe Freude, auch wenn sie oft beschwerlich ist. Ich spüre, dass die HRC-Manager mit mir zufrieden ist. Deshalb wird das Verhältnis immer besser.»

Was rechnet sich Stefan jetzt im Qualifying 2 noch aus? «Ich habe mit der Teilnahme am Q2 mein Ziel schon erreicht. Alles was jetzt noch kommt, ist ein Bonus», erklärte der Honda-Pilot gegenüber SPEEDWEEK.com.

Ergebnis nach FP1, FP2 und FP3 in Portimão, 21.11.

1. Miller, Ducati, 1:39,205
2. Oliveira, KTM, + 0,125
3. Rins, Suzuki, + 0,150
4. Dovizioso, Ducati, + 0,199
5. Nakagami, Honda, + 0,206
6. Zarco, Ducati, + 0,212
7. Quartararo, Yamaha, + 0,275
8. Pol Espargaró, KTM, + 0,308
9. Viñales, Yamaha, + 0,331
10. Bradl, Honda, + 0,364

Müssen ins Q1:
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,414
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,440
13. Binder, KTM, + 0,492
14. Crutchlow, Honda, + 0,512
15. Mir, Suzuki, + 0,527
16. Savadori, Aprilia, + 0,729
17. Bagnaia, Ducati, + 0,772
18. Alex Márquez, Honda, + 0,800
19. Petrucci, Ducati, + 1,279
20. Rossi, Yamaha, + 1,517
21. Rabat, Ducati, + 2,051
22. Kallio, KTM, + 2,621

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