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Joan Mir: Crew-Chief Carchedi verrät seine Stärke

Von Simon Patterson
Frankie Carchedi und Joan Mir in der Suzuki-Box

Frankie Carchedi und Joan Mir in der Suzuki-Box

Frankie Carchedi ist in der Suzuki-Box als Crew-Chief von Joan Mir tätig. «Er hat das ganze Paket», schwärmt er vom MotoGP-Weltmeister 2020. Vor allem eine Eigenschaft zeichne ihn aus.

Mit 23 Jahren kürte sich Joan Mir in seiner erst zweiten Saison in der Königsklasse zum MotoGP-Weltmeister. Er feierte zwar nur einen GP-Sieg (weniger als jeder anderer Weltmeister in der «premier class» vor ihm), dafür stand er in sieben der 14 Saisonrennen 2020 auf dem Podest.

Sein Crew-Chief Frankie Carchedi verrät, was den jungen Suzuki-Werksfahrer neben dieser Konstanz auszeichnet: «Seine mentale Herangehensweise, sein Training – heutzutage braucht man alles, es reicht nicht, unglaublich talentiert zu sein. Ich meine damit nicht, dass er das nicht wäre – er hat vielmehr das ganze Paket», betonte er.

Der Italo-Brite Carchedi kam gemeinsam mit Mir am Ende der Saison 2018 zu Suzuki. Der Plan war klar: Nach einem Lernjahr sollte sich in der zweiten Saison alles zusammenfügen.

Denn dass im Moto3-Weltmeister von 2017 ein spezielles Talent steckt, war dem erfahrenen Cheftechniker schnell klar, wie er rückblickend erklärte: «Es gibt einige Aspekte der Telemetriedaten, die vom ersten Mal auf dem Bike an viel aussagen können – und das war bei uns der Fall. Es ist schwierig, in die Details zu gehen, aber wie er es schafft zu bremsen, wie er das Motorrad stoppt – bei ihm muss nicht alles passen, es ist egal, ob gute oder schlechte Grip-Verhältnisse herrschen, er kann einen Unterschied machen.»

«Die Reifen bieten immer mehr Grip und werden jedes Jahr ein bisschen weicher, du bist also eingeschränkt darin, wie sehr du das Bike tatsächlich stoppen kannst», ergänzte Carchedi. «Aber er schafft, das Limit zu finden, das man dem Reifen zumuten kann, und er spielt dann mit der Bremse bis zu dem Punkt, wo er leicht über das Limit geht. Er setzt den Bremsdruck nicht am sanftesten ein, aber es ist ein Talent – und es funktioniert vorne und hinten gleich.»

«Es ist unglaublich und sicher seine Stärke», hielt sein Crew-Chief mit Blick auf den neuen MotoGP-Weltmeister fest. Dazu kommt: «Für einen jungen Kerl hat er ein großartiges Gefühl auf dem Bike. Er geht nicht auf die Einzelheiten ein, aber du kannst etwas sehr Kleines ausprobieren und er kann dir sagen, was daran positiv und negativ ist.»

«Seine Kommentare sind oft sehr ähnlich zu jenen von Sylvain. Das geht sogar so weit, dass sie dasselbe in Kurve 4 einer bestimmten Strecke spüren, oder Kurve 8… Das ist ziemlich beeindruckend und bedeutet auch, dass wir den perfekten Testfahrer haben», lobte Carchedi auch Suzuki-Testfahrer Sylvain Guintoli (38), der seinen Teil dazu beitrug, dass die GSX-RR 2020 den Fahrer- und Teamtitel nach Hamamatsu brachte.

Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:

1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Endstand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.

Team-WM nach 14 Rennen:

1. Team Suzuki Ecstar 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8 LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.

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