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Pit Beirer (KTM): «Wir sind kein Titelanwärter»

Von Günther Wiesinger
KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer schiebt die Favoritenrolle für die MotoGP-WM von sich. «Wir müssen beständiger werden und die dümmsten Fehler vermeiden», sagt er. Dann sei ein dritter Rang in der Fahrer-WM möglich.

Das Red Bull KTM Factory Racing Team hat sich für 2021 neu formiert. Pol Espargaró wird durch Miguel Oliveira ersetzt, der bei KTM schon Vizeweltmeister in der Moto3 (2025 hinter Kent) und Moto2 (2018 hinter Bagnaia) war. Dieses Duo hat sich schon in den Klassen Moto3 und Moto2 im Red Bull KTM Ajo-Team gegenseitig zu Höchstleistungen gepusht. Die beiden KTM-Stars haben 2020 auch für die ersten MotoGP-Siege von KTM in Brünn (Binder) sowie Spielberg und Portimão (Oliveira) gesorgt.

Kein Wunder, wenn der KTM-Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer und KTM-Vorstand Hubert Trunkenpolz erwarten, dass die KTM-Fahrer aus den beiden MotoGP-Teams um den Fahrer-WM-Titel 2021 kämpfen. Bei Tech3 treten bekanntlich Danilo Petrucci und Iker Lecuona an.

Pit Beirer, Motorsport-Direktor von KTM, hält den Ball gerne etwas flach, er spricht lieber von einem Top-3-WM-Rang als Ziel für die kommende Saison. Das hört sich sehr realistisch an, denn Pol Espargaró fehlten nach 14 Rennen nur vier Punkte auf den WM-Dritten Alex Rins. Und der Rückstand auf Weltmeister Joan Mir betrug nur 26 Punkte.

Was bedeutet das für die Erwartungen im kommenden Jahr? «Ich will uns definitiv nicht unter den Titelanwärtern einreihen», sagt Beirer. «Ich denke, dieses Gewicht sollte noch nicht auf unseren Schultern lasten. Aber wir haben 2020 konstante Leistungen gebracht und hätten um den Titel fighten können, wenn wir uns die dümmsten Fehler erspart hätten. Wir haben da ziemlich viele Punkte verspielt. Hätten wir das vermeiden können, wäre einiges möglich gewesen...»

Zur Erinnerung: Pol Espargaró stürzte in Brünn im Fight gegen Zarco und in Spielberg-1 beim Kampf gegen Oliveira, zweimal wären je 16 Punkte für Platz 3 möglich gewesen. In Catalunya stürzte der Spanier ebenfalls. «Es lag ein siebter oder achter Platz in Reichweite», meinte der Spanier damals.

Anderseits patzten auch Joan Mir und Alex Rins sowie Morbidelli, der in Jerez einen Motorschaden beklagte und in Österreich und Frankreich stürzte. Niemand kam fehlerlos durch die Saison 2020. Auch Weltmeister Joan Mir verzeichnete drei Nuller.

Beirer: «Es ist eine neue Situation, dass wir auf die Punktetabelle schauen und behaupten können, ohne diesen und jenen Fehler wäre noch mehr drinnen gewesen. Es geht jetzt nicht mehr darum, vom 15. auf den elften Platz vorzustoßen, sondern wir reden jetzt vom dritten Platz in der MotoGP-Weltmeisterschaft. Die Lehre aus der Saison 2020: Die Konstanz ist momentan sehr wichtig. Das Risiko eines Sturzes einzugehen lohnt sich nicht immer; manchmal ist es besser, sicherer Vierter zu werden als beim Kampf um Platz 3 zu stürzen. Wenn wir uns diese Erkenntnisse zu Herzen nehmen, wird in der neuen Saison alles möglich sein. Der Blick auf die WM-Tabelle 2020 ist etwas furchteinflößend. Wir müssen versuchen, die Erfolge vom Vorjahr zu wiederholen und manche Dinge noch besser zu machen.»

Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:

1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Endstand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.

Team-WM nach 14 Rennen:

1.Team Suzuki Ecstar 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8. LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.

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