MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Stefan Bradl (Honda/5.): «Bin auf einem hohen Niveau»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Platz 5 am Sonntag

Stefan Bradl: Platz 5 am Sonntag

«Ich habe selten drei so gute Testtage am Stück abgespult», stellte Stefan Bradl nach Platz 5 beim MotoGP-Test am Sonntag in Katar fest.

Stefan Bradl hatte am Freitag nach einer Bestzeit erwartet, dass die Stammpiloten in einem halben oder ganzen Tag einen Testvorsprung aufgeholt haben werden. Doch der Honda-Testfahrer und aktuelle Marc-Márquez-Ersatzfahrer schlug sich auch am Sonntag auf dem Losail Circuit wacker und hält sich weiter auf dem erstaunlichen fünften Platz in der Gesamtwertung. Die Honda-Stammfahrer Espargaró, Nakagami und Alex Márquez kamen über die Ränge 12, 13 und 14 nicht hinaus.

Die MotoGP-Piloten genießen jetzt in Doha zwei freie Tage, ehe sie ihre Tätigkeit am Mittwoch für drei weitere Tage wieder aufnehmen. Am 28. März und 4. April finden dann die ersten zwei Rennen in der Wüste am Persischen Golf statt.

«Man kann sage, es ist jetzt drei Tage tadellos gelaufen. Ich habe selten drei so gute Testtage am Stück abgespult», fasste der 31-jährige Bayer zusammen. «Der Speed passt, und wir haben unseren Testplan bisher ohne größere Zwischenfälle und ohne größere Komplikationen durchgebracht. Deshalb bin ich äußerst zufrieden.»

Der Honda-Werksfahrer unterbot eine Samstag-Zeit um 0,733 Sekunden und legte 1:54,210 min vor. Am Freitag hatte er den Doha-Test mit 1:55,614 min begonnen. Insgesamt hat er sich also bereits um 1,404 sec gesteigert, Bis kommenden Freitag will Bradl die 1:54-min-Hürde knacken.

«Heute waren die Streckenverhältnisse besser», stellte Stefan im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Von den bisherigen drei Tagen haben heute die besten Bedingungen geherrscht. Bei 29 Piloten ist auch viel Betrieb auf der Strecke, deshalb ist viel Gummiabrieb zu spüren, der Grip ist besser geworden. Trotzdem hat es einige Crashes gegeben, weil die Temperaturen am Abend kühler geworden sind und natürlich jeder Fahrer ein bisschen das Limit sucht. Bei mir hat das heute wieder recht gut funktioniert. Die ersten drei Tage kann ich absolut zufriedenstellend abhaken. Und es sind ja noch einmal drei! Gott sei Dank haben wir jetzt zwei Tage Pause...»

Am Nachmittag lag Neuzugang Pol Espargaró einmal dicht hinter Stefan Bradl. Das verdeutlicht die verbesserte Schlagkraft der Honda RC213V.

«Ich bin der Meinung, dass sich Pol mit der Honda ganz gut zurechtfindet. Wir haben uns ein bisschen unterhalten. Er wirkt recht zufrieden, sagt aber, dass er noch mehr Verständnis für das Limit braucht. Das ist klar», räumte der Honda-Testfahrer ein. «Aber Pol hat sich bei seinem Einstand bei Honda recht wacker geschlagen. Wir haben uns auch einmal auf der Strecke getroffen und sind dann ein paar Runden gemeinsam gefahren.»

Bradl demonstrierte zum wiederholten Male, dass er sich mit seinen 31 Jahren und im siebten Jahr auf der Honda RC213V vor den meisten Stammpiloten fahrerisch nicht zu verstecken braucht.

Bradl: «Wenn man sich anschaut, wie ausgeglichen die MotoGP jetzt grundsätzlich ist, kann man schon behaupten, dass ich auf einem hohen Niveau bin. Ich bin natürlich happy, dass ich meine Fitness auch über den Winter habe halten können und dass ich dort abknüpfen konnte, wo ich im November in Portimão aufgehört habe. Ich habe mich körperloch sehr gewissenhaft auf diese Saison vorbereitet, auch weil ich von vornherein wusste, dass Marc zumindest bei den Tests noch nicht fit sein wird. Ich habe geahnt, dass es wieder sehr anstrengend wird. Deshalb habe ich meine Fitnesslevel gut konservieren können.»

«Logischerweise habe ich mich als Fahrer auch verbessert, denn Übung macht den Meister», ergänzte der siebenfache GP-Sieger aus Zahling. «Aber momentan gibt es bei den Tests nichts zu gewinnen, es geht quasi um die Goldene Ananas. Es ist zwar schön und gibt Selbstvertrauen, wenn man vorne dabei ist. Aber mein Job ist eigentlich als Honda-Testfahrer, Teile auszusortieren und die neuen Komponenten zu testen.»

MotoGP-Test Katar, 7. März

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,940 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,077 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,212
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,213
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,270
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,416
7. Maverick Vinales, Yamaha + 0,455
8. Joan Mir, Suzuki, + 0,575
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,711
10. Alex Rins, Suzuki, + 0,718
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,726
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,733
13. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,750
14. Alex Márquez, Honda, + 1,012
15. Test 1, Yamaha, + 1,366
16. Enea Bastianini, + 1,546
17. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 1,630
18. Luca Marini, Ducati, + 1,665
19. Jorge Martin, Ducati, + 1,692
20. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,768
21. Danilo Petrucci, KTM, + 1,855
22. Test 2, Yamaha, + 1,927
23. Iker Lecuona, KTM, + 1,933
24. Brad Binder, KTM, + 2,004
25. Dani Pedrosa, KTM, + 2,512
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,822
27. Michele Pirro, Ducati, + 3,955
28. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,970
ohne Zeit: Test 3, Yamaha

MotoGP-Test, Katar, kombinierte Zeitenliste 6./7. März

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,940 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,077 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,212
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,213
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,270
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,416
7. Maverick Vinales, Yamaha + 0,455
8. Joan Mir, Suzuki, + 0,575
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,711
10. Alex Rins, Suzuki, + 0,718
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,726
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,733
13. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,750
14. Alex Márquez, Honda, + 1,012
15. Test 1, Yamaha, + 1,366
16. Enea Bastianini, Ducati, + 1,546
17. Brad Binder, KTM, + 1,595
18. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 1,630
19. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,644
20. Luca Marini, Ducati, + 1,665
21. Jorge Martin, Ducati, + 1,692
22. Danilo Petrucci, KTM, + 1,855
23. Test 2, Yamaha, + 1,867
24. Iker Lecuona, KTM, + 1,933
25. Dani Pedrosa, KTM, + 2,512
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,822
27. Michele Pirro, + 3,955
28. Test 3, Yamaha, + 4,756
29. Takuya Tsuda, + 4,970

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