MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Stefan Bradl (Honda/9.): Gelingt der Sprung ins Q2?

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl verlor zwar als Neunter im FP3 in Katar nur 0,5 sec auf Morbidelli. Aber als Gesamt-18. muss er jetzt im Q1 versuchen, einen der zwei restlichen Plätze für das Q2 zu erobern.

Stefan Bradl blieb am Freitag in den ersten beiden MotoGP-Trainings auf dem Losail International Circuit auf Platz 18 stecken, er fuhr 0,424 sec langsamer als bei den Tests und wurde von drei Rookies besiegt. Der Marc-Márquez-Ersatzmann aus dem Repsol-Honda-Team ist überzeugt, dass er in der Rennpace am Sonntag über 22 Runden weiter vorne mitmischen wird – dank seiner konstanten Rundenzeiten.

«Ich habe die Zeiten genau studiert. Die meisten Gegner haben ähnliche Rundenzeiten erreicht wie bei den Tests vor zwei Wochen», schilderte der Bayer, der bereits 53 Top-Ten-Plätze in der Königsklasse verbucht hat. Das hat noch kein deutscher Motorradrennfahrer erreicht. «Ich bin am Freitag der einzige der vier Honda-Piloten gewesen, der seine Testrundenzeit nicht wiederholen konnte. Vielleicht hatten wir am Freitag mit dem Set-up kein Glück. Wir wussten aber, dass wir schneller fahren können, wenn die Abstimmung passt.»

Bei Honda verwenden einzelne Piloten den neuen Ride Height Adjuster. Bradl nahm bisher davon Abstand. «Wir waren zu stark mit anderen Dingen beschäftigt.»

Am Sonntag soll der Wind mit 45 km/h aus Nordwesten blasen, es ist mit Böen bis zu 65 km/h zu rechnen. Wenn die Vorhersagen stimmen, wird ein Sandsturm herrschen, es kann womöglich nicht gefahren werden – wie beim MotoGP-Test am 12. März.

«Der Losail Circuit ist nicht die beste Strecke für die Honda, und wenn ein starker Wind weht, sind wir vorne noch stärker gefährdet als üblich», gibt Bradl zu bedenken. «Es wird auch von der Windrichtung abhängen. Wir haben eine 1068 Meter lange Start-Ziel-Gerade. Dort kann beim Bremsen am Ende vor Turn 1 schnell ein Fehler passieren. Auf dieser flüssigen Piste muss man sehr präzise fahren; man muss sehr genau auf der Linie bleiben. Deshalb ist Yamaha hier sehr stark und aus diesem Grund schütteln die Ducati-Fahrer so gute Rundenzeiten heraus. Wir werden sehen. Ja, die äußeren Verhältnisse sollen sich am Sonntag etwas ändern. Bisher war der Wind kein Problem, am Freitag musste man darüber gar kein Wort verlieren.»

Stefan Bradl schaffte zwar im FP3 die neuntbeste Zeit, er lag nur noch 0,5 sec hinter der Bestzeit von Morbidelli. Aber er muss als Gesamt-18. der ersten drei Trainings im Q1 versuchen, einen der zwei restlichen Plätze für das entscheiden Q2 zu ergattern.

Könnte Pol Espargaró, der Neuling bei Repsol-Honda, neue Ideen einbringen? «Ich habe nach dem Test mit Pol gesprochen und am Donnerstag hier noch einmal. Er passt sich recht rasch an, er war am Freitag der beste Honda-Pilot. Er hatte zwei Crashes, aber er hat sich nicht verletzt. Er muss das Limit des Bikes finden, also muss er die Grenzen ausloten. Es geht nicht anders. Und wie gesagt: Auf dieser Piste kann es besonders mit der Honda vorne etwas kritisch werden. Da kann rasch ein Crash passieren. Pol hat einen Fahrstil, der gut zur Honda passt. Und er ist auf dem besten Weg, das Limit zu finden.»

Katar-GP, MotoGP, kombinierte Zeitenliste nach FP3, 27. März:

1. Miller, Ducati, 1:53,387 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,035 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,188
4. Zarco, Ducati, + 0,199
5. Rins, Suzuki, + 0,236
6. Viñales, Yamaha, + 0,252
7. Morbidelli, Yamaha, + 0,289
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,340
9. Rossi, Yamaha, + 0,487
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,514
11. Mir, Suzuki, + 0,527
12. Alex Márquez, Honda, + 0,728
13. Martin, Ducati, + 0,791
14. Nakagami, Honda, + 0,812
15. Bastianini, Ducati, + 0,841
16. Binder, KTM, + 0,984
17. Marini, Ducati, + 1,045
18. Bradl, Honda, + 1,247
19. Oliveira, KTM, + 1,369
20. Petrucci, KTM, + 1,387
21. Lecuona, KTM, + 1,711
22. Savadori, Aprilia, + 2,287

Katar-GP, MotoGP, FP3, 27. März:

1. Morbidelli, Yamaha, 1:54,676 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,165 sec
3. Marini, Ducati, + 0,179
4. Rins, Suzuki, + 0,238
5. Quartararo, Yamaha, + 0,394
6. Mir, Suzuki, + 0,401
7. Nakagami, Honda, + 0,409
8. Viñales, Yamaha, + 0,427
9. Bradl, Honda, + 0,531
10. Oliveira, KTM, + 0,585
11. Petrucci, KTM, + 0,690
12. Alex Márquez, Honda, + 0,841
13. Martin, Ducati, + 1,028
14. Bastianini, Ducati, + 1,108
15. Miller, Ducati, + 1,115
16. Rossi, Yamaha, + 1,158
17. Pol Espargaró, Honda, + 1,240
18. Lecuona, KTM, + 1,247
19. Binder, KTM, + 1,302
20. Savadori, Aprilia, + 1,320
21. Bagnaia, Ducati, + 1,490
22. Zarco, Ducati, + 1,977

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mi. 25.12., 13:55, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mi. 25.12., 14:50, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mi. 25.12., 15:45, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Mi. 25.12., 16:15, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mi. 25.12., 21:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 26.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 26.12., 03:00, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Do. 26.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 26.12., 04:00, Motorvision TV
    On Tour
  • Do. 26.12., 04:20, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2512054514 | 5