MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Danilo Petrucci (KTM): «WM ist heute nicht zu Ende»

Von Johannes Orasche
Danilo Petrucci

Danilo Petrucci

KTM-Tech3-Neuzugang Danilo Petrucci erlebt bisher einen mühseligen Einstand im Team von Hervé Poncharal. Der Römer spricht über seine Sorgen in Doha. Und Pit Beirer wunderte sich über eine seltsame Idee von Iker Lecuona.

Startplatz 20 und den Einzug in das Q2 deutlich verfehlt – diese Bilanz bedeutete für Danilo Petrucci am Samstag auf dem Losail International Circuit in Doha eine bittere Pille. «Die Fortschritte in FP3 und FP4 stimmen mich durchaus zuversichtlich», bekannte «Petrux». «Mit meiner Rundenzeit aus dem Qualifying bin ich aber sicher nicht happy. Es war mein erstes KTM-Qualifying, ich hätte trotzdem sicher besser abschneiden können. Wir hatten zu wenige Möglichkeiten, um den weichen Hinterreifen öfter zu probieren und richtig auszuquteschen.»

Für Petrucci ist klar: «Ich bin für den Sonntag durchaus zuversichtlich. Wir machen Fortschritte, speziell was das generelle Set-up betrifft. Wir finden eine Basis. Es ist das erste Mal bei KTM, dass sie einen Fahrer mit meinem Gewicht auf dem Bike haben. Es ist recht schwierig für sie, diese Bereiche zu erforschen, wo sie noch nie waren. Es ist ein langer Prozess. Aber mit der Pennpace kommen wir näher und näher.»

«Ich wäre im Quali gerne zwei oder drei Zehntel schneller gewesen. Ich verliere relativ viel Zeit im letzten Sektor und würde gerne verstehen warum. Das ist eine Kombination aus dem Kurveneingang und dann aus der Wheelie-Neigung auf der Geraden. Aber mit den anderen Bereichen bin ich recht happy. Klar, wenn man im letzten Sektor Zeit verliert, zählt es mehr, denn man kann auf der Geraden überholt werden. Aber wir sind dabei, einen Weg zu finden.»

Der Mugello-Sieger von 2019 und Le Mans-Sieger von 2020 sagt: «Wir wissen alle, dass Losail nicht die beste Piste ist für uns. Wegen dem Rennen mache ich mir Sorgen wegen des Speeds am Ende der Geraden. Ich könnte dort überholt werden. Wir nutzen dieses Rennen als Test. Wir hatten im Winter keine Tests in Valencia, Jerez und Sepang, wir konnten nur hier fahren. Im Rennen Fortschritte zu machen, ist schwer. Ich will gegen die anderen KTM fighten. Wir wollen sehen, ob wir eine Lösung und vielleicht auch etwas Zeit im letzten Sektor finden. Zum Glück ist die WM am Sonntagabend nicht zu Ende.»

Mit Binder, Petrucci und Lecuona stehen drei KTM in der siebten Startreihe, in der achten steht allein Lorenzo Savadori auf der Werks-Aprilia.

Die Performance von Lecuona und dessen absurden Ideen in der Tech3-Box haben bei KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer Kopfschütteln ausgelöst. «Wir haben einen Iker Lecuona hier, der kaum mehr seine Hände bewegen kann. Er leidet unter den berühmten Unterarmkrämpfen und hat sogar überlegt, alles hier stehen und liegen zu lassen, heim zu fliegen, um sich wegen 'arm pump' operieren zu lassen.»

Beirer hat für diese Überlegungen kein Verständnis. «Das ist natürlich absoluter Blödsinn. Zwei Wochen nach den Tests hierher zu kommen und sich dann erst operieren zu lassen... Wir haben jedenfalls viel Arbeit vor uns…»

Den italienischen KTM-Neuling Danilo Petrucci lobt Beirer: «Mit ihm zu arbeiten macht wirklich sehr viel Spaß. Er ist ein super Typ. Aber wir werden am Ende nicht daran gemessen, ob wir Spaß haben. Danilo steigert sich aber mit jeder Session auf der KTM.»

Übrigens: Auf dem Losail Circuit weht zwar am frühen Nachmittag ein Wind, aber von einem Sandsturm wie am 12. März kann bisher keine Rede sein. Die jüngsten Vorhersagen kündigen Winde bis 40 km/h an. Das Moto3-Rennen beginn um 16 Uhr MESZ.

Katar-GP, Q2 MotoGP, 27. März:

1. Bagnaia, Ducati, 1:52,772 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:53,038 min, + 0,266 sec
3. Viñales, Yamaha, 1:53,088, + 0,316
4. Rossi, Yamaha, 1:53,114, + 0,342
5. Miller, Ducati, 1:53,215, + 0,443
6. Zarco, Ducati, 1:53,286, + 0,514
7. Morbidelli, Yamaha, 1:53,313, + 0,541
8. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:53,315, + 0,543
9. Rins, Suzuki, 1:53,490, + 0,718
10. Mir, Suzuki, 1:53,682, + 0,910
11. Nakagami, Honda, 1:53,721, + 0,949
12. Pol Espargaró, Honda, 1:53,930, + 1,158

Die weitere Startaufstellung:
13. Bastianini, Ducati, 1:53,733 min
14. Martin, Ducati, 1:53,840
15. Oliveira, KTM, 1:53,915
16. Alex Márquez, Honda, 1:53,958
17. Bradl, Honda, 1:53,995
18. Marini, Ducati, 1:54,122
19. Binder, KTM, 1:54,240
20. Petrucci, KTM, 1:54,443
21. Lecuona, KTM, 1:54,627
22. Savadori, Aprilia, 1:55,183

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