Valentino Rossi sucht das Glück

Valentino Rossi: «Ich fühlte mich wie eine Plage»

Von Maximilian Wendl
Valentino Rossi hat das Coronavirus im vergangenen Oktober besiegt

Valentino Rossi hat das Coronavirus im vergangenen Oktober besiegt

In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung «La Repubblica» gab Valentino Rossi Auskunft zu seiner Corona-Erkrankung im vergangenen Oktober. Zudem sprach er über die Karriere- und Familienplanung.

Der Zirkus der Motorrad-Weltmeisterschaft hat mit Fausto Gresini ein prominentes Gesicht verloren. Der Italiener starb im Februar an den Folgen einer Corona-Infektion. Schon im Oktober 2020 hatte es Gresinis Landsmann Valentino Rossi erwischt. Der Italiener verpasste beide Rennen im MotorLand Aragón aufgrund einer Covid-Erkrankung.

In einem Interview äußerte sich Rossi nun gegenüber den Kollegen der italienischen Tageszeitung «La Repubblica» zu dieser Leidenszeit: «Es war hart, weil ich von allem isoliert war. Ich bin seit der Geburt ein Teil einer Party. Jeder, den ich getroffen habe, ist mir mit einem Lächeln gegenübergetreten und ich schien vielen Menschen Freude zu bereiten. Nun fühlte ich mich aber wie eine Plage.»

Emotionale Worte in einer besonderen Zeit. Rossi habe in der Quarantäne verstanden, was Einsamkeit bedeutet. «So etwas ist mir vorher noch nie widerfahren», erklärt er.

Rossi vermutet zu wissen, wie er sich angesteckt haben könnte. Er berichtet: «Am Abend nach dem Rennen in Le Mans kam ich zurück und habe eine Pizza bestellt. Da habe ich diesen Typen aus Mailand getroffen, den ich schon lange kannte. Er war glücklich, denn er meinte, er habe ein negatives Testergebnis erhalten. Ich weiß nicht mehr, ob ich ihm die Hand gegeben oder ihn umarmt habe. Aber zwei Tage später meldete er sich und sagte mir, dass er Fieber habe.»

Beim neunfachen Weltmeister schrillten die Alarmglocken und nur weitere 48 Stunden später spürte auch er Symptopme. «Ich wachte mit Rückenschmerzen und erhöhter Temperatur auf», sagte Rossi.

Er kehrte beim Europa-GP in Valencia zurück. Seit seiner Infektion hat sich sein Blickwinkel auf das Geschehen rund um die Pandemie aber verändert. Der MotoGP-Tross profitierte von einem Angebot der katarischen Regierung und der Dorna. Das gesamte Fahrerlager durfte sich die Erstimpfung bereits verabreichen lassen. Nach dem Rennen am Sonntag soll die zweite Spritze folgen. Rossi gehörte nach der Genesung zu denjenigen, die von den Ärzten gewarnt wurden. «Sie sagten, bei denen, die bereits infiziert waren, kann es zu Reaktionen kommen. Das ist mir egal, es ist zu wichtig», unterstreicht er.

Rossi hofft, dass es weltweit schnell vorangeht: «Ich denke an die Älteren, aber auch an meine Eltern, die allmählich in das gefährlichere Alter kommen.»

Zu seiner Karriere- und Zukunftsplanung gab er auch Auskunft. «Ich hätte gerne ein Baby. Ich denke schon eine ganze Weile darüber nach. Ich denke, ich habe die richtige Frau gefunden», sagt der 42-Jährige über seine Freundin Francesca Sofia Novello.

Und wie sieht es auf der Strecke aus? «Offiziell bin ich erst einmal noch ein Jahr dabei. Aber mein Ziel ist es, noch weiter dabei zu sein. Es hängt davon ab, wie es 2021 läuft. Wenn ich Spaß habe und um Podien und Siege kämpfen kann, dann mache ich weiter.»

Beim ersten Rennen startete Rossi zwar vom vierten Platz, allerdings konnte er seine Erwartungen in Katar nicht erfüllen und fiel bis auf Rang 12 zurück. «Ich hatte Probleme mit dem Hinterreifen. Trotzdem können wir etwas Positives mitnehmen. Meine Zeit in der Qualifikation war die schnellste Runde, die ich hier jemals gefahren bin. Jetzt werden wir die Daten umfassend analysieren und versuchen, die Probleme, die wir hatten, zu beheben», versprüht der Yamaha-Fahrer aus Tavullia Optimismus.

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