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Danilo Petrucci (9.): «Ich fühlte mich unanständig»

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Danilo Petrucci (9) vor Lecuona, dahinter Pol Espargaró

Im Rennen: Danilo Petrucci (9) vor Lecuona, dahinter Pol Espargaró

Nach dem sauberen neunten Platz beim Mugello-GP wirkte Danilo Petrucci zerknirscht. «Ich war mit mir nicht im Reinen. Denn auf dieser Strecke war vorher ein Rennfahrerkollege tödlich verunglückt.»

Danilo Petrucci hat nach den beiden Nullnummern von Katar bei den letzten vier Rennen viermal gepunktet und mit Platz 5 in Le Mans und Platz 9 in Mugello zwei Top-Ten-Plätze erzielt, die ihn in der WM-Tabelle immerhin auf Platz 14 gebracht haben. Auf den WM-Zehnten Miguel Oliveira fehlen dem KTM-Tech3-Piloten nur 6 Punkte.

Petrucci, 2019 auf der Werks-Ducati umjubelter Sieger in Mugello, hielt immerhin Fahrer wie Rossi, Lecuona und Pol Espargaró in Schach. Aber sein Ziel ist es, bester KTM-Pilot zu werden, und in diesem Wettstreit hatten Oliveira (2.) und Binder (5.) in der Toskana die Nase klar vorne.

Doch das war keine Überraschung, denn das Red Bull KTM Factory Team verfügte über neue Chassis-Versionen und dazu über den neuen ETS Racing Fuel, wodurch die orangen Raketen mit den Desmosedici-Bikes auf den Geraden tadellos mithalten konnten.

«Das war ein wirklich schwieriges Rennen für mich», schilderte Danilo. «Aber nicht von der sportlichen Seite, sondern vom menschlichen Aspekt her. Ich bin von dieser Betrachtungsweise her mit mir nicht richtig im Reinen gewesen. Mir kam immer wieder in den Sinn: Wir fahren auf derselben Rennstrecke, auf der vor ungefähr 24 Stunden ein Rennfahrerkollege lebensgefährlich verletzt wurde und dann gestorben ist. Deshalb war dieser Grand Prix schwer zu ertragen. Anderseits können wir uns nicht leisten, nach so einem Drama wenigstens einen Tag Pause zu machen.»

«Ich habe mich den ganzen Tag irgendwie elend gefühlt, irgendwie unanständig, weil ein anderer GP-Fahrer wie plötzlich nicht mehr unter uns sein kann», grübelte der 30-jährige Römer sichtlich zerknirscht.

Petrucci kam aber auch auf eine Performance im 23-Runden-Rennen zu sprechen. «Der Abstand von 23,2 Sekunden auf den Sieger ist immer noch zu groß. Aber im Qualifying über eine einzelne schnelle Runde verlieren wir weiter zu viel Zeit. Ich bin nur vom 18. Startplatz losgefahren. Dazu habe ich auf der 1,1 km langen Start-Ziel-Geraden viel Zeit verloren. Ich kann mich über das Ergebnis nicht freuen. Mein persönlicher Gemütszustand ist nach all diesen tragischen Vorkommnissen einfach nicht gut.»

MotoGP-Ergebnis Mugello, 30. Mai:

1. Quartararo, Yamaha, 23 Runden in 41:16,344 min
2. Oliveira, KTM, + 2,592 sec
3. Mir, Suzuki, + 3,000
4. Zarco, Ducati, + 3,535
5. Binder, KTM, + 4,903
6. Miller, Ducati, + 6,233
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 8,030
8. Viñales, Yamaha, + 17,239
9. Petrucci, KTM, + 23,296
10. Rossi, Yamaha, + 25,146
11. Lecuona, KTM, + 25,152
12. Pol Espargaró, Honda, + 26,059
13. Pirro, Ducati, + 26,182
14. Alex Márquez, Honda, + 29,400
15. Savadori, Aprilia, + 32,378
16. Morbidelli, Yamaha, + 37,906
17. Marini, Ducati, + 50,306

Stand Fahrer-WM nach 6 Rennen von 19 Rennen:

1. Quartararo 105 Punkte. 2. Zarco 81. 3. Bagnaia 79. 4. Miller 74. 5. Mir 65. 6. Viñales 64. 7. Aleix Espargaró 44. 8. Binder 35. 9. Morbidelli 33. 10. Oliveira 29. 11. Pol Espargaró 29. 12. Nakagami 28. 13. Rins 23. 14. Petrucci 23. 15. Alex Márquez 20. 16. Bastianini 20. 17. Martin 17. 18. Marc Márquez 16. 19. Rossi 15. 20. Lecuona 13. 21. Bradl 11. 22. Marini 9. 23. Pirro 3. 24. 24. Savadori 3. 25. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 132 Punkte. 2. Ducati 123. 3. Suzuki 69. 4. KTM 58. 5. Honda 47. 6. Aprilia 44.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 169 Punkte. 2. Ducati Lenovo 153. 3. Pramac Racing 102. 4. Suzuki Ecstar 88. 5. Red Bull KTM Factory Racing 64. 6. Repsol Honda 52. 7. Petronas Yamaha SRT 48. 8. LCR-Honda 48. 9. Aprilia Racing Team Gresini 47. 10. Tech3 KTM Factory Racing 36. 11. Esponsorama Racing Ducati 29.

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