MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Luca Marini (Ducati/9.): «Jeder kann gewinnen»

Von Sarah Göpfert
Ducati-Neuling Luca Marini zeigte mit Platz 9 in Austin ein sauberes Qualifying, seine Fortschritte schreibt er dem Misano-Test zu. Fragezeichen wirft für den Italiener derzeit noch die Reifenwahl am Sonntag auf.

Luca Marini stürmte im Q1 zur Bestzeit, die ihm das Ticket fürs Q2 sicherte. Dort belegte der MotoGP-Rookie aus dem Avintia-Ducati-Team Rang 9. Nach Platz 8 in Portimão war es das zweitbeste Qualifying-Ergebnis des 24-Jährigen: «Ich bin sehr stolz auf das Resultat und meine Rundenzeit, denn auf dieser Strecke ist es nicht leicht, eine schnelle Runde zusammenzubekommen», strahlte Marini.

«Das Ergebnis zeigt mir, dass sich unsere harte Arbeit beim Misano-Test gelohnt hat. Ich fühle mich auf dem Bike besser und kann es so fahren, wie ich will. Wir haben beim Test große Fortschritte in der Ergonomie und im Set-up erzielt. Das hat mir hier in Austin geholfen, mich auf die Reifen und meine Linienwahl zu konzentrieren.»

Marini umrundete den «Circuit of the Americas» in 2:03,546 min und war damit 0,765 sec langsamer als Markenkollege und Pole-Setter Pecco Bagnaia. «Pecco macht die Zeit auf der Bremse gut und arbeitet dabei viel mit seinem Körper. An diesem Bereich arbeite ich derzeit, um auch so stark auf der Bremse zu werden. Ich denke, in der zweiten Kurve machte Pecco den Unterschied. In Kurve 11 fährt er eine gute Linie, was nicht leicht ist», analysierte der Italiener seinen Landsmann.

Bruder Valentino Rossi ist der Ansicht, Luca zeige in der zweiten Saisonhälfte erst sein wahres Potenzial. Der Ducati-Pilot in Sky-VR46-Farben hat dazu seine eigene Meinung: «Mein wirkliches Potenzial werde ich erst in der Zukunft zeigen, wenn ich um Rennsiege kämpfe. Ich bin der Ansicht, wenn der Fahrer das richtige Bike und Team hat, kann jeder von uns gewinnen. Wir sind die 23 besten Fahrer der Welt, wir sind nicht umsonst hier. Im nächsten Jahr können wir einen weiteren Schritt machen und unser Potenzial zeigen.»

Fragezeichen wirft beim Italiener derzeit noch die Reifenwahl für das 20-Runden-Rennen auf: «Zum ersten Mal in dieser Saison haben wir bei der Reifenwahl Zweifel. Wir können hinten sowohl den weichen als auch den medium Reifen wählen, dazu werden wir uns die Daten der anderen Ducati-Fahrer anschauen. Nach dem Warm-up werden wir eine Entscheidung treffen.»

Der MotoGP-Reifenausstatter Michelin kann ebenfalls keine klare Empfehlung abgeben: «In Bezug auf den Hinterreifen sind alle Mischungen für das Rennen denkbar. Der weiche Reifen hat im Warm-up und auf der linken Flanke eine gute Performance gezeigt. Die mittlere Mischung bietet guten Grip und sichert eine höhere Stabilität, während die harte Variante in Hinblick auf die Langlebigkeit und Stabilität ebenfalls eine Möglichkeit darstellt.»

MotoGP-Ergebnis, Austin, Q2 (2. Oktober):

1. Bagnaia, Ducati, 2:02,781 min
2. Quartararo, Yamaha, 2:03,129 min, + 0,348 sec
3. Marc Márquez, Honda, 2:03,209, + 0,428
4. Martin, Ducati, 2:03,278, + 0,497
5. Nakagami, Honda, 2:03,292, + 0,511
6. Zarco, Ducati, 2:03,379, + 0,598
7. Rins, Suzuki, 2:03,453, + 0,672
8. Mir, Suzuki, 2:03,528, + 0,747
9. Marini, Ducati, 2:03,546, + 0,765
10. Miller, Ducati, 2:03,720, + 0,939
11. Binder, KTM, 2:03,781, + 1,000
12. Pol Espargaró, Honda, 2:03,875, + 1,094

Die weitere Startaufstellung:
13. Morbidelli, Yamaha, 2:03,872 min
14. Dovizioso, Yamaha, 2:04,044
15. Alex Márquez, Honda, 2:04,100
16. Bastianini, Ducati, 2:04,118
17. Lecuona, KTM, 2:04,324
18. Oliveira, KTM, 2:04,392
19. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:04,419
20. Rossi, Yamaha, 2:04,699
21. Petrucci, KTM, 2:04,829

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