MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Morbidelli: Moto3-Sprint fragwürdige Entscheidung

Von Nora Lantschner
Franco Morbidelli (26)

Franco Morbidelli (26)

Das Moto3-Rennen von Austin/Texas lieferte jede Menge Gesprächsstoff. MotoGP-Vizeweltmeister und Yamaha-Werksfahrer Franco Morbidelli über die Entscheidung der Rennleitung und der Regelhüter.

Die furchterregenden Szenen in der dritten Runde des neu gestarteten Moto3-Rennes am vergangenen Sonntag feuerten die Sicherheitsdiskussion vor allem in Bezug auf die kleinste Klasse der Motorrad-WM neu an. Denn nur mit viel Glück kamen alle in den Massencrash verwickelten Fahrer mit dem Schrecken davon, als Deniz Öncü auf der 1,2 km langen Gegengerade des «Circuit of The Americas» das Vorderrad von Jeremy Alcoba erwischte. Der Gresini-Fahrer stürzte, Andrea Migno und Pedro Acosta krachten voll in die am Boden liegende Honda und flogen mitten im Pulk ab.

Auch für Franco Morbidelli waren es bange Sekunden: «Was für ein Schreck. ‚Mamma mia‘. Ich hatte große Angst um die Jungs, die in den Sturz verwickelt waren. Ich hatte große Angst um Mig», bekräftigte er mit Blick auf seinen VR46-Trainingskumpel Migno. «Sie müssen sich zusammenreißen, es muss etwas getan werden.»

Der Ausschluss von den nächsten zwei Grand Prix, den Deniz Öncü als Sturzauslöser vom FIM MotoGP Stewards Panel auferlegt bekam, sei «ein Anfang», befand der letztjährige MotoGP-Vizeweltmeister und Moto2-Champion von 2017.

Die Kritik galt nach dem Horror-Unfall aber nicht nur der aggressiven Fahrweise in der kleinsten Kategorie der Motorrad-WM. Die Entscheidung der Rennleitung, die Moto3-Klasse nach dem ersten Abbruch für ein Sprintrennen über nur fünf Runden in die Startaufstellung zu schicken, bezeichnete auch der Yamaha-Werksfahrer als fragwürdig.

«Vielleicht hatten sie zu großes Vertrauen in diese Jungs. Aber diese Jungs… Ich weiß nicht, ob es mit der Generation zu tun hat oder mit der Kategorie und dem Typ von Motorrad, das sie fahren. Ich weiß es nicht, aber das Ergebnis ist, dass die Rennen sehr, sehr gefährlich sind. Schon über 100 km sind sie sehr gefährlich, wenn man sie aber auf 25 km verkürzt und zum Sprintrennen machst, geht die Gefahr steil nach oben. Es war eine fragwürdige Entscheidung», bekräftigte Morbidelli.

Moto3-Ergebnis, Austin (3. Oktober):

1. Guevara, GASGAS, 7 Runden in 15:57,747 min
2. Foggia, Honda, + 0,385 sec
3. McPhee, Honda, + 0,499
4. Masia, KTM, + 0,706
5. Öncü, KTM, + 1,266
6. Alcoba, Honda, + 1,271
7. Binder, Honda, + 1,391
8. Acosta, KTM, + 1,543
9. Suzuki, Honda, + 1,820
10. Migno, Honda, + 2,480
11. Nepa, KTM, + 2,683
12. Fenati, Husqvarna, + 3,257
13. Sasaki, KTM, + 3,492
14. Artigas, Honda, + 3,652
15. Antonelli, KTM, + 6,086

Ferner:
17. Kofler, KTM, + 9,529

Moto3-Stand Fahrer-WM (nach 15 von 18 Rennen):

1. Acosta 218 Punkte. 2. Foggia 188. 3. Garcia 168. 4. Fenati 138. 5. Masia 135. 6. D. Binder 123. 7. Antonelli 119. 7. 8. Guevara 101. 9. Sasaki 96. 10. Migno 90. 11. D. Öncü 84. 12. McPhee 72. 13. Alcoba 70. Toba 64. 14. Suzuki 69. 15. Toba 64. 16. Rodrigo 60. 17. Salac 46. 18. Yamanaka 42. 19. Nepa 42. 20. Artigas 32.

Marken-WM:
1. KTM 308 Punkte. 2. Honda 290. 3. GASGAS 231. 4. Husqvarna 144.

Team-WM:
1. Red Bull KTM Ajo 353 Punkte. 2. Gaviota GASGAS Aspar Team 269. 3. Leopard Racing 220. 4. Petronas Sprinta Racing 198. 5. Red Bull KTM Tech3, 180. 6. Sterilgarda Max Racing Team 158. 7. Avintia Esponsorama 154. 8. Indonesian Racing Gresini 130. 9. Rivacold Snipers Team 125. 10. CarXpert PrüstelGP 80. 11. CIP Green Power 75. 12. BOE Owlride 71. 13. SIC58 Squadra Corse 69. 14. Honda Team Asia 18.

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