Enea Bastianini (Ducati/2.): «Versuche zu gewinnen»
Jubel um Enea Bastianini: Freundin Alice, Manager Carlo Pernat, Crew-Chief Alberto Giribuola und Teambesitzerin Nadia Padovani (v.l.n.r.)
Das Qualifying war in seinem Rookie-Jahr auf der Ducati Desmosedici GP19 die Schwachstelle von Enea Bastianini, der sich im Rennen aber immer wieder weit nach vorne kämpfte. Bezeichnend: Seine zwei dritten Plätze in Misano eroberte er von den Startplätzen 12 und 16 aus.
Schon mit Test-Bestzeit in Sepang deutete die «Bestia» an, dass diese Schwäche 2022 der Vergangenheit angehören soll. Nun steht der 24-Jährige aus Rimini zum Auftakt in die neue Saison in Katar erstmals in seiner MotoGP-Karriere in der ersten Startreihe. Bis zum dritten Sektor lag der Gresini-Fahrer auf der GP21 sogar noch auf Bestzeitkurs, am Ende fehlten ihm 0,147 sec auf die Pole-Zeit von Jorge Martin aus dem Pramac Ducati Team.
«Ich bin sehr glücklich mit diesem zweiten Platz heute», strahlte Bastianini am Samstagabend in der Pressekonferenz. «Ich arbeitete in den Wintertests sehr viel daran, um gut vorbereitet nach Katar zu kommen. Mit dem 2019er-Bike war es für mich im Vorjahr so schwierig, eine gute ‚time attack‘ zu fahren. Mit diesem Motorrad ist es jetzt einfacher, die Leistungsentfaltung ist sanfter und ich kann jetzt auch mit dem weichen Reifen sehr gut pushen.»
«Es ist schön, aber morgen wird das ein sehr hartes Rennen für mich», verwies der Moto2-Weltmeister von 2020 auf die starke Konkurrenz und zählte dabei neben Pole-Setter Jorge Martin und Repsol-Honda-Star Marc Márquez auch Suzuki auf. «Für mich ist es das erste Mal, dass ich vorne bin, üblicherweise musste ich immer viele Plätze gutmachen. Mit dem heutigen Job des Teams und auch von mir bin ich aber sehr zufrieden.»
Sete Gibernau und Colin Edwards eroberten für das Gresini Team (unter der Bezeichnung Telefonica Movistar Honda MotoGP) beim ersten Grand Prix überhaupt auf dem Losail International Circuit am 2. Oktober 2004 einen Doppelsieg. Zumindest im Qualifying bescherte Bastianini dem nach sieben Joint-Venture-Jahren mit Aprilia neu formierten Independent Team nun einen Einstand nach Maß.
Traut sich der Italiener auch zu, am Sonntagabend zu gewinnen? «Ich weiß nicht, ob ich das Potenzial habe, aber ich werde auf jeden Fall versuchen zu gewinnen», kündigte der Gresini-Ducati-Pilot an. «Die Reifenwahl spielt da auch eine sehr wichtige Rolle, der Medium und der Soft sind fast gleichauf, wir müssen die Daten noch besser analysieren, um zu verstehen, welche Mischung die bessere ist.»
Ergebnisse MotoGP-Qualifying 2, Doha/Katar:
1. Jorge Martin, Ducati, 1:53,011 min
2. Enea Bastianini, Ducati, 1:53,158
3. Marc Márquez, Honda, 1:53,283
4. Jack Miller, Ducati, 1:53,298
5. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:53,319
6. Pol Espargaró, Honda, 1:53,346
7. Brad Binder, KTM, 1:53,350
8. Joan Mir, Suzuki, 1:53,407
9. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:53,411
10. Alex Rins, Suzuki, 1:53,481
11. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,635
12. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:53,982
In Q1 ausgeschieden, Startplätze 13 bis 24:
13. Johann Zarco, Ducati, 1:53,780 min
14. Miguel Oliveira, KTM, 1:53,819
15. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:53,915
16. Takaaki Nakagami, Honda, 1:54,038
17. Luca Marini, Ducati, 1:54,222
18. Alex Márquez, Honda, 1:54,224
19. Maverick Viñales, Aprilia, 1:54,228
20. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:54,244
21. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:54,276
22. Remy Gardner, KTM, 1:54,378
23. Raúl Fernández, KTM, 1:54,889
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:56,011