Aleix Espargaró (Aprilia): Wird er unterschätzt?
Aleix Espargaró
Aleix Espargaró wurde in der WM-Tabelle zuletzt 2016 von einem Teamkollegen besiegt, damals war er auf der Suzuki WM-Elfter, sein Stallgefährte Maverick Viñales dagegen Gesamtvierter. Seit der ältere Espargaró zu Aprilia wechselte, landete er in der Endabrechnung stets vor seinen Markenkollegen – von Sam Lowes über Scott Redding und Andrea Iannone bis hin zu Bradley Smith und dem nunmehrigen Testfahrer Lorenzo Savadori.
Obwohl Aleix dem Hersteller aus Noale im Vorjahr in Silverstone sogar den ersten Podestplatz der MotoGP-Ära bescherte und als Vierter in Doha stark in die neue Saison startete (Viñales war auf der RS-GP22 Zwölfter), wird er von der breiten Masse dennoch selten zu den absoluten Top-Fahrern gezählt. Er ist übrigens auch der einzige Fahrer im 24-köpfigen MotoGP-Feld, der keinen einzigen GP-Sieg vorzuweisen hat.
«Es ist keine Sache, die mich stört», schickte der Familienvater voraus, als er auf das Thema angesprochen wurde. «Aber die Leute scheinen nicht davon überzeugt zu sein, dass ich ein guter, ein schneller Fahrer bin. Jedes Jahr heißt es: ‚Der jetzt kommt, wir vor ihm sein.‘ Und dann: ‚Der im nächsten Jahr kommt, wird ganz sicher vor ihm landen.‘»
«Das waren alles schnelle Fahrer», verwies die Aprilia-Speerspitze auf seine Teamkollegen aus den vergangenen Jahren. «Wenn man sich anschaut: Bradley Smith war auf der Yamaha Sechster der Weltmeisterschaft. Das ist nicht so einfach. Scott Redding war ein Weltmeister. Andrea Iannone hat mir der Ducati gewonnen. Und jetzt kam Maverick, der mit Yamaha viele Rennen gewonnen hat», zählte der 32-jährige Spanier auf.
Detail am Rande: Redding war «nur» Vizeweltmeister, denn er verlor den Moto2-WM-Kampf 2013 gegen Pol Espargaró.
«Ich versuche mein Bestes. Ich fühle mich wohl mit der Aprilia und meiner Meinung nach ist es nicht einfach, mich mit demselben Motorrad zu schlagen», fasste Aleix Espargaró zusammen.
Worin unterscheidet sich der Viñales von 2016 vom heutigen? «Um ehrlich zu sein, ich sehe keinen großen Unterschied. Maverick gewann im Vorjahr in Katar, er ist auch weiterhin ein sehr schneller Fahrer. Es stimmt, dass er damals etwas unerfahrener war, sicherlich dachte er ein bisschen weniger nach und hatte ein bisschen mehr Spaß, ohne Druck. Das ist der einzige Unterschied, der mir einfällt. Das Problem ist, dass wir jetzt alles sofort wollen, am besten schon heute, aber es braucht einfach Zeit, um sich an die Mannschaft und das Motorrad anzupassen. Und das ist mit Sicherheit die WM-Saison mit dem höchsten Level der Geschichte, es ist wirklich beeindruckend. Maverick ist aber ein starker Fahrer und er wird sicherlich auf meinen Level kommen», betonte Espargaró, der nach zwei Grand Prix auf WM-Rang 7 liegt.
Viñales, der nach der frühzeitigen Trennung von Yamaha seit August 2021 auf der RS-GP sitzt, ist dagegen aktuell auf dem 16. Rang zu finden.
Ergebnisse MotoGP Mandalika/IND:
1. Miguel Oliveira, KTM, 20 Runden in 33:27,223 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, +2,205 sec
3. Johann Zarco, Ducati, +3,158
4. Jack Miller, Ducati, +5,663
5. Alex Rins, Suzuki, +7,044
6. Joan Mir, Suzuki, +7,832
7. Franco Morbidelli, Yamaha, +21,115
8. Brad Binder, KTM, +32,413
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +32,586
10. Darryn Binder, Yamaha, +32,901
11. Enea Bastianini, Ducati, +33,116
12. Pol Espargaró, Honda, +33,599
13. Alex Márquez, Honda, +33,735
14. Luca Marini, Ducati, +34,991
15. Pecco Bagnaia, Ducati, +35,763
16. Maverick Viñales, Aprilia, +37,397
17. Raúl Fernández, KTM, +41,975
18. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +47,915
19. Takaaki Nakagami, Honda, +49,471
20. Marco Bezzecchi, Ducati, +49,473
21. Remy Gardner, KTM, +55,964
– Jorge Martin, Ducati
– Andrea Dovizioso, Yamaha
WM-Stand nach 2 von 21 Grands Prix:
1. Bastianini, 30 Punkte. 2. Brad Binder 28. 3. Quartararo 27. 4. Oliveira 25. 5. Zarco 24. 6. Pol Espargaró 20. 7. Aleix Espargaró 20. 8. Rins 20. 9. Mir 20. 10. Morbidelli 14. 11. Miller 13. 12. Marc Márquez 11. 13. Darryn Binder 6. 14. Nakagami 6. 15. Marini 5. 16. Viñales 4. 17. Alex Márquez 3. 18. Dovizioso 2. 19. Gardner 1. 20. Bagnaia 1.
Konstrukteurs-WM:
1. KTM 45 Punkte. 2. Ducati 41. 3. Yamaha 27. 4. Suzuki 21. 5. Honda 20. 6. Aprilia 20.
Team-WM:
1. Red Bull KTM Factory 53 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 41. 3. Suzuki Ecstar 40. 4. Repsol Honda 31. 5. Gresini Racing 30. 6. Pramac Racing 24. 7. Aprilia Racing 24. 8. Ducati Lenovo 14. 9. LCR Honda 9. 10. WithU Yamaha RNF 8. 11. Mooney VR46 Racing 5. 12. Tech3 KTM Factory 1.