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Maverick Viñales: «Möchte den Job der Stewards nicht»

Von Nora Lantschner
Maverick Viñales fühlt sich in Le Mans wohl

Maverick Viñales fühlt sich in Le Mans wohl

Aprilia-Ass Maverick Viñales erklärte in Le Mans, warum der Start im MotoGP-Rennen entscheidend ist und wieso er nicht mit den FIM MotoGP Stewards Panel tauschen möchte.

Maverick Viñales startet gut gelaunt in den Frankreich-GP auf dem Circuit Bugatti. «Es ist eine gute Strecke für mich. Ich habe online den Wetterbericht gesehen, das wird verrückt, aber ich bin hier auch im Nassen schnell», grinste der Spanier, der in Le Mans 2011 seinen ersten GP-Sieg in der 125-ccm-Klasse feierte. Danach gewann er 2013 in der Moto2 und 2017 in der MotoGP.

Seine Chancen am kommenden Wochenende sind aber abhängig von seinem Start, der den Aprilia-Piloten zuletzt Mühe bereitet hat. Ständig war deshalb zuletzt in Jerez zu beobachten, wie Viñales bei jeder Gelegenheit einen Practice-Start vollführte.

«Ja, weil wir verschiedene Varianten probieren, vor allem mit der Kupplung. Wir haben die Starts am Jerez-Wochenende sehr verbessert, aber es war ja zu sehen: Aleix [Espargaró] ist von der Pole-Position losgefahren und ist als Fünfter in die erste Kurve eingebogen. Wir müssen uns da verbessern, das ist Pflicht, um im Rennen kämpfen zu können. Was du beim Start verlierst, holst du danach nur schwer wieder auf. Du musst mindestens drei oder vier Zehntel schneller sein als der Kerl vor dir, sonst ist das Überholen sehr schwierig. Das ist viel. Manchmal hast du die Pace, um an der Spitze zu sein, aber wenn du im Feld feststeckst, kannst du nicht da vorne dabei sein. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir die Starts als Team verbessern.»

Ein noch größeres Thema im Fahrerlager von Le Mans: Die Kritik am FIM MotoGP Stewards Panel unter dem Vorsitz von Freddie Spencer wurde gerade nach den von Beteiligten und Beobachtern nicht nachvollziehbaren Strafen in Jerez lauter. Bereits zuvor hatten die MotoGP-Piloten ein Treffen mit den Regelhütern eingefordert, am Freitagabend werden die Stewards deshalb in der «Safety Commission» erscheinen.

Maverick Viñales möchte nicht in der Haut von Spencer und Co. stecken. «Ich habe meine Meinung dazu: Ich würde nicht gerne auf der Seite der Stewards sein. Ich glaube, sie haben einen sehr komplizierten Job. Denn eine Handlung kann man auf sehr viele verschiedene Weisen sehen. Ich weiß nicht, ich werde still dasitzen und zuhören. Am Ende ist es ihr Job. Das Einzige, was wir verlangen können, ist das gleiche Strafmaß für alle. Aber wie gesagt: Ich halte es für einen schwierigen Job, den ich nicht haben möchte.»

Sind die Personen, die den Job im Moment ausüben, denn gut genug darin? «Darauf werde ich nicht eingehen, weil ich es selbst nie gemacht habe. Ich glaube, um diesen Job zu verstehen, müsste man ihn selbst ausüben», bekräftigte der 28-jährige Familienvater.

Im Netz kursierten nach dem Jerez-GP als Gag Formulare, mit denen man künftig vorab einen Antrag auf ein Überholmanöver stellten könnte. Darüber konnte Maverick herzlich lachen. Wieder ernst betonte er: «Einige Vorfälle sind absichtlich aggressiv, einige andere sind Rennunfälle. Das ist der schmale Grat, das macht es schwierig und kompliziert. Und bei dem Speed, mit dem wir jetzt alle unterwegs sind, ist es noch komplizierter. Denn um jemanden zu überholen, musst du wirklich am Limit sein. Das macht es einfach, Fehler zu begehen.»

Sehr wohl wünscht sich der Aprilia-Werksfahrer einen besseren Austausch mit den Rennkommissaren. «Natürlich erlebst du es auf dem Motorrad vier oder fünf Mal so intensiv wie vor dem TV-Bildschirm, das ist klar. Manchmal wäre es besser, einen besseren Draht zu den Stewards zu haben, um ihnen unsere Meinung zu schildern. Ich glaube, das könnte eine Lösung für sie sein, um die Situationen verstehen zu können. Wenn wir mit ihnen sprechen können, wird es für sie besser und verständlicher.»

Vinãles gab zu bedenken: «Ich kann eine Situation auf eine Weise sehen, ein anderer Fahrer auf eine andere. Vielleicht sehen es aber 90 Prozent auf dieselbe Weise, dann hast du die Antwort. Deshalb ist das Einzige, was sie aus meiner Sicht verbessern könnten, uns ein bisschen mehr zuzuhören und uns die Chance zu geben, über die Dinge zu reden, vor allem bei Strafen. Anhand der Telemetriedaten kann man die Dinge manchmal besser verstehen.»

MotoGP-Test, Jerez (1. Mai):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:36,574 min
2. Marini, Ducati, + 0,104 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,151
4. Di Giannantonio, Ducati, + 0,389
5. Viñales, Aprilia, + 0,390
6. Bagnaia, Ducati, + 0,450
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,486
8. Brad Binder, KTM, + 0,494
9. Martin, Ducati, + 0,515
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,615
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,711
12. Nakagami, Honda, + 0,740
13. Zarco, Ducati, + 0,752
14. Miller, KTM, + 0,857
15. Mir, Honda, + 0,942
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,969
17. Rins, Honda, + 1,148
18. Augusto Fernández, KTM, + 1,165
19. Bradl, Honda, + 1,208
20. Pedrosa, KTM, + 1,823
21. Folger, KTM, + 1,968
22. Savadori, Aprilia, + 1,984

MotoGP-Ergebnis, Jerez (30.04.):

1. Bagnaia, Ducati, 24 Rdn in 39:29,085 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,221 sec
3. Miller, KTM, + 1,119
4. Martin, Ducati, + 1,942
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 4,760
6. Marini, Ducati, + 6,329
7. Pedrosa, KTM, + 6,371
8. Alex Márquez, Ducati, + 14,952
9. Nakagami, Honda, + 15,692
10. Quartararo, Yamaha, + 15,846
11. Morbidelli, Yamaha, + 17,209
12. Di Giannantonio, Ducati, + 17,911
13. Augusto Fernández, KTM, + 19,010
14. Bradl, Honda, + 27,294
15. Raul Fernández, Aprilia, + 36,371
16. Lecuona, Honda, + 36,753
17. Folger, KTM, + 47,146
– Viñales, Aprilia, 1 Runde zurück
– Zarco, Ducati, 8 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 8 Runden zurück
– Rins, Honda, 22 Runden zurück
– Mir, Honda, 23 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, nicht gestartet

MotoGP-Ergebnis Sprint, Jerez (29.04.):

1. Brad Binder, KTM, 11 Rdn in 18:07,055 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,428 sec
3. Miller, KTM, + 0,680
4. Martin, Ducati, + 0,853
5. Oliveira, Aprilia, + 1,638
6. Pedrosa, KTM, + 1,738
7. Viñales, Aprilia, + 3,248
8. Zarco, Ducati, + 3,380
9. Bezzecchi, Ducati, + 5,711
10. Marini, Ducati, + 7,015
11. Di Giannantonio, Ducati, + 7,174
12. Quartararo, Yamaha, + 7,467
13. Rins, Honda, + 9,867
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,550
15. Bradl, Honda, + 15,455
16. Morbidelli, Yamaha, + 15,849
17. Augusto Fernández, KTM, + 15,969
18. Lecuona, Honda, + 25,356
19. Folger, KTM, + 25,530
– Mir, Honda, 4 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 6 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 8 Runden zurück
– Nakagami, Honda, 8 Runden zurück

WM-Stand nach 8 von 40 Rennen:

1. Bagnaia 87 Punkte. 2. Bezzecchi 65. 3. Binder 62. 4. Miller 49. 5. Viñales 48. 6. Marini 48. 7. Martin 48. 8. Rins 47. 9. Zarco 46. 10. Alex Márquez 41. 11. Quartararo 40. 12. Morbidelli 34. 13. Aleix Espargaró 29. 14. Oliveira 21. 15. Di Giannantonio 17. 16. Augusto Fernández 17. 17. Nakagami 14. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 7. 20. Mir 5. 21. Pirro 5. 22. Folger 4. 23. Raúl Fernández 3. 24. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 137 Punkte. 2. KTM 81. 3. Aprilia 67. 4. Honda 61. 5. Yamaha 49.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing 113 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory Racing 111. 3. Prima Pramac 94. 4. Ducati Lenovo Team 92. 5. Aprilia Racing 77. 6. Monster Energy Yamaha 74. 7. LCR Honda 61. 8. Gresini Racing 58. 9. CryptoDATA RNF 24. 10. GASGAS Tech3 21. 11. Repsol Honda 12.

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