Alex Rins zu den Stewards: «Keine Konstanz zu sehen»
Auch Texas-GP-Sieger Alex Rins (27) hat natürlich seine Meinung zu den Auseinandersetzungen mit dem FIM MotoGP-Stewards Panel, ein Gremium, der in diesem Jahr wegen seiner vielen und teilweise unverständlichen Strafen aus den Schlagzeilen nicht herauskommt. Denn die Penaltys hatten bisher keine sichtbare Regelmässigkeit, das ärgert die Fahrer am meisten.
Das Fass zum Überlaufen brachte der Jerez-GP, als die Yamaha-Stars Franco Morbidelli und Fabio Quartararo in den zwei Rennen mit Long-Lap-Penaltys betraft wurden, obwohl sich Augenzeugen wie Stefan Bradl und andere Experten einig waren: Es handelte sich um normale Rennunfälle wegen Platzmangel im Getümmel der ersten Kurven, im Sprint und im Sonntag-GP.
Völlig unbegreiflich war der «drop one position»-Penalty am Sonntag in Jerez für Pecco Bagnaia, nachdem er Jack Miller überholt hatte. Die FIM-Stewards liessen sich offenbar beeinflussen, weil sich Pecco mit einer Geste bei seinem Freund und ehemaligen Lenovo Ducati- und Pramac-Teamkollegen Miller entschuldigte. Und der Australier fuchtelte kurz vorwurfsvoll, dann ging das Duo rasch wieder zur Tagesordnung über.
Ex-Motocross-Weltmeister und KTM-Berater Heinz Kinigadner hielt fest: «Dieser Vorfall war keinen Penalty wert. Wenn man nicht mehr überholen darf, müssen sie uns das sagen.»
Alex Rins wunderte sich, weil die Stewards am Freitag in Le Mans bestätigt haben: Bei einem Kontakt beim Überholen gibt es künftig einen «drop one position»-Penalty. Wenn ein Fahrer einen anderen zu Sturz bringt, wird eine Long-Lap-Strafe verhängt. Wie bei Marc Márquez in Portimão bei der Kollision mit Miguel Oliveira.
Doch bereits im Sprint am Samstag in Frankreich erinnerten sich die umstrittenen Stewards nicht mehr an diese vereinbarten Maßnahmen.
Es regieren also weiter Willkür, Gutdünken und Ungerechtigkeit.
Alex Rins: «Ich habe nach dem Sprint die TV-Aufzeichnungen studiert und zum Beispiel das Überholmanöver von Marc Márquez bei Pecco gesehen. Das hat in Jerez noch eine ‘drop one position’-Strafe zur Folge gehabt. Aber anscheinend gelten die vereinbarten Vorschriften nicht mehr: offenbar hat sich etwas geändert. Man muss jeweils analysieren, wann so ein umstrittenes Überholmanöver begonnen hat. Wichtig ist, dass alle Fahrer und alle Vorkommnisse gleichbehandelt werden. Aber bisher ist bei den Urteilen einfach keine Konstanz zu sehen.»