Jorge Martin: «Es hätte viel schlimmer sein können»

Jorge Martin äußerte sich am Montagmorgen zu seinen Verletzungen
Nach über zwei Monaten stieg Weltmeister Jorge Martin in Katar wieder auf seine Aprilia RS-GP. Zunächst sah es nach einem erfolgreichen Comeback für ihn aus – in den Trainingssessions und im Sprintrennen zeigte er bereits wieder einen erstaunlichen Speed.
Doch dann folgte im Grand Prix am Sonntag der Albtraum: Neun Runden vor dem Ende kam Martin in Kurve 12 zu Sturz, als er auf dem Kerb zu weit nach außen kam und sein Vorderrad wegrutschte. Dazu kam, dass ihn der direkt nachkommende Fabio Di Giannantonio mit dem Vorderrad seiner Ducati traf. Danach krümmte sich Martinvor Schmerzen, eine lange Gelbphase war die Folge.
Martin wurde daraufhin ins Medical Center gebracht. In der ersten Diagnose hieß es zunächst er habe ein Thoraxtrauma erlitten. Er wurde danach zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht, um eine Computertomographie durchzuführen. Diese ergab zunächst, dass sich Martin sechs Rippenfrakturen im rechten Brustkorb zugezogen hatte. Zudem hatte er eine Pneumothorax-Verletzung erlitten. Davon spricht man, wenn sich Luft im Pleuraspalt zwischen Lunge und Brustkorb gesammelt hat. Bei Martin wurde eine Drainage verlegt, um die Luft abzuführen.
Am Montagmorgen gab es dann ein Update zu Martins Gesundheitszustand: «Jorge Martin hat die Nacht im Hamad General Hospital verbracht. Es gibt keine traumatischen Veränderungen, die das Gehirn, die Halswirbelsäule oder die Unterleibsorgane betreffen. Zu den Rippenbrüchen: Acht Brüche betreffen die hinteren Rippenbögen von der ersten bis zur achten Rippe und drei Brüche wurden an den seitlichen Bögen von der siebten bis zur neunten Rippe festgestellt. Im Zusammenhang mit dem bekannten Pneumothorax wurde auch ein minimaler Pleuraerguss festgestellt (Anmerkung: Bei einem Pleuraerguss sammelt sich vermehrt Flüssigkeit zwischen Rippen- und Lungenfell). Jorge wird noch einige Tage im Hamad International Hospital unter Beobachtung bleiben, bis der Pneumothorax abgeklungen ist», hieß es in einem offiziellen Statement von Aprilia Racing. Aprilia-Rennchef Massimo Rivola ergänzte: «Unsere Gedanken sind in dieser schwierigen Zeit bei Jorge – wir stehen hinter ihm.»
«Ich danke Gott, es hätte viel schlimmer sein können. Ich werde euch auf dem Laufenden halten», postete Martin auf seinem Instagram-Account.
Das Comeback von Jorge Martin endete in einem Desaster. Aufgrund der neuerlichen Verletzung droht im erneut eine lange Pause. Einen Pneumothorax hatte auch Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu im letzten Jahr erlitten, als er in Magny-Cours mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Mauer prallte. Toprak fiel danach wochenlang aus.
Die Verletzungsmisere von Jorge Martin nimmt kein Ende. Am 5. Februar verletzte er sich beim Sepang-Test schwer. Der 27-Jährige erlitt gleich mehrere Knochenbrüche: Er hatte eine Fraktur am 5. Mittelhandknochenkopf der rechten Hand und brach sich außerdem den 3., 4. und 5. Mittelfußknochen links. Trotz der langen Verletzungsliste sah es zunächst danach aus, dass Martin beim Saisonstart in Thailand am Start stehen wird.
Dann verletzte sich Martin Ende Februar vor dem Abflug nach Thailand erneut – dieses Mal beim Supermototraining. Die Diagnose: Verletzung des linken Handgelenks mit Kahnbeinbruch, Bruch der Speiche im linken Unterarm, Fraktur mehrerer Handwurzelknochen links, Bruch des linken Fersenbeins.
Nach den schwierigen Wochen der Genesung und hartem Training wagte Jorge Martin ein Comeback in Katar. Nun folgte der nächste Schock für ihn.
Ergebnisse MotoGP Losail, Grand Prix (13. April):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 41:29,186 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +4,535
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +6,495
4. Johann Zarco (F), Honda, +6,668
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,484
6. Alex Márquez (E), Ducati, +9,764
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +12,895
8. Pedro Acosta (E), KTM, +14,219
9. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +14,368
10. Luca Marini (I), Honda, +15,137
11. Enea Bastianini (I), KTM, +17,459
12. Alex Rins (E), Yamaha, +17,563
13. Brad Binder (ZA), KTM, +17,632
14. Maverick Viñales (E), KTM, +17,800
15. Ai Ogura (J), Aprilia, +18,758
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +26,340
17. Raúl Fernández (E), Aprilia, +26,925
18. Somkiat Chantra (T), Honda, +38,186
– Jorge Martin (E), Aprilia
– Augusto Fernandez (E), Yamaha
– Joan Mir (E), Honda
– Jack Miller (AUS), Yamaha
Ergebnisse MotoGP Losail, Sprint (12. April):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 20:38,304 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +1,577 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +3,988
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +4,369
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +4,593
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +5,099
7. Ai Ogura (J), Aprilia, +10,199
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +10,334
9. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +11,300
10. Maverick Viñales (E), KTM, +12,554
11. Pedro Acosta (E), KTM, +13,676
12. Alex Rins (E), Yamaha, +14,273
13. Enea Bastianini (I), KTM, +14,408
14. Brad Binder (ZA), KTM, +15,459
15. Luca Marini (I), Honda, +15,587
16. Jorge Martin (E), Aprilia, +15,775
17. Raúl Fernández (E), Aprilia, +16,317
18. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +17,922
19. Jack Miller (AUS), Yamaha, +20,274
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +31,106
– Johann Zarco (F), Honda
WM-Stand nach 8 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 123 Punkte. 2. A. Marquez 106. 3. Bagnaia 97. 4. Morbidelli 78. 5. Di Giannantonio 48. 6. Zarco 36. 7. Bezzecchi 32. 8. Quartararo 30. 9. Ogura 29.. 10. Marini 26. 11. Acosta 24. 12. Binder 22. 13. Bastianini 21. 14. Aledeguer 20. 15. Miller 19. 16. Rins 14. 17. Mir 10. 18. Vinales 8. 19. R. Fernandez 5. 20. A. Fernandez 3. 21. Oliveira 2. 22. Savadori 1. 23. Chantra 0. 24. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 148 Punkte. 2.Honda 49. 3. Aprilia 43. 4. KTM 42. 5. Yamaha 41.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 220 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 126. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 126. 4. Red Bull KTM Factory Racing 46. 5. Monster Energy Yamaha 44. 6. LCR Honda Castrol 38. 7. Honda HRC Castrol Team 36. 8. Trackhouse MotoGP Team 34. 9. Aprilia Racing 33. 10. Red Bull KTM Tech3 Racing 29. Prima Pramac Yamaha Racing 24.