Pit Beirer: Was in der MotoGP nicht in Ordnung ist

Von Günther Wiesinger
«Momentan können wir am Freitag keine neuen Teile mehr ausprobieren», ärgert sich KTM-Motorsport Direktor Pit Beirer. Deshalb kämpft er dafür, dass das FP1 nicht mehr für den Aufstieg ins Qualifying 2 zählt.

«Wir haben jetzt sehr viel Freude mit den Sprintrennen, weil es für die Zuschauer und für uns alle Spaß macht und zusätzliche Spannung bringt», erklärte Pit Beirer, der Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG mit den Marken KTM, GASGAS und Husqvarna, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber durch das neue Format für 2023 wird verlangt, dass du am Freitag im ersten Training schon eine ordentliche Rundenzeit hinknallst…»

Deshalb äußern die Fahrer und Techniker der Pierer-Gruppe den Wunsch, das FP1 künftig für eine Stunde als wirklich freies Training abzuwickeln, das dann nicht für den direkten Einzug ins Q2 gewertet wird. Heute könnte ja das FP1 ganz allein schon über die Top-Ten des Freitags entscheiden, wenn es am Nachmittag im FP2 tröpfeln oder regnen sollte oder es extrem heiß wird.

«Wenn das erste einstündige Training am Freitag schon wichtig für das Q2 ist, können wir gar nichts mehr probieren. Wir möchten aber in so einem Training gerne mal einen neuen Flügel, eine andere Schwinge oder eine neue Vordergabel testen», hält Beirer fest. «Momentan können wir nichts mehr probieren. Wir holen die Jungs jetzt nach fast vier Wochen Pause im Juni zurück auf die Strecke, im Sommer sogar nach mehr als fünf Wochen, wir setzen sie auf die Raketen und verlangen, dass sie im FP1 Freitagfrüh nach zehn Minuten eine Rundenzeit liefern. Das gibt es in keiner anderen Sportart. Das ist in der MotoGP nicht in Ordnung, denn das ist ein Hochleistungssport; die fahren mit 180 Puls, also total am Limit. Deshalb sollte man den Jungs zum Start des Wochenendes die Gelegenheit für ein wirklich freies Training ermöglichen, quasi als Warm-up – und nicht eine Zeitenjagd nach zehn Minuten.»

«Falls Wetterkapriolen für den Freitagnachmittag angekündigt werden, bist du unter Druck und musst gleich im ersten Training in der Früh eine Zeit liefern, die dich am besten direkt ins Q2 bringt», hält Beirer fest. «Ich kenne die Gegenargumente. Wenn es aber regnet, ist kein Motorrad auf der Strecke, die Zuschauer an der Strecke bekommen für ihr Geld nichts zu sehen. Aber für die 1000 Zuschauer, die am Freitag in der Früh kommen, muss aber nicht das gesamte Fahrerlager so extrem leiden. Sobald die Zuschauer am Samstag da sind, sind auch die Fahrer auf der Strecke.»

«Ich habe in den letzten sechs Jahren kaum eine Session erlebt, bei der die Fahrer bei Regen an der Box geblieben sind. Denn im Nassen brauchst du mittlerweile eine Regenzeit. Man hat ja heute kaum Regentrainings, du musst aber bei Bedarf im Regen ein Rennen bestreiten. Deshalb befürchte ich nicht, dass am Freitag im ersten Training keiner ausfährt, wenn diese Session nicht für das Q2 gewertet würde», ergänzte Pit Beirer.


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