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Honda-Dilemma: Márquez chancenlos, Beinbruch von Rins

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez beim Rad-an-Rad-Kampf gegen Jack Miller (KTM)

Marc Márquez beim Rad-an-Rad-Kampf gegen Jack Miller (KTM)

Der Mugello-Sprint forderte mit Alex Rins (Schien- und Wadenbeinbruch) bei Honda das nächste Opfer. Und Marc Márquez musste einsehen, dass er keine Chance auf einen Podestplatz hatte.

Nach den Plätzen 9 und 8 am Freitag darf Repsol-Honda-Star Marc Márquez zwar nach der Windschattenfahrt hinter Pecco Bagnaia in Mugello zweimal aus der ersten Reihe losfahren. Doch im ereignisreichen 11-Runden-Sprint fand der Honda-Pilot nicht aus der Mittelmäßigkeit heraus – und traf als Sechster mit einem Rückstand von 3,905 Sekunden im Ziel ein.

Und dann bekamen die Honda-Fahrer die nächste Hiobsbotschaft: Texas-GP-Sieger Alex Rins (Sturz in Runde 4 in Kurve 9 auf Platz 12) wurde mit Verdacht auf einen Schien- und Wadenbeinbruch rechts ins Spital nach Florenz geflogen. Teamchef Lucio Cecchinello begleitete ihn. Nach 18.30 Uhr kam beim Team die Bestätigung für die beiden Frakturen: Rins fällt für die nächsten beiden Grand Prix in Sachsen und Assen aus. Er wird noch heute im Careggi Hospital operiert und musst dann einen externen Fixateur tragen. Sobald der Texas-Sieger transportfähig ist, wird er nach Spanien fliegen und sich dort einer zweiten OP unterziehen. 

Dabei hatte sich der Spanier nach Platz 3 am Freitag große Hoffnungen gemacht. Damit sind zwei der vier Honda-MotoGP-Fahrer verletzt, denn Joan Mir zog sich am Freitag im FP2 eine Verletzung des kleinen Fingers an der rechten Hand zu und wird auch auf den Deutschland-GP verzichten.

Márquez bekräftige am Samstag nach dem Sprint: «Was das Qualifying betrifft, sage ich euch dasselbe, was ich meinem Team gesagt habe: 'Ich verstehe die Vorwürfe nicht.' Und ich werde das auch in Zukunft machen, denn das Verfolgen eines schnellen Fahrers wie Pecco gehört zu meinen Stärken. Außerdem habe ich im Quali gar nicht nach Pecco Ausschau gehalten, sondern nach Bezzecchi, denn ich dachte, Bagnaia hat sein Quali schon beendet. Doch er brauste in der Box noch einmal los. Doch Bezzecchi war nach dem Rausfahren sofort zu schnell für mich, also dachte ich, ich mache diese Runde allein. Dann kam Pecco auf einer heißen Runde, und ich bin in Turn 1 zu weit rausgetragen worden. Glücklicherweise hatte ich dann die Chance, an ihm dranzubleiben. Deshalb habe ich mich während der Auslaufrunde bei ihm bedankt. Ich hatte gar nicht das Ziel in die erste Reihe zu kommen. Unser Plan war nach Platz 8 am Freitag, eine der ersten drei Startreihen anzupeilen.»

«Mir ist also eine gute Quali-Runde gelungen, aber im Sprint sind wir wieder auf unsere natürliche Position zurückgekehrt», stellte der Repsol-Honda-Werkspilot fest, der in der WM an 18. Stelle liegt.
«Als ich mit dem ersten Reifen ins Q2 ging, habe ich gesehen, dass alle Topfahrer jemand im Schlepptau hatten», schilderte Marc. «Ich bin mit allen anderen losgefahren. Bezzecchi klemmte sich hinter Zarco, ich verfolgte Bezzecchi, hinter mir war auch noch jemand. Das ist normal. Auf dieser Strecke ist die Zeitenjagd für uns sehr schwierig, denn die Ducati sind unheimlich schnell.»

Der Sprint forderte mit Alex Rins wieder ein Sturzopfer. Dazu passierte der Vorfall mit Binder und Alex Márquez, Marc Márquez geriet mit Miller aneinander.

Denkt Marc nach seinen drei verletzungsreichen Jahren mehr über die Gefahren des MotoGP-Sports nach als früher?

«Ich sehe das Problem, dass wir heute an einem Rennwochenende vom ersten Freitag-Training volle Attacke gehen», stellt Márquez fest. «Sonst hast du keine Chance. Letztes Jahr haben wir erst im FP3 am Samstag richtig gepusht, wenn die Wetterverhältnisse normal waren. Jetzt geht die Zeitenjagd im FP1 mit einem weichen Hinterreifen los, im FP2 verheizt du zwei neue weiche Hinterreifen. Dann kommt das hektische Qualifying und das Sprintrennen, dazu am Sonntag der Grand Prix, bei dem auch alle am Limit sein werden. Ich glaube, für die Zukunft müssen wir das Format etwas anpassen. Nein, wir müssen das Sprintrennen nicht wieder entfernen. Aber vielleicht sollten wir am Freitag einfach zwei freie Trainings haben und dann einfach alles auf den Samstag konzentrieren. Momentan fahren alle Piloten die ganze Zeit am Limit. Und es ist unbestritten, dass wir viele Verletzte haben. Ich hoffe das Beste für Rins, denn ich weiß, dass er mit dem Helikopter weggeflogen wurde.»

MotoGP-Ergebnis Sprint, Mugello (10.6.):

1. Bagnaia, Ducati, 11 Runden
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,369 sec
3. Martin, Ducati, + 0,952
4. Zarco, Ducati, + 1,009
5. Marini, Ducati, + 3,668
6. Miller, KTM, + 3,772
7. Marc Márquez, Honda, + 3,905
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,062
9. Bastianini, Ducati, + 6,431
10. Quartararo, Yamaha, + 6,458
11. Binder, KTM, + 6,458
12. Oliveira, Aprilia, + 6,672
13. Viñales, Aprilia, + 7,930
14. Di Giannantonio, Ducati, + 11,508
15. Pirro, Ducati, + 14.344
16. Morbidelli, Yamaha, + 16,666
17. Nakagami, Honda, + 16,725
18. Savadori, Aprilia, + 17,247
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 21,596
20. Augusto Fernández, KTM, + 35,212
21. Folger, KTM, + 46,189

WM-Stand nach 11 von 40 Rennen:

1.Bagnaia, 106 Punkte. 2. Bezzecchi 102. 3. Martin 87. 4. Binder 81. 5. Zarco 72. 6. Marini 59. 7. Miller 53. 8. Viñales 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 44. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Marc Márquez 15. 19. Pedrosa 13. 20. Folger 7. 21. Pirro 5. 22. Petrucci 5. 23. Mir 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández 3. 26. Bradl 2. 27. Bastianini 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 186 Punkte. 2. KTM 107. 3. Aprilia 82. 4. Honda 76. 5. Yamaha 58.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing 161 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 159. 3. Red Bull KTM Factory Racing 134. 4. Ducati Lenovo Team 117. 5. Aprilia Racing 93. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 20.

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