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Brad Binder: «Platz 2 oder 3? Ich wollte gewinnen»

Von Manuel Pecino
Brad Binder (28) lässt sich nicht so schnell aus dem Konzept bringen

Brad Binder (28) lässt sich nicht so schnell aus dem Konzept bringen

Was Red Bull-KTM-Werksfahrer Brad Binder braucht, um 2024 die Top-3 der WM-Tabelle zu attackieren, und wie er zu den «track limits» und der achtköpfigen Ducati-Armada im MotoGP-Feld steht.

Hinter den drei Ducati-Stars Francesco «Pecco» Bagnaia, Jorge Martin und Marco Bezzecchi beendete Brad Binder die MotoGP-Saison 2023 auf Gesamtrang 4. Der Südafrikaner sammelte zwei Sprintsiege und total fünf GP-Podestplätze, wobei er beim Saisonfinale in Valencia erst nachträglich in die Top-3 vorrückte, nachdem Fabio Di Giannantonio wegen seines zweiten Reifendruck-Vergehens eine Drei-Sekunden-Strafe kassiert hatte.

Bei der Dutch TT war es anders, damals fiel KTM-Ass Binder aus den Podiumsrängen, nachdem er in der letzten Runde die Sensoren für das Überschreiten der Streckenbegrenzung ausgelöst hatte und deshalb um einen Platz nach hinten versetzt wurde – keine 24 Stunden nach einem ähnlichen Regelverstoß im Sprint von Assen (Long-Lap-Penalty für mehrfaches Überschreiten der «track limits» in eine 3-Sekunden-Zeitstrafe umgewandelt, weil die Strafe erst in der letzten Runde fällig geworden war).

Brad, wir müssen kurz über das «Grün» sprechen, denn wegen Überschreiten der «track limits» in der letzten Runde hast du in Assen im Sprint und Hauptrennen gleich zweimal einen Podestplatz verloren. Aus demselben Grund wurdest du in Buriram um einen Platz hinter Pecco Bagnaia auf Rang 3 strafversetzt. Würdest du diese Regel für die letzte Rennrunde am liebsten streichen?

Ich würde sie zu meinem eigenen Vorteil streichen. Ich verstehe es, klar, aber ich glaube, dass man es überdenken sollte, weil ich in meinem Fall alle drei Male, für die ich bestraft wurde, absolut nichts gewonnen hatte. Vor allem beim letzten Mal, da habe ich sogar Zeit verloren. Natürlich verstehe ich aber die Regeln, es macht mir nichts aus.

Du hast tatsächlich nicht besonders verärgert darauf reagiert.

Die Sache ist die: Mir war es egal, ob ich Zweiter oder Dritter war, ich wollte gewinnen. Letztendlich habe ich so oder so nicht gewonnen, daran hat die Strafe nichts geändert.

In der Endabrechnung der MotoGP-WM 2023 bist du Vierter geworden, als bester Nicht-Ducati-Pilot. Was brauchst du, um dieses Ergebnis 2024 zu verbessern?

Ich glaube, die Hauptsache ist, dass es zwei oder drei Jungs waren, mit denen ich das gesamte Jahr über gekämpft habe. Natürlich waren es in einigen Rennen auch andere, aber diese drei Jungs vor mir waren immer dabei, immer in den Top-5, sie haben immer um das Podium und den Sieg gekämpft. Ich muss mich mehr in dieser Gruppe aufhalten und weniger hinter ihnen. Ich muss öfter vor ihnen sein als umgekehrt.

Und was brauchst du, damit das gelingen kann?

Für mich ist klar, was wir brauchen. Wir brauchen mehr Hinterrad-Grip im Kurveneingang und in der Beschleunigung. Wenn wir das finden, sind wir dabei.

Bist du der Ansicht, dass acht Ducati im 22-Fahrer-Feld zu viele sind?

Das ist mir egal, deshalb ändert sich mein Leben nicht. Letzten Endes ist die MotoGP die Klasse für die schnellsten Fahrer der Welt auf den besten Maschinen. Auf welchem Motorrad auch immer, du versuchst einfach ganz vorne zu sein. Ich ziehe es wirklich immer vor, mir über mich selbst Gedanken zu machen und das war’s. Am Ende des Tages bringt es dir auf der Strecke ja nichts, wenn du dich um diese Dinge kümmerst.

Du teilst diese doch weit verbreitete Meinung also nicht, dass die Ducati-Armada im Feld gerade auch zahlenmäßig zu übermächtig ist?

Klar stehen viele Ducati in der Startaufstellung, sie stellen fast die Hälfte des Feldes. Aber würde sich irgendetwas ändern, wenn dem nicht so wäre?

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