Formel 1: Erster Alpine-Fahrer steht fest

Oliveira: «Mit Tennisschläger unterwegs»

Von Werner Jessner
Miguel Oliveiras erste Runden mit der 2024er-Trackhouse-Aprilia verliefen vor allem optisch spektakulär. Er sieht Potenzial – und spürt deutliche Unterschiede zum 2022er-Bike, das er letzte Saison fuhr.

Was ist denn das da hinten? Miguel Oliveira bekam für einen Teil seiner Sessions ein sogenanntes Aero-Rake ans Heck seine Aprilia RS GP geschnallt. Man kennt diese Vorrichtungen aus der Formel 1: Sie messen den Luftdruck an unterschiedlichen Punkten hinter dem Fahrzeug, was den Aerodynamikern ermöglicht, sich ein präzises Bild des Luftstroms zu machen.

Doch neben Daten sammelte der Portugiese am heutigen ersten Testtag auch Eindrücke von der Charakteristik des neuen Bikes: «Ich habe nicht nur Teile getestet, sondern auch intensiv in das neue Bike reingehört: Wie fühlt es sich an, wie will es gefahren werden? Zusätzlich ist das Reifen-Management am ersten Tag nicht einfach. Man verheizt also zu Beginn ein paar, von denen man weiß, dass sie nicht so gut funktionieren.» Und auch er bestätigt einen Grundtenor aller Piloten: «Rundenzeiten sind am ersten Tag nicht aussagekräftig. Aber einige Jungs haben schon erstaunlich fest Gas gegeben!»

Seine persönliche schnellste Runde drehte der Portugiese gegen Mittag, als er zum ersten Mal weiche Reifen aufgezogen hatte und lag damit nahezu zeitgleich mit Markenkollegen Aleix Espargaró im Mittelfeld. «Danach begannen wir, weitere Teile zu probieren. Das kann gut gehen, muss es aber nicht. Gleichzeitig werden die Reifen älter. Selbst wenn sich die Verbesserungen gut anfühlen, spiegeln das die Zeiten nicht notwendigerweise wider.»

Wie groß ist der Unterschied zwischen dem 2022er-Bike, das er letzte Saison zur Verfügung hatte, und dem aktuellen Bike Jahrgang 2024? Miguel, wie aus der Pistole geschossen: «Das neue Bike generiert so viel mehr Anpressdruck! Es hat mehr Leistung. Das Feedback ist anders. Man muss seine Sinne neu kalibrieren. Ich habe mit meinem Standard-Setting begonnen und sofort kapiert, dass das Bike nicht da ist, wo es sein sollte. Da ging die Arbeit schon los.»

Hier kommt die Arbeit der Crew ins Spiel: «Man muss sehr genau darauf achten, eine gesunde Basis zu haben, bevor man sich in Details stürzt. Es geht darum, Dinge voneinander zu trennen und zu einer effektiven Lösung zu kommen.»

Wie fühlte es sich an, mit den Aero-Rakes am Heck zu fahren? Oliveira lacht: «Mit diesem Tennisschläger da hinten drauf? Nicht toll. Man spürt ihn deutlich. Aber immerhin haben wir jetzt die Daten. Das ist das Wichtigste.»

Vielleicht noch wichtiger: Ein kleiner Crash am Vormittag, bei dem er wieder auf seine lädierte Schulter flog, verlief glimpflich.

MotoGP-Test Sepang, Dienstag (6. Februar):

1. Martin, Ducati, 1:57,951 min
2. Acosta, KTM, + 0,269 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,277
4. Di Giannantonio, Ducati, + 0,374
5. Bastianini, Ducati, + 0,406
6. Viñales, Aprilia, + 0,519
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,591
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,654
9. Marc Márquez, Ducati, + 0,670
10. Zarco, Honda, + 0,719
11. Rins, Yamaha, + 0,765
12. Binder, KTM, + 0,773
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,787
14. Mir, Honda, + 0,790
15. Oliveira, Aprilia, + 0,799
16. Bagnaia, Ducati, + 0,862
17. Marini, Honda, + 1,018
18. Miller, KTM, + 1,097
19. Crutchlow, Yamaha, + 1,186
20. Nakagami, Honda, + 1,261
21. Augusto Fernández, KTM, + 1,592
22. Raúl Fernández, Aprilia, + 2,169
23. Pirro, Ducati, + 2,451

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