Die MotoGP kommt zurück nach Ungarn

Ezpeleta: MotoGP bleibt bei 11 Teams & 22 Fahrern

Von Thomas Kuttruf
Carlos Ezpeleta: Glaubt an das Format mit maximal 22 MotoGP-Piloten

Carlos Ezpeleta: Glaubt an das Format mit maximal 22 MotoGP-Piloten

Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erklärt Dorna-Manager Carlos Ezpeleta , warum man auch auf längere Sicht nur mit elf Teams agieren will. Und was das Limit für den möglichen Neueinsteiger BMW bedeutet.

Im aktuellen Gefüge der MotoGP herrscht seit dem Ausstieg von Suzuki als dritter Instanz aus Japan mit Ablauf der Saison 2022 ein Verhältnis von 3:2 zugunsten der europäischen Werke Aprilia, Ducati und KTM. Die fünf aktiven Hersteller sind jeweils über ein offizielles Werksteam vertreten.

Dazu kommen auch im nächsten Jahr sechs unabhängige Kundenteams. Während Honda, Yamaha, Aprilia und KTM jeweils einen Satelliten mit durch den Kalender nehmen, versorgt Ducati auch weiterhin zwei Mannschaften mit der Desmosedici.

Gresini Racing wechselte erst 2022 auf die Rennmotorräder aus Bologna. Davor erledigte das Team noch unter Gründer Fausto Gresini bis zum vollständigen Werkseinsatz von Aprilia den Auftritt für den Hersteller aus Noale. Gleichfalls präsent in der Moto2 (mit Albert Arenas und Manuel Gonzalez) sowie in der MotoE-WM ist die von Nadia Padovani geleitete Struktur einer der großen Institutionen des Fahrerlagers.

Gleiches gilt für VR46-Racing, dessen Status sich allein durch MotoGP-Ikone und Teameigner Valentino Rossi erklärt. Zunächst ab 2021 mit nur einem Fahrer und ab 2022 dann als klassische Struktur mit zwei Piloten aktiv, steht das von Alessio Saluccio und Pablo Nieto geleitete Team zu den wertvollsten Teams im Paddock. Nicht nur dort, wo Rossi live vor Ort ist, funktioniert die «46» als Zuschauermagnet.

m Gespräch mit Carlos Ezpeleta, der sich für den spanischen Rechteinhaber um die kommerzielle Vermarktung kümmert, bestätigte der Dorna-Spitzenmanager die jetzige Aufstellung auch als Rezept der Zukunft. «Wir sind uns einig, die Vision der MotoGP besteht auch weiterhin aus elf Teams und 22 Piloten. Die Erfahrung, auch nach dem Ausstieg von Suzuki, hat uns gezeigt, dass wir hiermit die besten Voraussetzungen haben.»

Der Sohn des Dorna-Gründers Carmelo Ezpeleta nennt hierfür klare Gründe: «Fakt ist, bereits heute besitzen wir mit der Struktur einen gewaltigen Schatz, den wir noch gar nicht komplett gehoben haben. Die heute 22 aktiven Piloten, sie alle stehen für 22 unglaubliche gute Geschichten. Wir sehen unfassbare Action in bis zu 44 Rennen. Und ich denke, wir stecken schon jetzt in einer riesigen Herausforderung, diese Geschichten bestmöglich zu erzählen. Mit 24 Akteuren wäre diese Aufgabe noch größer.»

Und was bedeutet diese Aussage für die Anzahl der Hersteller? Ezpeleta erklärt: «Am Ende geht es uns um die Qualität der elf Teams. Ob diese von fünf oder sechs Herstellern gestellt werden, ist eine andere Sache. Es ist aber kein Geheimnis, dass unsere Priorität derzeit bei fünf Herstellern liegt. Das bedeutet nicht, dass wir den Eintritt eines sechsten Herstellers verhindern wollen – aber es heißt, ein weiterer Hersteller müsste mit einem der elf Teams arbeiten. Elf Teams – 22 Piloten, das ist fix.»

Damit ist klar: Rechteinhaber und Promoter Dorna wird in den nächsten Jahren nicht zu dem ursprünglichen Schema mit 24 Plätzen in der Startaufstellung zurückkehren. Sollte sich eine weitere Marke, und hier ist die Rede des Kandidaten BMW, zum Einstieg in die Zweirad-Königsklasse entscheiden, dann müsste BMW ein bestehendes Team für die die Rolle als offizielle Werksmannschaft gewinnen.

Oder aber – eines der fünf agierenden Werke zieht zurück. Da alle Hersteller aktiv an den ab 2027 neuen technischen Bestimmungen mitgewirkt haben und ihr Interesse an der nächsten MotoGP bekundet haben, stehen derzeit alle Vorzeichen auf Stabilität. Die Verträge zwischen den Herstellern und Rechteinhaber Dorna werden jeweils über fünf Jahre getroffen. Die Laufzeiten der Vereinbarungen zwischen den Herstellern und Teams sind dagegen individuell.

Sollte in der BMW-Konzernzentrale die strategische Entscheidung für einen MotoGP-Einstieg fallen, dann müssen die Bayern über eine der bestehenden Satelliten-Strukturen einsteigen. Hält die Dorna an ihrer Strategie festhalten, dann würde ein Einstieg von BMW immer nur mit zwei Plätzen eines bereits operierenden Teams über die Bühne gehen.

In jedem Fall, auch bei BMW würde ein Einstieg nach dem Durchlauf aller Instanzen frühestens 2027, nach Einschätzung auch von Experten aufgrund der benötigten Vorlaufzeit eher später, stattfinden können.

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