Valentino Rossi sucht das Glück

Pecco Bagnaia (5.): «Hatte nie Zweifel am Q2-Einzug»

Von Thomas Kuttruf
Souverän: Pecco Bagnaia beendete das Zeittraining als Fünfter

Souverän: Pecco Bagnaia beendete das Zeittraining als Fünfter

An einem typischen Inseltag behielt Pecco Bagnaia die Ruhe. Der Ducati-Werksfahrer spulte sein Programm ab – am Ende der einzigen Session am Freitag landete der MotoGP-Weltmeister direkt hinter Jorge Martin auf Platz 5.

Es war ein außergewöhnlicher MotoGP-Tag – wenn auch ein gewöhnlicher Tag auf einer Insel. Während es am Vormittag so heftig regnete, dass sich kein Rad auf der Rennstrecke drehte, fanden die Akteure am Nachmittag gute Bedingungen vor. Weltmeister Pecco Bagnaia, der am Ende der einzigen Session auf einem soliden fünften Platz lag, gab sogar zu Protokoll: «Dass wir am Morgen nicht fahren können, das dachte ich bereits beim Verlassen des Hotels. Umso erstaunlicher war der Nachmittag. Für mich war es die beste Session überhaupt hier. Es ging kaum Wind und ich habe den Grip als fantastisch empfunden.»

Komplett glücklich war der Ducati-Werksfahrer dennoch nicht, was den Zustand der Strecke betrifft: «So gut der neue Asphalt auch haftet, da draußen war es dennoch sehr wellig. Es gibt etliche Bodenwellen.»

Zunächst hatte das einstündige Zeittraining wenig erbaulich begonnen. Bagnaia schilderte die Anfangsphase: «Gleich zu Beginn hatte ich ein kleines technisches Problem mit dem Bike und ich habe früh die Maschine gewechselt. Zugleich hatte ich auch gesehen, dass Jorge mit dem Crash ein Problem hatte. Ich dachte mir – sollte ich ein Problem bekommen, keine gute Zeit zu schaffen bevor es wieder anfängt zu regnen, dann bin ich auf jeden Fall nicht alleine.»

Doch es blieb trocken und im Laufe der Session etablierten sich die beiden Führenden der Weltmeisterschaft souverän unter den zehn schnellsten Piloten. Während es von außen aufgrund der scheinbar nicht stabilen Bedingungen nach einer hektischen Sitzung für die Startnummer 1 aussah, erlebte Bagnaia das wichtige Training anders. «Für mich war es eine sehr beruhigende Session. Bereits nach den ersten Runden mit dem zweiten Bike hatte ich keinen Zweifel, dass wir im Q2 sein werden. Ich konnte mich konstant steigern und das Gefühl war ausgezeichnet.»

Der WM-Zweite weiter: «Wir haben sehr schnell verstanden, was zu tun ist und mit jedem Turn die richtigen Schritte gemacht. Mit dem ersten Satz weicher Reifen war die Pace sehr gut. Ich hatte dann sogar noch Pech mit gelben Flaggen und meine zweite Runde musste ich abbrechen. Speziell hier ist für gewöhnliche die zweite fliegende Runde deutlich besser, mindestens drei Zehntel, denn es braucht etwas länger, bis der Hinterreifen die volle Leistung hat.»

Die weiteren Aussagen des Italieners zur Abstimmung seines Renners decken sich mit dem Ergebnis. Denn mit den Marquez-Brüdern landete zwei Piloten einer Vorjahres-Ducati auf den besten Plätzen. Bagnaia: «Die GP23 hat ein wenig mehr Traktion. Wir haben unsere Balance stärker auf das Vorderrad ausgerichtet. Nun geht es darum, dass wir uns auch in diese Richtung bewegen. Wir wissen also, was zu tun ist.»

Ein zufriedener, aber völlig erschöpfter Pecco Bagnaia verließ das Medien-Debrief mit den Worten: «Es ist sonderbar. Ich dachte ich hätte den Jet-leg gut überstanden. Auch im Zeittraining war ich voller Energie, aber direkt danach war ich komplett erschlagen.»

Während das Ducati-Ass Bagnaia voller Selbstvertrauen und mit großer Ruhe den fünften Platz belegt, scheiterte Teamkollege Enea Bastianini. Dem WM-Dritten fehlten am Freitag als 16. knapp eine Sekunde auf die Spitze und 0,7 Sekunden auf Pecco Bagnaia.

Ergebnisse MotoGP Zeittraining, Phillip Island (18. Oktober):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 1:27,770 min
2. Alex Márquez (E), Ducati +0,102 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Ducati +0,188
4. Jorge Martín (E) Ducati +0,197
5. Francesco Bagnaia (I) Ducati +0,243
6. Maverick Vinales (E) Aprilia +0,390
7. Brad Binder (ZA) KTM +0,495
8. Fabio Di Giannantonio (I) +0,542
9. Franco Morbidelli (I), Ducati +0,550
10. Alex Rins (E) Yamaha +0,658
11. Fabio Quartararo (F) Yamaha +0,673
12. Jack Miller (AUS) KTM +0,699
13. Pedro Acosta (E) KTM, +0,758
14. Johann Zarco (F) Honda +0,806
15. Augusto Fernandez (E) KTM, +0,858
16. Enea Bastianini (I) Ducati +0,989
17. Joan Mir (E), Honda +1,003
18. Aleix Espargaró (E) Aprilia +1,012
19. Luca Marini (I), Honda +1,050
20. Takaaki Nakagami (J) Honda +1,523
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia +2,099
22. Raúl Fernández (E) Aprilia +2,288

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