MotoGP: Rückkehr von Alex Marquez ungewiss

Held aller Thailänder Chantra: «Die Fans fahren mit»

Von Thomas Kuttruf
Somkiat Chantra vor dem offiziellen Start seiner MotoGP-Karriere

Somkiat Chantra vor dem offiziellen Start seiner MotoGP-Karriere

Thailand ist mehr denn je im MotoGP-Fieber. Nach der Präsentation der Weltmeisterschaft in Bangkok, geht es nun erstmals in der MotoGP-Geschichte mit einem Landsmann um WM-Punkte. Somkiat Chantra lacht – und bleibt cool.

Für alle 22 MotoGP-Piloten – wobei ausgerechnet Weltmeister Jorge Martin von Ersatz- und Testfahrer Lorenzo Savadori ersetzt werden muss – ist das erste GP-Wochenende des Jahres außergewöhnlich. Für Somkiat Chantra ist der Auftakt zugleich der Beginn einer neuen Ära. Der Aufstieg in die höchste Liga des Motorradsports adelt den Thailänder nicht nur als gereiften Könner, zugleich ist der Honda-Fahrer der erste Botschafter seiner Nation auf der Bühne der MotoGP.

Bereits im vergangenen Herbst war der Chang-Circuit in Buriram, unweit vom Heimatort Chantras, bestens besucht. Für das anstehende Rennwochenende soll der ultimative Ansturm auf den Rennplatz erfolgen. Erst wenn sich Somkiat Chantra am Samstag beim Sprintrennen erstmals in den Wettkampf wirft, ist die Zweiradnation glaubwürdig beim internationalen MotoGP-Konzert dabei.

Der Sportler selbst nimmt den Trubel mit großen Augen als wertvolle Unterstützung an. Chantra: «Ich kann nicht sagen, ob die Unterstützung der vielen Menschen jetzt noch gewaltiger ist – denn sie haben mich schon immer unglaublich angefeuert. Mir bedeutet diese breite Hilfe sehr viel. Es ist nichts, was neben mir steht, die Fans fahren mit. Sie sind an Bord und geben mir Energie. Ich empfinde diese Massen nicht als Störung, im Gegenteil. Mich in der Früh der Strecke zu näher ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl.»

Als MotoGP-Rookie kann der Thailänder jede Unterstützung gebrauchen. Während Chantra in der Moto2-WM bereits auf dem Siegerpodest stand und auch beim letzten Thailand-GP vor der jubelnden Menge ums Podium kämpfte, ist die sportliche Realität nach dem Aufstieg eine andere. Der 26-Jährige entschloss sich für das Ausdauer-Prinzip. An fünf Fahrtagen in Sepang kreiste die LCR-Kunden-Honda mit der Startnummer 35.

Runde um Runde arbeitete sich der Neuling durch die komplexe MotoGP-Honda und ließ sich dabei nicht von den anderen Rookies Fermin Aldeguer (Gresini) und Ai Ogura (Trackhouse) aus dem Tritt bringen. Was nichts daran änderte – nach insgesamt acht Tagen mit der Honda RC213V rangierte Chantra mit 1,6 Sekunden auf dem letzten Rang der MotoGP-Stammbelegschaft.

Einen Tag vor dem aus Chantras Sicht epischen Event schilderte der Nachfolger von Taka Nakagami bei LCR-Honda seinen aktuellen Leistungsstand: «Bislang läuft die Arbeit mit Honda sehr ruhig und gleichmäßig. Wir haben versucht, Schritt für Schritt zu arbeiten, und ich bin sehr dankbar, dass die Mannschaft so viel Erfahrung und Größe hat. Realistisch bin ich bereits bei über 90 Prozent angekommen und ich denke, wir können über das Wochenende in Buriram die Lücke bis zu 100 Prozent schließen.»

Voll des Lobes ist der Rookie dabei in erster Instanz für seinen direkten Teamkollegen. Chantra: «Ich habe zu Zugang zu allen Daten und allen Mitarbeiter, auch mit Mir und Marini tausche ich mich aus, aber das Verhältnis zu Johann Zarco ist noch deutlich enger. Er ist außergewöhnlich und ich habe ihm schon jetzt viel zu verdanken. Er ist der optimale Partner für meine Aufgabe. Johann redet viel mit mir und mit ihm habe ich auch mit Abstand am meisten Zeit auf der Strecke verbracht. Er coacht in allen Bereichen.»

Der Chang International Circuit in Buriram ist für maximal 100.000 Zuschauer ausgelegt. Weniger Menschen werden es nicht sein, die an den Renntagen alles dafür geben würden, mit dem Rennfahrer aus Chon Buri und der LCR-Honda um den Kurs zu fliegen.

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