MotoGP: Toprak versteht Jorge Martin

US-GP: Rückkehr auf die moderne Texas-Achterbahn

Von Thomas Kuttruf
Am kommenden Wochenende trifft sich die MotoGP-Elite zur zwölften Ausgabe des US-Grand-Prix in Austin/Texas. Der berühmt-berüchtigte Rennkurs im großen Cowboy-Staat verdient eine eigene Betrachtung.

Berühmt deshalb, weil der Kurs trotz seiner Fertigstellung im Jahr 2012 zu den modernsten Rennstrecken überhaupt zählt und dennoch ein spektakuläres Layout mit dem Charakter einer «old school»-Piste bietet. Das liegt auch am außergewöhnlichen Höhenunterschied, den das Asphaltband auf 5513 Metern überwindet. Der Anstieg am Ende der Zielgeraden gleicht dem Beginn einer Achterbahnrunde. Insgesamt sind 40 Höhenmeter zu überwinden.

Berüchtigt ist der Kurs zugleich für die körperliche Herausforderung. Hauptverantwortlich sind hier zwei Passagen des Circuit of the Americas. Zum einen gleicht die über einen Kilometer lange Passage zwischen den Kurven 3 und 9 einem nicht enden wollenden Lindwurm mit wechselnden Radien. Selbst MotoGP-Profis feilen hier lange an der richtigen Speed-Dosis – und lernen, was es heißt, trainierte Schultern und Arme zu haben. Speziell über eine Renndistanz ist das unentwegte Umwuchten der Prototypen ein Kraftakt erster Güte, der entsprechend auch die Konzentration angreift.

Und – neben 13 weiteren Kurven – wäre da noch die ein Kilometer lange Gegengerade, die sich bergab auf einen Linkshaken zuwindet, der im ersten Gang genommen wird und die MotoGP-Piloten in eine brutale Verzögerungsphase zwingt. Rund 250 km/h müssen vor Turn 12 vernichtet werden. Auf das anspruchsvolle Timing und die immense Belastung für den Vorderreifen fordert die Stelle auch viele Sturzopfer.

Plus: Der Circuit wird zwar von allen Fahrern und bis zu 120.000 Zuschauern für das Sensations-Layout geliebt, doch auch zuweilen für die unzähligen Unebenheiten gehasst. Allen Rennfahrzeugen bereitet die Oberfläche seit Jahren Probleme und Austin stellt damit auch die Techniker vor eine der komplexesten Aufgaben im Rennkalender. Durch die Existenz aller Art von Kurven, der hohen Kräfte, die im Chassis wirken, und den Hoppe-Charakter ist hier der größte Abstimmungskompromiss gefragt.

Ein großer Vorteil der von Hermann Tilke entworfenen Rennstrecke ist die hohe Wettersicherheit. Ausnahmslos alle MotoGP-Rennen fanden bislang auf trockener Piste statt.   Eine weitere Besonderheit: «COTA» ist das Land der Spanier: 10 der 11 Rennen in der MotoGP gewannen Spanier – wobei sich die Erfolge auf nur drei Piloten verteilen: Marc Marquez, Alex Rins und Maverick Vinales. Einziger Nicht-Spanier, der in Austin gewinnen konnte: Enea Bastianini (2022).

Mit sieben Siegen ist Marc Marquez unangefochtener «Mr. America», doch nicht zu unterschätzen ist auch Alex Rins, der es in seiner Karriere bereits sechsmal auf das Podium in Texas schaffte. Yamaha und KTM schafften es auf der Rodeo-Piste bereits auf das Podest – ganz oben standen beide Hersteller hier aber noch nicht. Während Yamaha bereits auf anderen Pisten in den Staaten triumphierte, sind nur die Österreicher als jüngste MotoGP-Einheit noch sieglos in Amerika.

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