Harley-Davidson: Eigene Serie in der MotoGP

Ein Feuerwerk von Fabio Quartararo: Mehr ging nicht

Von Ivo Schützbach
Die Story am Samstag: Fabio Quartararo (20) gegen Marc Marquez

Die Story am Samstag: Fabio Quartararo (20) gegen Marc Marquez

Fünf Runden kreuzte Polesetter Fabio Quartararo mit seiner Yamaha M1 in Le Mans als Führender den Zielstrich, dann wurde er im MotoGP-Sprint von drei Ducati-Piloten nach und nach kassiert. Platz 4 ist dennoch stark.

Sobald sich Fabio Quartararo in Le Mans außerhalb der Box blicken lässt, in der Pitlane oder im Fahrerlager, stimmen die Fans Sprechchöre an. Wer nicht hier ist, kann sich nur schwer vorstellen, wie die Franzosen ihre Nationalhelden anfeuern und hochleben lassen.

Als Quartararo im Qualifying Marc Marquez in letzter Sekunde die Pole-Position mit einer Rekordrunde entriss, bebte der Circuit Bugatti, an dem schon am Samstag über 100.000 Fans versammelt sind.

Als Fabio im Sprintrennen zwar den Start gegen Marc Marquez verlor, sich in den ersten Kurven aber zurück an die Spitze kämpfte, kannte der Jubel keine Grenzen. Die ersten fünf Runden kreuzte das Yamaha-Aushängeschild den Start-Ziel-Strich als Führender, dann musste er gegen die Ducati-Übermacht Federn lassen.

In Runde 6 von 13 ging Marc Marquez an Quartararo vorbei, in Runde 8 Alex Marquez und in Runde 10 Rookie Fermin Aldeguer. Im Ziel war der Franzose Vierter, 2,84 sec hinter dem Sieger und neuen WM-Führenden Marc Marquez.

«Wir wissen, dass ein Rennen für uns viel schwieriger ist, weil da jedes Detail zählt», sagte Polesetter Quartararo. «Über eine schnelle Runde zählt es mehr, dass du etwas verrückt bist und präzise fährst – das war eine gute Runde, auch wenn ich in Kurve 9 fast gestürzt bin! Mit unserem Motorrad ist es entscheidend, dass wir weit vorne starten. Wir haben weder die meiste Leistung noch den besten Grip, auch bei der Aerodynamik fehlt es. Aus der ersten oder zweiten Startreihe zu kommen, macht für uns einen großen Unterschied. Wir wissen, dass eine schnelle Runde eine Stärke von uns ist, also muss ich maximal pushen, um es in die erste Startreihe zu schaffen.»

Als Marc Marquez nach dem Qualifying an die Ducati-Lenovo-Box zurückkehrte, er war um 0,118 sec überrumpelt worden, sagte er zu seiner Crew, dass es unmöglich gewesen sei, es besser zu machen als Quartararo.

Dieses Kompliment gab der Weltmeister von 2021 nach dem neunten Sieg von Marc in dieser Saison zurück – kein anderer Fahrer hat je sechs Sprintrennen in Folge gewonnen.

«Als ich in die MotoGP kam, nannten sie mich einen Samstagsfahrer, das Quali war immer meine Stärke», schmunzelte Fabio. «Das ist großartig und positiv. Wir haben jetzt aber auch im Rennen ein ordentliches Level erreicht. Ich muss immer noch ständig alles geben, weil es uns nach wie vor an Motorleistung fehlt. Uns gelingen aber Schritte vorwärts. Natürlich wünsche ich mir als Fahrer, dass diese Schritte schneller kommen – ich kenne mein Potenzial und weiß, wie schnell ich fahren kann. Und ich weiß auch, was uns fehlt, um mit Alex und Marc zu kämpfen. Wir sind enttäuscht über Platz 4, was ich positiv bewerte. Es ist gut, wenn ich viele Runden hinter solchen Fahrern bleiben kann, dann sehe ich genau, woran es uns mangelt. Und ich weiß, dass meine Informationen für das Team korrekt sind.»

Als WM-Sechster ist Quartararo Best of the Rest, es liegen ausschließlich Ducati-Piloten vor ihm.

Ergebnisse MotoGP Le Mans, Sprint (10. Mai):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 13 Runden in 19:49,022 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +0,530 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +2,164
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,840
5. Maverick Viñales (E), KTM, +5,285
6. Johann Zarco (F), Honda, +7,939
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,367
8. Alex Rins (E), Yamaha, +8,930
9. Joan Mir (E), Honda, +9,858
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +11,599
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +12,238
12. Luca Marini (I), Honda, +12,458
13. Enea Bastianini (I), KTM, +12,540
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,610
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, +13,752
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +15,381
17. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +15,904
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +27,507
19. Pedro Acosta (E), KTM, +28,342
20. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +44,807
– Brad Binder (ZA), KTM, 9 Runen zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 11 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 151 Punkte. 2. A. Marquez 149. 3. Bagnaia 120. 4. Morbidelli 84. 5. Di Giannantonio 66. 6. Quartararo 56. 7. Zarco 47. 8. Ogura 37. 9. Bezzecchi 36. 10. Acosta 33. 11. Aldeguer 32. 12. Binder 32. 13. Marini 32. 14. Viñales 29. 15. Bastianini 28. 16. Miller 19. 17. Rins 19. 18. Mir 12. 19. R. Fernandez 6. 20. A. Fernandez 3. 21. Oliveira 2. 22. Savadori 1. 23. Chantra 0. 24. Nakagami 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 197 Punkte. 2. Yamaha 68. 3. KTM 63. 4. Honda 60. 5. Aprilia 53.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 271 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 181. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 150. 4. Monster Energy Yamaha 75. 5. Red Bull KTM Factory Racing 65. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 57. 7. LCR Honda 47. 8. Honda HRC Castrol Team 44. 9. Trackhouse MotoGP Team 43. 10. Aprilia Racing 37. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 24.

 

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