Bezzecchi: «Manchmal zweifelt man an sich selbst»

Marco Bezzecchi
Marco Bezzecchi hat mit dem Triumph im Grand Prix von Silverstone in seinem bis dahin durchwachsenem Einstandsjahr bei Aprilia für ein Highlight gesorgt. In der WM-Tabelle steht «Bezz» vor dem MotoGP-Event in Aragon mit 69 Punkten auf Rang 7.
Sein Party-Move nach dem Sieg im «Home of British Motor Racing» war ungewöhnlich und hat für viele Lacher gesorgt. Dazu erklärte der Mann aus Rimini: «Die Feier war eher eine alberne Aktion. Matteo Baiocco (Aprilia Riding Coach; Anm.) und ich hatten uns ein Video von einem Typen angesehen, der diese Bewegungen machte, und ich habe dann gesagt: ‘Den Typen mache ich nach’.»
Am vergangenen Wochenende war Bezzecchi wie Teamkollege Jorge Martin beim Aprilia-All-Stars-Event in Misano für seinen Arbeitgeber im Einsatz. Er chauffierte Gäste auf dem Superbike-Zweisitzer über die Piste und wurde von den Fans gefeiert. Der Italiener aus der VR46-Akademie von Valentino Rossi gestand gegenüber Sky Italia mit Blick in den Rückspiegel: «Es war nicht einfach, allein die Entwicklung der Aprilia anzuführen.»
«Es war auch keine einfache Zeit für Aprilia, insbesondere wegen Jorges Verletzung», betonte Bezzecchi. «Ich sage nicht, dass er der Hauptfahrer ist, aber irgendwie doch, denn er ist der Weltmeister. Für sie war es kein einfacher Saisonstart, aber ich für meinen Teil habe mich darauf konzentriert, so hart wie möglich zu arbeiten.»
Der stets locker und cool wirkende Bezzecchi hat in den vergangenen Monaten viel nachgedacht. «Man kann sagen, dass es im Sport – und ich bin sicher, dass dies vielen Leuten passiert – in schwierigen Zeiten Menschen gibt, die anfangen, an einem zu zweifeln. Das Beste, was man tun kann, ist, in der Nähe jener Menschen zu sein, die wissen, wozu man fähig ist.»
«Man versucht, das zu vermeiden, aber manchmal zweifelt man auch an sich selbst, wenn die Dinge nicht gut laufen», gestand Bezzecchi. «Es war also nicht einfach, aber ich habe ein wunderbares Umfeld – angefangen bei meinem Team, der VR46-Truppe, Valentino und allen Mitarbeitern der Akademie sowie meinen engen Freunden. Ich bin wie jeder normale 26-jährige Typ. Wahre Freunde sind etwas Besonderes, deshalb danke ich ihnen.»