MotoGP: Honda 2026 mit einem neuen Fahrer

Aprilia spurtet: Martin sieht unglaubliches Potenzial

Von Thomas Kuttruf
Im Verlauf des Österreich-Grand-Prix gab es nur ein Sturzopfer – und das hieß einmal mehr Jorge Martin. Der Crash ist längst abgehakt und der MotoGP-Weltmeister mit großem Arbeitseifer bereits in Ungarn eingetroffen.

Nach 13 Runden war der dritte Grand Prix mit der Aprilia RS-GP für Champion Jorge Martin gelaufen. Während Teamkollege Marco Bezzecchi zu diesem Zeitpunkt das Feld anführte, begrub der «Martinator» seine Hoffnungen in Kurve 7 des Red Bull Rings.

Kompensiert aus der Sicht des Herstellers wurde der neuerliche durch den erfreulichen Auftritt von Raul Fernandez. Der Madrilene kam zwischen dem WM-Dritten Bagnaia und dem WM-Zweiten Alex Marquez auf Rang 9 ins Ziel. In Kombination mit Podest-Finisher Bezzecchi gelang es dem Werk aus Noale sich in der Konstrukteurs-WM erfolgreich gegen die in Spielberg stark fahrende KTM-Mannschaft zu verteidigen.

Jorge Martin ist selbst noch nicht in alter Rennforrm, hat aber realisiert, dass sein Arbeitgeber Erstaunliches zu Wege gebracht hat. Denn sowohl auf der für beim Comeback wieder neuen Strecke als auch auf dem bestens bekannten Red Bull Ring war Aprilia konkurrenzfähig. Die Analyse der jeweils besten Rundenzeiten zum Österreich-GP zeigt bemerkenswerzes. Bei sehr vergleichbaren Bedingungen ging die schnellste Runde vor einem Jahr mit einer 1:29,519 min an Pecco Bagnaia. Vor zwei Tagen kam Marc Marquez als schnellster Desmo-Reiter auf 1:59,567 min, Bagnaia erreichte immerhin eine 1:29,654 min.

Die beste Aprilia kam unter Vinales 2024 nicht unter 1:30,262 min – 12 Monate später drehte Bezzecchi auf der Aprilia die schnellste GP-Runde: 1:29,533 min.

Nur Honda gelang, belegt durch Joan Mir, eine vergleichbare Steigerung von über 0,7 sec. Während Ducati auf hohem und Yamaha auf niedrigem Niveau stehen blieben, verbesserte sich die RC16 aus Österreich immerhin um gut 0,4 sec.

Der große Leistungssprung ist dem «Martinator» nicht entgangen. Bei der Ankunft am noch frischen Balaton-Circuit gab die Startnummer der Königsklasse zu Protokoll: «Das Ziel in Balaton wird es sein, auf einer für alle neuen Strecke weiter zu wachsen. Es wird besonders wichtig sein, Kilometer zu sammeln und mich immer mehr an ein gutes Gefühl heranzutasten, denn wir haben ein unglaublich großes Potenzial.»

Im Bezug auf seinen eigenen Leistungsstand ergänzte Martin: «Ich muss mir bewusst machen, dass ich erst zwei Rennen mit der RS-GP25 gefahren bin und Zeit brauche, auch wenn es nicht immer leicht ist, zu akzeptieren, dass ich hinterherhinke, obwohl ich hundert Prozent gebe.»

Vor dem Brünn-GP verbrachte Martin viel Zeit auf einer engen Kartstrecke mit einer leichten Serien-Aprilia – das perfekte Training für den mit etlichen Schikanen gespickten Balaton-Circuit. Die körperliche Fitness des Spaniers steht außer Frage, der limitierende Faktor bleibt vorerst die kaum vorhandene Rennpraxis. Um die weiter zu verbessern, muss Jorge Martin Stürze vermeiden – zugleich gilt es aber, die Lücke zum Frontmann Marco Bezzecchi zu schließen.

WM-Stand nach 26 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 418 Punkte. 2. A. Marquez 276. 3. Bagnaia 221. 4. Bezzecchi 178. 5. Morbidelli 144. 6. Di Giannantonio 144. 7. Acosta 144. 8. Aldeguer 121. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 103. 11. Binder 82. 12. R. Fernandez 73. 13. Vinales 69. 14. Bastianini 63. 15. Marini 55. 16. Ogura 53. 17. Miller 52. 18. Mir 42. 19. Rins 42. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 467 Punkte. 2. Aprilia 209. 3. KTM 195. 4. Honda 158. 5. Yamaha 134.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 639 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 397. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 288. 4. Red Bull KTM Factory Racing 226. 5. Aprilia Racing 195. 6. Monster Energy Yamaha 145. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 140. 8. Trackhouse MotoGP Team 126. 9. LCR Honda 115. 10. Honda HRC Castrol Team 97. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.

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