MotoGP: Hiobsbotschaft für Marc Marquez

Analyse Indonesien-GP: Freie Fahrt für starken Rookie

Von Manuel Pecino
Während der Sprint auf Lombok einen überragenden Marco Bezzecchi zeigte, kam im Großen Preis von Indonesien alles anders. Die wichtigsten Ereignisse eines denkwürdigen MotoGP-Rennens im Überblick.

1. Die Überlegenheit des Duos Aldeguer/Ducati. 
Am Sprint-Samstag führte Aldeguer das Rennen von der ersten Runde bis zum vorletzten Durchgang an der Ziellinie an, musste dann aber mit ansehen, wie Bezzecchi ihm den ersehnten ersten Sieg noch entriss. Die Enttäuschung war riesig. Dank des geltenden Doppelrennen-Formats, konnte er seine Enttäuschung 24 Stunden später in pure Freude umwandeln. Ohne Bezzecchi auf der Strecke, der in der ersten Runde aus dem Rennen ausgeschieden war, war Aldeguer der mit einem deutlich höheren Tempo als die anderen Fahrer in der siebten Runde Pedro Acosta überholte, nicht mehr aufzuhalten. Fermin Aldeguer ist der zweitjüngste Fahrer in der Geschichte, der ein Rennen in der Königsklasse gewonnen hat.

2. Die Aktion «Bezzecchi – Marc Marquez» 
Der italienische Fahrer verspielte erneut seine Position an der Spitze der Startaufstellung – er kam als Neunter in die erste Kurve – und in seinem Bestreben, Boden gutzumachen, kam er zu schnell in Kurve 7 und rammte Marc Marquez. Beide landeten auf dem Boden, wobei der neue Weltmeister das Nachsehen hatte. Der spanische Fahrer hatte sich die rechte Schulter verletzt, und erst nach den notwendigen Untersuchungen zur genauen Beurteilung des Ausmaßes der Verletzungen wird bekannt sein, wie lange er pausieren muss. 

3. Acostas Rennmanagement. 
Es war vielleicht das beste Rennen von Pedro Acosta, seit er MotoGP-Fahrer ist. Nicht nur wegen des Ergebnisses, sondern wegen seines Rennmanagements. Er schaffte es, seine Impulsivitä zu zügeln, als Fermin Aldeguer – sein großer Rivale – an ihm vorbeizog, und akzeptierte, dass es nicht angebracht war, mit ihm zu kämpfen. Von da an bestimmte er das Renntempo, das ihm zusagte, und bildete hinter sich einen Moto3-ähnlichen Zug. Als es im letzten Teil des Rennens zu Feindseligkeiten kam, wusste er, seine Karten richtig auszuspielen, und nutzte Rins, um die Temperatur seines zu kalten Vorderreifens zu erhöhen. Nach dem Rennen erklärte er, dass er für Phillip Island ein Upgrade von KTM erwarte.

4. Der «Tod» des Hinterreifens von Alex Rins. 
Bei der Reifenwahl für das Rennen gab es Unterschiede. Rins entschied sich, wie einige andere Yamaha-Fahrer, für eine weiche Mischung hinten. Diese half ihm, in den ersten zwei Dritteln des Rennens um die Podiumsplätze zu kämpfen, aber im Finale brach seine Leistung ein. Von einem Kampf um das Podium landete Rins schließlich auf Platz 10. Dennoch ein starkes Lebenszeichen des spanischen MotoGP-Routinier.

5. Die Reife von Alex Marquez.
 Als Siebter in der Startaufstellung hatte Alex in der ersten Runde eine Position verloren. Aber anstatt den Kopf zu verlieren, fuhr der jüngere der Marquez-Brüder von da an ein Rennen wie ein reifer Fahrer. In der zweiten Runde hatte er seine Position in der Startaufstellung zurückerobert; in Runde 10 war er Sechster, in Runde 10 Fünfter, in Runde 15 Vierter, in Runde 22 Dritter, in Runde 24 Zweiter und kam schließlich als Dritter ins Ziel. Kaum zu glauben, dass Alex und Marc Brüder sind.

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Rennen (5. Oktober):

1. Fermin Aldeguer (E), Ducati, 27 Runden in 41:07,651 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +6,987 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +7,896
4. Brad Binder (ZA), KTM, +8,901
5. Luca Marini (I), Honda, +9,129
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +9,709
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +9,894
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,087
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +10,350
10. Alex Rins (E), Yamaha, +13,223
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,769
12. Johann Zarco (F), Honda, +27,597
13. Somkiat Chantra (T), Honda, +48,035
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +55,540
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 18 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 25 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, erste Runde nicht beendet
– Marc Marquez (E), Ducati, erste Runde nicht beendet

WM-Stand nach 36 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 362. 3. Bagnaia 274. 4. Bezzecchi 254. 5. Acosta 215. 6. Morbidelli 207. 7. Di Giannantonio 191. 8. Aldeguer 181. 9. Quartararo 158. 10. Zarco 128. 11. Binder 118. 12. R. Fernandez 112. 13. Marini 108. 14. Bastianini 89. 15. Mir 77. 16. Vinales 72. 17. Ogura 70. 18. Miller 60. 19. Rins 51. 20. Martin 34. 21. Oliveira 32. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 6. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 646 Punkte. 2. Aprilia 308. 3. KTM 280. 4. Honda 236. 5. Yamaha 190.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 819 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 543. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 398. 4. Red Bull KTM Factory Racing 333. 5. Aprilia Racing 296. 6. Monster Energy Yamaha 209. 7. Honda HRC Castrol Team 185 8. Trackhouse MotoGP Team 182. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 177. 10. LCR Honda 134. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 95.

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